Schwerer Verkehrsunfall auf der A67. Foto: Feuerwehr Lorsch
Löscheinsatz im Frühsommer 2020. Foto:Fuerwehr Lorsch

Lorsch (Stadt Lorsch) – Zu Beginn des neuen Jahres, blickt auch die Lorscher Freiwillige Feuerwehr auf ein reichlich ungewöhnliches 2020 zurück. Wenig beeinflusst von den Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigt sich zunächst der Umfang der Statistik was die Einsätze der Lorscher Freiwilligen Feuerwehr im Jahr 2020 betrifft. Einhundertfünfund-sechzig Mal rückten die Lorscher Brandschützer aus und damit nur sieben Mal weniger als 2019.

Die Schadensfälle verschiebt sich
Indirekte Auswirkungen der Pandemie allerdings zeigen sich bei der Art der Alarme. Während sich die Zahl der Brandeinsätze (insgesamt dreißig) verdoppelte, gingen die Hilfeleistungseinsätze, vor allem auf der Autobahn A 67 und der Bundesstraße B47, um gut ein Drittel zurück. Die Zahl der Fehlalarme liegt bei achtundvierzig und blieb damit mit der des Vorjahres nahezu gleich. Vielfach waren hier Brandmeldeanlagen und Heimrauchmelder die Ursache. Insgesamt widmeten die Ehrenamtlichen Retter 1617 Stunden ihrer Zeit dem Wohle der kommunalen Gemeinschaft.

Glücklicherweise blieb es bei fast allen Einsätzen nur bei Sachschäden. Lediglich einmal musste schweres hydraulisches Rettungsgerät zur Bergung auf der Autobahn eingesetzt werden. Hier waren zwei Personen mit einem Kleintransporter tödlich verunglückt und mussten durch die Feuerwehr geborgen werden.

Die Wehren unterstützen sich
Die Wehr bekam bei ihren Einsätzen Unterstützung aus den Nachbarkommunen und hat auch diesen geholfen. Beispielsweise war bei einem Dachstuhlbrand eines Einfamilienhauses am Lorscher Wingertsberg auch die Feuerwehr Einhausen vor Ort. Als hingegen im Frühjahr in Bürstadt-Bobstadt eine Autowerkstatt brannte, half die Lorscher Feuerwehr mit einem wasserführenden Fahrzeug bei den Löscharbeiten. Auch wurde die Lorscher Wehr zu einem vermeintlichen Gefahrguteinsatz auf dem Pendlerparkplatz an der K31 in Richtung Einhausen gerufen, der sich je doch nicht als solcher erwies.

Das Sturmtief Sabine im Frühjahr bescherte der Feuerwehr zum Glück nur kleinere Einsätze, hier kam Lorsch ohne größere Schäden davon. Den kuriosesten Rettungsfall hingegen hatten die Wehrleute Anfang Dezember, als am Kaiser-Wilhelm-Platz ein Sport-SUV in das Schaufenster eines dortigen Geschäftsgebäudes fuhr.

Kein Übungsbetrieb möglich
Beträchtlichen Einfluss jedoch hatte die Covid 19-Pandemie auf den Übungsbetrieb. Im Frühjahr 2020 musste der aktive Übungsdienst – wie vielerorts – komplett eingestellt werden. Das Feuerwehrhaus durfte nur noch zu Einsätzen betreten werden. Im Sommer besserte sich die Lage etwas: Unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln und ausschließlich im Freien, konnte in zwei fest eingeteilten Gruppen an verschiedenen Tagen wieder geübt werden. Doch schon seit dem vergangenen Herbst ist das aufgrund der aktuell wieder verschärften Pandemielage nicht mehr möglich. Stattdessen wird im Augenblick vermehrt Online-Unterricht durchgeführt.

Und weitere Vorsichtsmaßnahmen prägen weiterhin den Alltag der Feuerwehrleute: Um die Einsatzkräfte zu schützen und die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr zu jeder Zeit zu gewährleisten, werden im Einsatzfall FFP-2 Masken schon ab Betreten des Feuerwehrhauses getragen. Zusätzlich wird im Alarmfall die Anzahl der Einsatzkräfte in den jeweiligen Feuerwehrfahrzeugen auf das mögliche Minimum reduziert. Alle diese Maßnahmen werden bis auf weiteres notwendig sein und die Aufgabe der Brandretter zusätzlich erschweren. Doch wer, wenn nicht sie, wüssten, dass insbesondere in schwierigen Situationen Schlimmeres nur durch besonnenes Handel, Nervenstärke und die richtigen Maßnahmen abzuwenden ist.