Bildungsbürgermeister Grunert vertritt Stadt Mannheim
 
Mannheim (Stadt Mannheim) – Die Entwicklung von kindgerechten und kinderbezogenen Strategien, die den globalen Nachhaltigkeitszielen der UN gerecht werden, standen in Mittepunkt der heutigen internationalen Online-Konferenz der Unicef, bei der Bildungsbürgermeister Dirk Grunert die Stadt Mannheim vertreten hat.
 
In einem Kurzvortrag erläuterte er, wie Nachhaltigkeit und Kinderfreundlichkeit zusammenhängen und warum sich Mannheim auf den Weg zu einer „Kinderfreundlichen Kommune“ gemacht hat.
 
Die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN sind elementarer Bestandteil des Leitbildes „Mannheim 2030“, das sich die Stadt gegeben hat und das für die kommunale Umsetzung der Agenda 2030 in Mannheim steht. In breit angelegten Beteiligungsprozessen haben Institutionen, Vereine, Unternehmen und Einzelpersonen unter der Maxime „Think global, act local“ eine Vielzahl von Vorschlägen und Anregungen für dieses Leitbild erarbeitet. „Die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen in diesen Prozess war für uns immer ein wichtiges Anliegen. Nicht zuletzt deshalb, weil die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung maßgeblich das Leben und die Entwicklung, und damit die Zukunft von Kindern betreffen“, betonte Grunert. Und jedes dieser Ziele enthalte konkrete Verpflichtungen über die Rechte des Kindes. „Die Umsetzung von Kinderrechten ist daher direkt relevant für messbare Fortschritte und das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele, und damit Zielindikator für vieles, was wir mit unserem Leitbild zu erreichen versuchen“, führte Grunert weiter aus.
 
2018 habe sich die Stadt entschlossen, sich am Zertifizierungsprozess „Kinderfreundliche Kommunen“ zu beteiligen, der in Deutschland von Unicef und dem deutschen Kinderhilfswerk getragen wird. Kernelement in diesem Vorhaben ist ein Aktionsplan, der aktuell erstellt wird und in dem konkrete Vorschläge erarbeitet werden, die sich nachhaltig mit der Lebenssituation von Kindern beschäftigen. Dabei stehen beispielsweise folgende Fragen im Fokus: Wie können Kinder besser in Schulbaumaßnahmen eingebunden werden, damit ein lern- und phantasieanregender Ort entsteht? Welche Projekte sind geeignet, um Demokratiebildung zu fördern oder das Ziel nach hochwertiger Bildung für alle Kinder zu erreichen?
 
Mit Blick auf die aktuelle Pandemie-Situation sagte der Bürgermeister, „dass uns Corona sehr deutlich zeigt, woran es aktuell noch mangelt – Kinder, die wegen fehlender oder mangelhafter technischer Ausstattung nur sehr schwer oder gar nicht am online-Unterricht teilnehmen können oder aufgrund beengter Wohnverhältnisse schlicht keinen Platz zum Lernen haben. Wir haben zeitweise Schulen, Kitas und Spielplätze wegen der Pandemie schließen müssen, aber die Kinder nicht in diese Entscheidungen mit einbezogen. All dies ist für Kinder spürbar, erlebbar, greifbar. Dies erfordert von uns spürbare, erlebbare und greifbare Antworten.“ An diesem Beispiel werde aber auch deutlich, wie schwer es in der Praxis sei, allen Nachhaltigkeitszielen gleichzeitig gerecht zu werden, so Grunert weiter: „Denn wenn wir Einrichtungen schließen müssen, dann ja nicht aus bösem Willen, sondern gemäß dem Nachhaltigkeitsziel Nummer 3: Gesundheit und Wohlergehen für alle Bürger*innen“. Dennoch, so Bürgermeister Grunert, sei es wichtig nicht immer nur in eingefahrenen Denkmustern zu handeln, sondern immer wieder die Chancen zu nutzen, Kindern zuzuhören und sie zu beteiligen.