1. Aktuelle Fallzahlen – Zahl der nachgewiesenen Corona-Fälle erhöht sich auf 1827
 
Mannheim (Stadt Mannheim) – Dem Gesundheitsamt wurden bis heute Nachmittag, 23.10.2020, 16 Uhr, 100 weitere Fälle einer nachgewiesenen Coronavirus-Infektion gemeldet. Damit erhöht sich die Zahl der bestätigten Fälle in Mannheim auf insgesamt 1827*.
 
Das Gesundheitsamt nimmt Kontakt zu den positiv getesteten Fällen auf, sobald der Laborbefund im Gesundheitsamt vorliegt. Dies findet in der Regel mit zeitlichem Verzug statt, da der/die Betroffene das Testergebnis selbst vom Labor häufig sehr schnell per SMS oder E-Mail erhält, während das Gesundheitsamt erst später informiert wird. Hier bitten wir die Betroffenen, sich in häusliche Quarantäne zu begeben.
Im ersten Schritt ermittelt das Gesundheitsamt die Kontaktpersonen der nachgewiesen Infizierten, insbesondere im Bereich der sogenannten vulnerablen Gruppen. Diese werden nach Entscheidung und fachlicher Einschätzung durch das Gesundheitsamt auf das Virus getestet.
 
Die Mehrzahl der positiven Fälle stammt von Infektionen im direkten Kontakt, also engen Kontaktpersonen von bereits positiv gemeldeten Fällen, die sich auch schon in Quarantäne befinden.
 
„Ich bitte die Bürgerinnen und Bürger dringend, nahe Begegnungen deutlich zu reduzieren und sich wo immer es geht, durch Abstand und Maske zu schützen. Feiern sind in dieser Zeit nicht zu verantworten. Jede intensive Begegnung, insbesondere mit mehreren Menschen ist jetzt mit einem deutlich höheren Risiko der Infektion versehen. Darauf müssen möglichst alle reagieren, dies ist ein Gebot der Vernunft und der Verantwortung!“, macht Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz deutlich.
 
Es sind sowohl mehrere Cluster (Anhäufung von Fällen in bestimmten Gruppen z.B. Betrieb, Familien und Vereine, etc.) zu beobachten, als auch Einzelfälle außerhalb solcher Cluster.
 
Alle beteiligten Ärzte, Gesundheitsbehörden sowie das Kompetenzzentrum Gesundheitsschutz am Landesgesundheitsamt arbeiten dabei eng zusammen. Die weit überwiegende Zahl aller in Mannheim bislang nachgewiesenen Infizierten zeigen nur milde Krankheitsanzeichen und können in häuslicher Quarantäne verbleiben.
 
Bislang sind in Mannheim 1336 Personen genesen, die häusliche Quarantäne wurde bei ihnen aufgehoben. Damit gibt es in Mannheim 477 akute Fälle.
 
Sobald das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg die Inzidenz für den Stadtkreis Mannheim veröffentlicht, ist sie unter www.mannheim.de/de/informationen-zu-corona/aktuelle-rechtsvorschriften/inzidenzzahl einsehbar.
 
2. Neue Allgemeinverfügung Schule Quarantäne
 
In den vergangenen Wochen sind an mehreren Schulen in Mannheim Personen positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Sobald das Gesundheitsamt über einen positiven Fall an einer Schule / in einer Klasse informiert wurde, wurden in allen Fällen die engen Kontaktpersonen ermittelt, für diese eine 14tägige Quarantäne ab dem letzten Kontakttag mit der infizierten Person angeordnet und ein Test veranlasst. Dieser erfolgt auch ohne Symptome. Andere Mitglieder des Haushaltes der engen Kontaktpersonen gelten selbst nicht als enge Kontaktpersonen, für sie gilt keine Quarantäne. Hierbei folgt das Gesundheitsamt den Vorgaben des RKI und des Landes.
 
