Foto: Vo

Viernheim (AWO) – Für die AWO Ortsverein Viernheim als Trägerin bedeutet es eine große Wertschätzung ihrer Arbeit, am 03.09.2021 die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie der Justiz und für Verbraucherschutz, Frau Christine Lambrecht, MdB, in der AWO-Kindertagesstätte Pirmasenser Straße begrüßen zu dürfen. Auch Matthias Baaß, Bürgermeister der Stadt Viernheim, nimmt an dem Besuch teil.
Die Ministerin möchte sich über die Umsetzung des Bundesprogramms „Fachkräf-teoffensive für Erzieherinnen und Erzieher“ in einer Kindertageseinrichtung ihres Wahlkreises informieren – diesem Wunsch sind wir sehr gerne nachgekommen.
Die AWO-Kindertagesstätte Pirmasenser Straße ist eine von bundesweit mehr als 6.100 Einrichtungen, die einen Zuschuss aus dem Bundesprogramm erhalten. In der Einrichtung fördert das Programm den Einsatz einer Kita-Helferin, die das pädago-gische Personal auf vielfältige Weise bei Alltagsaufgaben entlastet: Die Anforderun-gen an pädagogische Fachkräfte in der Kindertagesbetreuung sind während der Corona-Pandemie weiter gestiegen und viele Einrichtungen haben daher einen Un-terstützungsbedarf. Kita-Helferinnen und -helfer ermöglichen es den Fachkräften, dass sie sich ganz auf ihre pädagogischen Aufgaben konzentrieren können, weil ihnen hauswirtschaftliche Tätigkeiten, Verwaltungsaufgaben oder auch die Umset-zung der Hygieneauflagen abgenommen werden.

Das Bundesfamilienministerium unterstützt mit dem Bundesprogramm „Fachkräfte-offensive Erzieherinnen und Erzieher: Nachwuchs gewinnen, Profis binden“ Länder und Träger dabei, pädagogische Fachkräfte zu gewinnen und bereits ausgebildete Fachkräfte im Beruf zu halten und ihre Kompetenzen zu stärken. Im Jahr 2021 wurden zudem zusätzliche Maßnahmen wie die Kita-Helferinnen und -helfer auf den Weg gebracht, damit die Einrichtungen die besonderen Herausforderungen der Corona-Pandemie erfolgreich bewältigen können.
Zusammen mit dem Gute-KiTa-Gesetz werden mit dem Bundesprogramm Fachkräf-teoffensive die Qualität in den Kitas gefördert und neue Anreize für die Gewinnung von Fachkräften geschaffen.
Die Arbeiterwohlfahrt gibt es in Viernheim seit den 1920er Jahren. Damals wie heute steht die AWO mit vier Kindertagesstätten, dem Familienzentrum, dem Waldkinder-garten, dem Kleiderladen im Sozialzentrum, den Seniorenfahrten und den mobilen Hilfsdiensten für Gemeinschaft, gegenseitige Hilfe, Beteiligung und Verantwortung für die Zukunft. Seit 100 Jahren kämpfen wir, für Gerechtigkeit und Solidarität, für Vielfalt und Frauenrechte, für ein menschenwürdiges Leben, in dem niemandem Al-mosen zugeteilt, sondern allen Chancen für Teilhabe ermöglicht werden. Denn nur so geht echtes Miteinander.
„Kinder stehen bei uns im Mittelpunkt“ – diesen Leitgedanken verfolgen wir in un-seren 5 Kindertageseinrichtungen und dem Waldkindergarten. 1971 übernahm die Arbeiterwohlfahrt die Trägerschaft der ersten städtischen Kindertagesstätte in der Pirmasenser Straße – dieses Datum markiert den Beginn einer engen und vertrau-ensvollen Zusammenarbeit mit der Stadt Viernheim über inzwischen 5 Jahrzehnte. Grundlage der Arbeit sind zukunftsweisende Konzepte der aktuellen Elementar-Pä-dagogik, die die Teams der Fachkräfte unter Beteiligung der Kinder und Eltern fort-während weiterentwickeln.
Eine Kindertagesstätte ist nur so gut wie die Menschen, die dort arbeiten. Die Ge-winnung bzw. Ausbildung, Beteiligung und Fortbildung der Fachkräfte nehmen des-halb einen zentralen Stellenwert in den Bemühungen des Trägers ein.
Aufgrund der demographischen Entwicklung, der Rechtsansprüche auf einen Platz im Kindergarten, der Kinderkrippe – und bald auch in der Schulkindbetreuung ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt für Erziehungskräfte insbesondere in Ballungsgebieten wie der Metropolregion Rhein-Neckar jedoch sehr angespannt. Die Wiederbesetzung offener Stellen wird immer schwieriger; die berufsspezifische Arbeitslosenquote für pädagogische Kräfte in der Kinderbetreuung und -erziehung lag im Jahr 2019 in Hessen bei gerade einmal 1,2 %. Im Durchschnitt dauerte es 101 Tage eine frei ge-wordene Stelle zu besetzen (alle anderen Berufe 89 Tage).

Jutta Schmiddem, 1. Vorsitzende AWO Viernheim , Matthias Baaß, Bürgermeister der Stadt Viernheim, Silke Rietzler, Kita-Leiterin, Birgit Martin, stellvertretende Kita-Leiterin,  Peter Lichtenthäler, Leiter der AWO-Geschäftsstelle und Marlene Pfeiffer, Wahlkreisbüro der Ministerin nahmen an dem Gespräch mit Christine Lambrecht teil.