Foto: Stadt Lorsch
Foto: Stadt Lorsch

Lorsch (Stadt Lorsch) – Mit einem traumhaft lauen Sommerabend schloss der LORSCHER SOMMERPARK am letzten Feriensonntag in Hessen seine Pforten. Nach sechs Wochen mit unzähligen glücklichen Gästen ging die Langzeit-Sommerinitiative des Kultur- und Tourismusamtes in der Lorscher Innenstadt zu Ende. Das Konzept bezog sich in zweierlei Richtung auf die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen. Mit einem geräumigen Außengelände, einem größtmöglichen Zeitfenster, null Werbung, ohne Alkoholausschank, durch keinerlei Programmbekanntgaben sowie limitierte Sitz– und Liegeplätze wollte man Menschenansammlungen und unübersichtliche Situationen vermeiden. „Der in das Konzept einbezogene Security-Dienst musste zu keinem Zeitpunkt einschreiten“, ist auch Bürgermeister Christian Schönung zufrieden. „Andererseits kamen wir dem enormen Bedürfnis der Leute nach Teilhabe, Erlebnis, Gemeinschaft, nach einem – trotz allem – locker-leichten Sommerlebensgefühl, nach Staunen und Sich-über-Schönes-Freuen können entgegen“, ergänzt Kultur- und Tourismusamtsleiterin Gabi Dewald.

Musik unterschiedlichster Art, Lesungen, Kinderaktionen, Chorkonzerte, Workshops und Ausstellungen und damit fast fünfzig Aktionen und Darbietungen belebten täglich das Terrain rund ums sogenannte Lorbacher Haus am Benediktinerplatz. Doch sorgte vor allem die ausgefallene Dekoration mit über zweitausend (künstlichen) Blumen, Stoffen und unterschiedlichen Illuminationen sowie einem unaufdringlichen Klangteppich dafür, dass sich die Besucherinnen und Besucher auch ohne „Programmpunkt“ wohlfühlten und den SOMMERPARK aufsuchten. „Das ist wie Urlaub, wir kommen fast jeden Abend mal vorbei“, konnte man öfter hören. Zwischen Blütenhimmel, himmelblauem Kulturkarren, einer täglich mit frischen Wasser randvoll gefüllten Zinkwanne, Liegestühlen und kissenbestücktem Schattenplatz unter einem ausladenden Baum, ließ man es sich gut gehen.

Und zwar beileibe nicht nur Leute aus Lorsch. „Das war eine tolle, überregionale Sache, beispielhaft für alle ringsum, eine riesige Image-Geschichte für Lorsch“, so einer der ansässigen Gastronomen, der keinen Hehl daraus macht, von der Aktion profitiert zu haben. Das war Absicht, so das initiierende KULTour-Amt, das neben den von der Pandemie eingeschränkten BürgerInnen natürlich auch die in diesem Jahr gebeutelten Restaurants im Blick hatte.

„Unser Erfolg lag trotzdem von Anfang an nicht in der Höhe der Besucherzahlen“, so die Amtsleiterin Gabi Dewald. „Sondern im Lächeln in den Gesichtern unserer SOMMERPARK-Gäste.“ Und das war reichlich vorhanden. Dewald: „Ich glaube, wir haben noch nie etwas gemacht, was so viel deutlich geäußerten Zuspruch erfahren hat, wie der SOMMERPARK.“ Von „nicht mehr abbauen“ über „unbedingt wiederholen“ oder sogar dem Vorschlag, „SOMMERPARK statt Johannisfest“ lauteten die oftmals vorgetragenen Bitten der Bürgerinnen und Bürger. „In Lorsch gibt’s halt nichts von der Stange und was wir machen, machen wir mit Herzblut und Liebe zum Detail.“ Dewald freut sich, dass die Politik dem Konzept sofort zugestimmt und sogar noch weitere 5000 € zusätzlich bewilligt hatte, um KünstlerInnen engagieren zu können. „Das hat uns sehr ermutigt. Denn schlussendlich ist es natürlich die Politik, die entscheidet.“ Und ihr Amtsvertreterin, Jana Lenhart ergänzt: „Unser Dank gilt aber auch unseren wunderbaren Musiker*innen, allen, die das Programm bereichert haben und vor allem unseren begeisterten Gästen!“

Nun bastelt das Lorscher KULTour-Amt schon eifrig an einem Herbst-Winter-Programm. „Auch hier hoffen wir, den städtischen Gremien rasch konkrete Vorschläge unterbreiten zu können“, so Jana Lenhart. „Das wird gerade im Winterhalbjahr, wovor sich die Leute schon jetzt ein bisschen fürchten, von enormer Bedeutung sein für die Stimmung in der Stadt. Hier wollen wir unbedingt liefern.“