Bürgermeister Matthias Baaß mahnt weiter zur Vorsicht

Größte Vorsicht ist aufgrund der aktuellen Lockerungen im Forum der Senioren geboten, damit das Corona-Virus nach den monatelangen, intensiven Anstrengungen nicht doch noch Zugang in die Einrichtung findet.
Foto: Stadt Viernheim

Viernheim (Stadt Viernheim) – Die bisherigen strikten Besuchsbeschränkungen für Alten- und Pflegeeinrichtungen haben vielerorts dazu beigetragen, das Risiko einer Infektionsübertragung zu verringern. Sie stellen jedoch gleichzeitig einen erheblichen Eingriff in die Grundrechte der Bewohnerinnen und Bewohner dar. Diese sind der Gefahr ausgesetzt, dass sich ihr Allgemein- und auch ihr Gesundheitszustand verschlechtert, da das Besuchsverbot zu einer Vereinsamung führen kann. Diesen Zielkonflikt versucht die Landesregierung mit ihren aktuellen Lockerungsmaßnahmen weiter aufzulösen.

Nach der Zweiten Verordnung zur Bekämpfung des Corona-Virus sind alle Altenpflegeeinrichtungen nun verpflichtet, ein einrichtungsbezogenes Konzept aufzustellen, mit dem Ziel, das Schutzniveau bei Besuchen in Einrichtungen in hoher Qualität aufrecht zu erhalten. Das einrichtungsbezogene Konzept zum Schutz vor der Übertragung von Infektionen durch Besucherinnen und Besucher muss nach Maßgabe der aktuellen Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts und der Handlungsempfehlungen des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration sowie der einrichtungsbezogenen Hygienepläne erstellt werden.

Das Viernheimer Forum der Senioren hat in den vergangenen Tagen ein solches Schutzkonzept entwickelt und mit der Heimaufsicht abgestimmt.

Bewohner und Bewohnerinnen können die Einrichtung seit geraumer Zeit wieder jederzeit ohne Einschränkungen verlassen, um beispielsweise mit Verwandten und Bekannten spazieren zu gehen. Auch die Besuchsfrequenz in die Einrichtung selbst hat sich durch die neuen Regelungen erhöht.

Auf der Leitungsebene im Forum der Senioren überwiegt, wie bei den meisten anderen Einrichtungen, bei aller Freude für die anvertrauten Bewohner/innen die Sorge, dass nach den monatelangen, intensiven Anstrengungen das Virus doch noch Zugang in die Viernheimer Pflegeeinrichtung finden kann. Die Tatsache, dass in Deutschland rund die Hälfte aller virusbedingten toten Bewohner stationärer Altenhilfeeinrichtungen sind, zeigt, wie verwundbar diese Zielgruppe ist.

Diese neue Situation greift auch Bürgermeister Matthias Baaß in einem mahnenden Brief an die Bewohnerinnen und Bewohner, die Angehörigen und Betreuer sowie das Personal des Viernheimer Forums der Senioren auf:

„Jede Besucherin und jeder Besucher hat nicht nur Verantwortung für sich und seinen Angehörigen wahrzunehmen, sondern ebenso auch für alle anderen Bewohner im Forum. Es geht um Verantwortung für alle!

Selbstverständlich ist es in Ordnung, wenn Sie nun Besuche machen oder auch außer Haus gehen. Aber es muss bitte damit achtsam umgegangen werden – im Interesse von uns allen! Darum möchte ich alle ganz herzlich bitten!“

Lobende Worte findet er für alle Mitarbeitende, die bislang erfolgreich dafür gearbeitet haben, dass die Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtung von dem Covid19-Virus bislang verschont geblieben sind. „Hoffen wir auf eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte, wirken wir alle daran mit!“, so Baaß abschließend in seinem Schreiben.

Noch während man im Forum der Senioren mit der Umsetzung der aktuellen Regelungen beschäftigt ist, werden derzeit auf Landesebene bereits weitere Lockerungsmaßnahmen diskutiert. Im Raum steht eine weitere Ausweitung der Besuchsmöglichkeiten.