Mannheim (Stadt Mannheim) – Vor 100 Jahren, am 13. November 1920, fand der große Festakt zur Einweihung des Herschelbads statt. Den ersten Anstoß zur Errichtung eines Volksbads gab der damalige Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, Otto Beck (1846 bis 1908). Er bewegte seinen langjährigen Freund Bernhard Herschel dazu, 500.000 Goldmark für den dringend gewünschten Bau eines städtischen Hallenbades zu vermachen. Dafür gebührt Bernhard Herschel bis heute der Dank der Mannheimer Bürgerinnen und Bürger.
Ursprünglich ging es hauptsächlich um Hygiene, da die meisten Haushalte noch kein Badezimmer hatten. Dementsprechend war Herschels Vermächtnis mit der Bedingung verknüpft, das Bad der Bevölkerung zu sozial verträglichen Preisen zur Verfügung zu stellen. Diesem testamentarischen Gedanken fühlt sich die Stadt Mannheim noch heute verpflichtet. „Das Herschelbad war und ist für Mannheim als Einrichtung und als Architektur ein Juwel, das es zu erhalten gilt“, so Bürgermeister Lothar Quast.
Zwei Tage später, am 15. November 1920, war es dann so weit: Das Bad wurde erstmals für die Öffentlichkeit freigegeben. Wie hoch der damalige Eintrittspreis war, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Es war die Zeit der Hyperinflation.
Wenn auch viele Veranstaltungen und die Festwoche abgesagt werden mussten, gab es doch eine positive Bilanz: Insgesamt mehr als 900 Besucher schauten sich die Ausstellungen „Little Mannheim – Auf großer Entdeckungstour im Herschelbad“ und „Jugendstilbäder in Deutschland“ an, die im September und Oktober im Foyer des Bades gezeigt wurden.
Zudem konnte man am „digitalen“ Tag des offenen Denkmals einen virtuellen Rundgang durchs Herschelbad bestreiten.
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