Mannheim (Stadt Mannheim) – Zur Brutzeit kommt es immer wieder vor, dass sich Bürgerinnen und Bürger beim städtischen Veterinärdienst melden, da sie vermeintlich aus dem Nest gefallene Jungvögel bei sich aufgenommen haben, aus Sorge, diese könnten nicht überleben. Doch in solchen Fällen ist Vorsicht geboten: Meistens handelt es sich um sogenannte „Scheinwaisen“: Jungvögel, die fast flugfähig sind und mit den Elternvögeln durch Bettelrufe außerhalb des Nestes in Verbindung stehen.
 
Da die Jungen vieler Vogelarten ihr Nest verlassen, bevor das Gefieder vollständig ausgebildet ist, kann der Eindruck entstehen, der Vogel sei hilflos. Der Veterinärdienst rät hier jedoch, einen gefundenen Jungvogel zuerst einmal einige Zeit zu beobachten, um herauszufinden, ob die Eltern in der Nähe sind. Denn durch nicht notwendige Hilfe durch den Menschen kann dem Vogel ungewollt Schaden zugefügt werden. Nur wenn Gefahr droht – weil das Tier beispielsweise auf der Straße sitzt – sollte eingegriffen und der Jungvogel an einen geschützten Platz, der nicht zu weit vom Fundort entfernt ist, abgesetzt werden.
 
Werden Jungvögel von Bürgerinnen und Bürgern aufgenommen und beim Veterinärdienst gemeldet, kommen diese zur Aufzucht ins Tierheim, um später mit entsprechendem Alter ausgewildert zu werden. Dies ist nicht nur ein kostenintensiver Prozess, sondern bedeutet für den Jungvogel auch unnötigen Stress, der durch umsichtiges Verhalten beim Auffinden vermieden werden kann.
 
Weitere Informationen zum Fund eines Jungvogels hat die ehrenamtliche Tierschutzbeauftragte der Stadt Mannheim auf ihrer Internetseite zusammengefasst: www.mannheim.de/tierschutzbeauftragte