Mannheim (Stadt Mannheim) – Zusammen mit 60 Bürgermeister*innen von Kommunen aus der ganzen Welt hat Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz am Jubiläumstreffen der OECD Champion Mayors for Inclusive Growth teilgenommen. Im Rahmen des Treffens verpflichteten sich die Bürgermeister*innen, Maßnahmen gegen Ungleichheiten, die im Rahmen der Corona-Pandemie entstanden sind, zu ergreifen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Jugendlichen, die weltweit verstärkt von Arbeitslosigkeit betroffen sind und denen die Pandemie Zukunftsperspektiven genommen hat. Zudem werden die Jugendlichen wahrscheinlich auch die Last der langfristigen sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie tragen müssen.
 
Die Bürgermeisterin von Paris und Vorsitzende der OECD-Initiative „Champion Mayors for Inclusive Growth“, Anne Hidalgo, erklärte, dass „wir als Stadtoberhäupter Schlüsselakteure in Bereichen sind, die die Jugend betreffen, und wir müssen junge Menschen in die Lage versetzen, sich ein gutes Leben aufzubauen, indem wir ihnen Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten bieten, die sie befähigen“.
 
Verpflichtung die Situation von Jugendlichen zu verbessern
 
Im Rahmen des Treffens verpflichteten sich die Bürgermeister*innen dazu, Schlüsselaktivitäten in ihren Kommunen zu entwickeln, um drei Ziele zu erreichen: die Verbesserung des Zugangs von Jugendlichen zu lokalen Dienstleistungen, die Verbesserung des Zugangs zu lokalen wirtschaftlichen Möglichkeiten und Arbeitsmärkten und dazu, Möglichkeiten zu schaffen, um das Engagement von Jugendlichen im lokalen öffentlichen Leben zu stärken.
 
OB Dr. Kurz stellt Mannheimer Initiativen vor
 
Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz erläuterte beim OECD-Meeting, dass die Vorbereitung junger Menschen auf das Berufsleben in Mannheim höchste Priorität habe. Dazu stellte er erfolgreiche Mannheimer Initiativen vor, wie das Übergangsmanagement Schule-Beruf und Jump Plus, ein Programm des Jobcenters, das jungen Arbeitssuchenden unter 25 Jahren Praktika in mehr als 60 Bereichen anbietet.
Der Oberbürgermeister führte aus, dass die Teilnehmenden zudem beim Einstieg in das Berufsleben von geschulten Fallmanagern hochkompetent unterstützt würden. „Die Eingliederungserfolge unseres Programms liegen im bundesweiten Vergleich regelmäßig an der Spitze. Im letzten Jahr konnten zusätzlich 378 junge Arbeitslose über das Sprungbrett in Arbeit oder Ausbildung integriert werden, was einem Anteil von 50 Prozent an der gesamten Arbeitsintegration von Arbeitslosen unter 25 Jahren im SGB II entspricht“, erklärte der OB und er ergänzte: „In Mannheim gelingt es mit diesem Schlüsselprogramm, die Jugendarbeitslosigkeit im SGB II bei nur 0,3 % zu halten.
 
Der OB betonte, dass in Mannheim ein ganzheitlicher Beratungsansatz verfolgt werde und man den Fokus auf die zugrundeliegenden Ursachen der Arbeitslosigkeit lege. Zudem biete man maßgeschneiderte Programme für bestimmte Zielgruppen an, darunter Alleinerziehende und Migrant*innen.
 
Um auf die besonderen Bedürfnisse junger Arbeitssuchender während der Pandemie zu reagieren, wurde das Programm angepasst. Die Stadt schuf 50 zusätzliche überbetriebliche Ausbildungsplätze für junge Arbeitssuchende mit begrenzten Qualifikationen, zum Beispiel bei der rnv, der MVV oder im Bereich Grünflächen und Bau- und Immobilienmanagement, auch verbunden mit der Hoffnung, dass dies ein ähnliches Engagement des privaten Sektors anregt.
 
„Wir müssen ganzheitlich denken, wenn wir junge Menschen in die Arbeitswelt integrieren wollen. Unsere Programme sind erfolgreich, weil sie die Stärken der jungen Menschen und die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind, identifizieren und maßgeschneiderte Unterstützung anbieten. Programme wie die von mir genannten, zahlen sich langfristig aus. Wenn junge Menschen besser auf den Eintritt ins Berufsleben vorbereitet sind, werden sie in ihrem Beruf produktiver arbeiten und letztlich ein glücklicheres Leben führen können“, so der Oberbürgermeister.
 
Champion Mayors for Inclusive Growth

Als Reaktion auf die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich hat die OECD im März 2016 die Initiative „Champion Mayors for Inclusive Growth“ ins Leben gerufen. Die Champion Mayors bilden eine Koalition von Führungspersönlichkeiten, die sich verpflichtet haben, Ungleichheiten zu bekämpfen und ein inklusiveres Wirtschaftswachstum in Städten zu fördern.