Foto: Stadt Lorsch

Lorsch (Stadt Lorsch) – Zur guten Tradition wurde es, dass zum Lorscher Weihnachtsmarkt Benefizaktionen gehören. Denn das Schenken und das Teilen ist sicherlich mit keinem anderen Fest im Jahreszyklus so untrennbar verbunden. In diesem Jahr hatte der Magistrat beschlossen, dass die durch diese Aktion zusammenkommende Summe Kindern und Jugendlichen im Ahrtal zur Verfügung gestellt werden solle. Das Schicksal der Menschen, die im Sommer 2021 völlig unvorbereitet von der Flutkatastrophe in der Eifel getroffen wurden und immer noch sind, hat landesweit ungeheure Anteilnahme und Hilfen ausgelöst.

 

Jetzt konnte die Stadt insgesamt 1800 € zugunsten der Kinder- und Jugendhilfe probüro in Altenahr übergeben. Die engagierte Initiative arbeitet seit 30 Jahren erfolgreich im Ahrtal. Kurz vor dem 30jährigen Jubiläum jedoch fiel das Jugendbüro-Gebäude mit allem, was es beinhaltete und einschließlich des Außengeländes der Flut zum Opfer.

 

Werner Söller, der das probüro aufbaute und dieses nach wie vor leitet, schildert die Situation vor Ort als nachhaltig erschüttert. Die (Arbeits-)Strukturen sind langfristig zerstört, sämtliche Unterlagen unwiederbringlich verloren und die Unterstützung der Menschen vor Ort bleibt seiner Meinung nach auf nicht absehbare Zeit nötig. Nichts desto trotz ließ man sich in Altenahr nicht entmutigen: Bereits zehn Tage nach der Jahrhundertflut startete die Jugendhilfe unter Söllers Leitung ein Notfallprogramm für Kinder und Jugendliche im Ahrtal.

 

In bewährter Zusammenarbeit wurde die Lorscher Benefizaktion auch in diesem Jahr wieder mit „ånneschd – der Laden zur Region“ durchgeführt. Auf dem Weihnachtsmarkt wurde in deren Bude Christbaumkugeln in Blau und Silber individuell handbeschriftet. Der Gewinn aus jedem Verkauf floss in die Spendenkasse. Zudem hatte das Kulturamt mit der findigen  Unternehmerfamilie nach 2020 einen zweiten „Lorscher Engel“ herausgegeben, der „in diesem Jahr ins Ahrtal fliegt“, wie es auf dem Informationsblatt steht, der jedem der aus Holz geschnittenen Engeln beigeben wurde.

 

„So kam die stattliche Summe von 1800 € zustande“, freute sich jetzt Bürgermeister Schönung. Er dankte Lisa Sochiera, Unternehmensgründerin und kreativer Kopf des Hauses, ausdrücklich für die wiederholte kooperative und engagierte Zusammenarbeit und sieht deren Initiative, Ideen und Bereitschaft „ganz klar als Teil der Spende, die wir heute überreichen können“, so Schönung. „Wir sind uns einig darin, dass wir von dem Glück und dem Wohlstand, in dem wir so ungestört leben und genießen können, anderen abgeben wollen und müssen und dass das Teilen zu unseren ureigenen mitmenschlichen Aufgaben gehört. Die Spende geht deshalb im Namen aller Bürgerinnen und Bürger der Stadt Lorsch und mit den besten, mit Mut machenden Wünschen, nach Altenahr und dort besonders an die Kinder und Jugendlichen, die von der Katastrophe so hart getroffen wurden.“