Bislang wurde die Quarantäne für alle Kontaktpersonen individuell zunächst mündlich, anschließend auch noch zusätzlich schriftlich angeordnet. Zur Vereinfachung und Beschleunigung der Prozesse ordnet die Stadt Mannheim ab sofort in den Fällen, in denen ganze Schulklassen und Kurse in eine häusliche Quarantäne müssen, diese per Allgemeinverfügung (anstatt einer schriftlichen Einzelverfügung) an. Natürlich werden betroffene Schüler*innen weiterhin im Falle einer Quarantäne im Auftrag des Gesundheitsamtes sofort von Seiten der Schule informiert. In Zukunft entfallen durch die Allgemeinverfügung aber die Zustellungen der Quarantäneverfügung im Einzelfall für jede*n betroffene*n Schüler*in.
 
Die Stadtverwaltung erreicht so eine schnellere Information und Rechtssicherheit. Dies greift auch den Wunsch zahlreicher Eltern auf, die unter anderem eine rechtssichere Information als Grundlage der Information ihres Arbeitsgebers gewünscht hatten. Eine wichtige Information, da hiernach immer wieder gefragt wird: Ein negativer Befund im Corona-Abstrich verkürzt die Quarantäne als enge Kontaktperson nicht!
 
Aufgrund der Dynamik des Infektionsgeschehens wird die Allgemeinverfügung stets um die Klassen ergänzt, die neu in Quarantäne kommen oder gekommen sind. Neue betroffene Schulen und deren Namen werden in der jeweils neuen Fassung der Allgemeinverfügung berücksichtigt. Sofern es sich nicht um geschlossene Klassenverbände, sondern um mehrere einzelne Gruppen von Schüler*innen handelt, für die Quarantäne angeordnet wird erscheinen diese jedoch nicht in der Allgemeinverfügung, sondern werden wie bisher vom Gesundheitsamt als Einzel-Anordnungen verfügt.
 
Die neue Allgemeinverfügung ist auf der Homepage unter www.mannheim.de/allgemeinverfuegung-schule-quarantaene veröffentlicht.
 
3. Aufruf an Studierende der Medizin und verwandter Fächer zur Hilfe in Gesundheitsämtern
 
Die Covid19-Pandemie hält an – und die zweite Welle mit weiter stark steigenden Infektionszahlen bringt die Gesundheitsämter an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Wissenschaftsministerin Theresia Bauer hat daher am Freitag (23. Oktober) Studierende der Medizin oder verwandter Fächer aufgerufen, genau dort zu helfen.
 
„Bereits zu Beginn der Pandemie konnten wir auf Sie zählen und auf Ihren großartigen Einsatz – jetzt bitte ich Sie nochmals um Hilfe, denn nur gemeinsam schaffen wir es, die Ausbreitung des Coronavirus in den Griff zu bekommen“, sagte Theresia Bauer in einem Video-Aufruf. „Die Gesundheitsämter benötigen dringend personelle Verstärkung, sei es bei der Nachverfolgung oder bei der Beratung und Betreuung von Menschen am Telefon. Wir brauchen Sie, melden sich bitte bei den örtlichen Gesundheitsämtern.“
 
Um die weitere Ausbreitung des Coronavirus so gut wie möglich eindämmen zu können, sei die Nachverfolgung der Infektionsketten weiterhin von essentieller Bedeutung, sagte Theresia Bauer. Hier fehle es an medizinisch fachkundigem Personal, das nicht nur die Infektionswege rückverfolgen, sondern auch Auskunft am Telefon auf die vielen Fachfragen geben kann.
 
Studierende der Medizin und anderer medizinischer Fachrichtungen seien in der jetzigen Situation eine wichtige Unterstützung und könnten sich bei den kommunalen Gesundheitsämtern melden. Die Hilfe werde auch entlohnt.
Theresia Bauer sagte: „Studierende haben unterstützt, als es dringend notwendig war – ich vertraue darauf, dass es auch dieses Mal wieder so sein wird und jeder seinen Teil zur Bekämpfung der Pandemie beitragen kann – gemeinsam als Wellenbrecher.“
 
Interessenten können sich an gesundheitsamt@mannheim.de wenden.