Viernheim (Spieß/Disson) – „Wasserstoff erlebt aktuell in der Energie- und Klimapolitik einen Hype“, stellte Gastreferent Prof. Dr. Volker Schulz fest, der Anfang März beim Lions Club Viernheim auf Einladung des

Präsidenten Michael Spieß einen Vortrag zum Thema „Wasserstoff – Energieträger der Zukunft“ hielt.
Wasserstoff lässt sich überall aus Wasser und Strom mittels Elektrolyse herstellen. Speicherung und Transport von Wasserstoff sind technisch gelöst, da Wasserstoff in der chemischen Industrie bereits seit ca. 100 Jahren in großen Mengen verwendet wird. Der Einsatz von Wasserstoff als Energieträger ist in der Vergangenheit an der „Konkurrenz“ zu fossilen Energieträgern gescheitert. Durch die CO2-Emissionsziele und den Ausbau der Erneuerbaren Energien wird die Speicherung von Energie aber immer wichtiger. Wasserstoff könne sowohl in Brennstoffzellenfahrzeugen als auch zur stationären Erzeugung von Strom und Wärme verwendet werden. Dies zeige sich auch in der nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung, die 2020 veröffentlicht wurde.
Der Vortrag skizzierte den aktuellen Stand des Einsatzes des Energieträgers Wasserstoff.

Dabei wurde der Bogen von der Herkunft des Wasserstoffs, über den Transport und die Speicherung bis zum Verbrauch gespannt.

In der Diskussion interessierten sich die Mitglieder vor allem für die privaten Nutzungsmöglichkeiten. Man werde als Verbraucher durch die verschiedenen Technologien eher verwirrt. Wird es für die Mobilität im Kraftfahrzeug / Nutzfahrzeug die Batterie oder doch der Wasserstoff sein? Was passiert mit der gerade neu installierten Öl/Erdgas – Heizung? Solle man sich doch schnellstens eine Photovoltaik Anlage auf Dach und Fassade montieren und dadurch „Power to X (X = Wasserstoff)“ generieren, um sich eine eigene Insellösung einzurichten?

Auch die Perspektive auf die Stadt und die öffentlichen Versorger wurde erörtert. Nicht überall sind Stadtwerke offen für neue Vertriebsmodelle. Am Ende müssen Versorger und Verbraucher diese Form der Energiegewinnung annehmen. Auch das Netz von Wasserstofftankstellen ist bisher noch überschaubar. Am ehesten seien Tankstellen in der Nähe von Industriestandorten (BASF, Industrieparks Höchst und Hanau) verfügbar. Erste Buslinien werden bereits mit dieser Technologie betrieben.