Foto: ®Stadt Mannheim
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Mannheim (Stadt Mannheim) – Ganz im Zeichen von Aufbruch steht derzeit das Mannheimer Elisabeth-Gymnasium in D7: Zum einen wird derzeit das Bestandsgebäude den modernen Erfordernissen an Brandschutz und Barrierefreiheit entsprechend ausgebaut. Zum anderen wurden die Container, in die die Schüler*innen seit der Umbauphase zu Beginn dieses Schuljahres ausgelagert sind und die diese wegen ihrer Mint-Farbe liebevoll ihre „grüne Schule“ nennen, jetzt mit einer modernen technischen Ausstattung ausgerüstet. Und nicht zuletzt hat die Schule neue Unterrichtsformen eingeführt, bei denen die Kinder und Jugendlichen der Schule dem Unterricht an neuen „Deskbikes“ im Radfahren folgen können.
 
2019 hatte der Gemeinderat die „Brandschutzsanierung“ des Elisabeth-Gymnasiums beschlossen. Gleichzeitig musste eine Lösung gefunden werden, um den temporären Wegfall an Klassenräumen kurzfristig, wirtschaftlich und den Anforderungen einer Schule entsprechend zu decken. Daher wurde gleichzeitig die Anmietung einer Containeranlage mit 14 Klassenräumen, einem Lehrerzimmer, einem Schulleitungs- sowie einem Lehr-/Lernmittelraum, einem Lager mit Küche sowie WC-Anlagen auf jeder Etage beschlossen und hierfür Mittel von rund 2,85 Millionen Euro bewilligt. 2023 ist die Rückkehr in das dann brandschutzsanierte Gebäude geplant.
 
Für die Zeit der Brandschutzsanierung des Gymnasiums steht eine dreigeschossige Containeranlage bestehend aus mehreren Einheiten bereit, die insgesamt 30 Meter lang und fast 17 Meter breit ist. „So haben die Schüler*innen genügend Platz und die optimale Voraussetzung, sich während der Zeit der Sanierung in den temporären Klassenräumen wohlfühlen zu können“, erläuterte Bildungsbürgermeister Dirk Grunert, der sich bei einem Schulbesuch vor Ort ein Bild von der Baumaßnahme machte. Zudem erfolgte in den Containern die Installation einer Akustikdecke, die den Schall wirkungsvoll absorbiert und so für ein angenehmeres Lernumfeld sorgt. Darüber hinaus wurden Jalousien eingebaut, welche die Sonneneinstrahlung regulieren und in Verbindung mit der hochwertigen Wärmedämmung für ein angenehmes Raumklima in der Anlage sorgen. Für einen energie- und ressourcenschonenden Betrieb wurden die Mobilräume gemäß den Vorgaben der neusten Energiesparverordnung (EnEV) ertüchtigt und gemäß den Standards der Stadt Mannheim ausgestattet.
 
Nun wurden die Container auch innen mit aktueller Technik ausgestattet. „Gerade jetzt in der Pandemie ist dies für uns von besonderer Bedeutung“, sagte Schulleiterin Manuela Weiss. Denn gerade auch während des Wechsel- oder Fernlernunterrichts komme der technischen Ausstattung der Schule eine besondere Rolle zu. Die beiden Container wurden mit großen internetfähigen Bildschirmen mit Soundausgabe sowie convertiblen Laptops mit Touch-Oberfläche und zusätzlicher Smartboard-Software ausgestattet. „Die Geräte können sich drahtlos mit dem Bildschirm verbinden, die Schüler*innen können ihre Aufgaben von ihrem Gerät am Bildschirm präsentieren und die Lehrkräfte können unkompliziert Filmausschnitte zeigen, selbst erstellte Unterrichtsvideos einbinden oder ein Tafelbild am Laptop entwickeln, auf das man später wieder zurückgreifen kann. Eintragungen, Markierungen und Zeichnungen sind mit einem Stift direkt auf dem Laptopbildschirm möglich“, zeigte sich die Schulleiterin begeistert.
 
„Die Digitalisierung von Schulen ist uns gerade in der jetzigen Situation ein besonderes Anliegen, bei dem wir uns durch den Digitalpakt Schule und aktuell das Sofortausstattungsprogramm auf einen guten Weg befinden“, hob der Bildungsbürgermeister hervor.
 
Radelnd dem Unterricht folgen
Beeindruckt zeigte er sich aber auch besonders von der neuesten Anschaffung der Schule: sechs Ergometern, sogenannten Deskbikes, mit denen die Schüler*innen beim Radeln den Unterricht aktiv verfolgen können. Das Fahrradfahren im Unterricht soll der Förderung der Konzentration dienen und für ein optimales Lernklima sorgen. Die Ergometerklasse soll es ermöglichen, soviel Bewegung wie möglich in den Schulalltag zu integrieren und Lernen und Bewegen miteinander zu verbinden. Sie ist mit sechs Deskbikes an drei Tischen ausgestattet, so dass im Laufe eines Unterrichtstages alle Schüler*innen dieser Klasse das moderat-intensive Bewegungsprogramm durchlaufen können, berichtete die Schulleiterin. Obwohl das Projekt „Fit in Tritt – besser lernen durch Bewegung“ zunächst für die Unterstufenklassen vorgesehen war, stieß es auch bei den Schüler*innen der höheren Klassen auf eine so große Resonanz, dass die Ergometer nun in einem eignen Klassenraum untergebracht wurden, der wechselweise von allen Klassen genutzt werden kann.
 
„Studien belegen, dass die von der WHO empfohlenen Bewegungs- und Aktivitätsempfehlungen für Kinder und Jugendliche von mindestens einer Stunde am Tag immer weniger eingehalten werden. Motorische Leistungsfähigkeit und körperlich-sportliche Aktivität sind jedoch wichtige Aspekte einer gesunden Entwicklung im Kindes- und Jugendalter. Gerade weil es während der Pandemie für die Kinder und Jugendliche keine Bewegungsmöglichkeiten mehr im Sportunterricht oder Sportvereinen ab, sind solche Angebote in der Schule besonders wichtig, um die Schüler*innen in Bewegung zu bringen“ hob der Gesundheitsbürgermeister hervor.
 
„Wir freuen uns sehr über die Gesamtentwicklung und möchten in Zukunft noch weitere Deskbikes für unsere Schülerinnen und Schüler anschaffen“, ergänzte Schulleiterin Weiss.