Wem gehört die Viernheimer Marienkirche?

 
Diese Frage zu stellen, hielten wir bis vor wenigen Tagen für völlig unnötig, denn die rund 360 Jahre alte Viernheimer Barockkirche ist das älteste und eines der wertvollsten Kulturgüter unserer Stadt. Sie war bisher für alle hier lebenden Menschen ihr Gotteshaus, ein Konzertsaal mit bester Akustik und ein Kunstraum von unbezahlbarem Wert. Und dann war dies am 28. Dezember in der Presse zu lesen: Das Pastoralteam der
katholischen Pfarreien hat der Stadt Viernheim die Kirche zur Nutzung als Kindertagesstätte angeboten, da ihr Außengelände eingezäunt ist und es als Spielplatz genutzt werden kann. „Wir brauchen nicht mehr alle (Kirchen)“, sagte die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats Ursula Scheidel dem SWR.
Wir halten dieses Vorgehen des Pastoralteams für einen unerhörten Vorgang, der jedes Gespür für die ihm zustehenden Kompetenzen vermissen läßt.
Selbstverständlich ist es auch Aufgabe der im kirchlichen Dienst stehenden „Hauptamtlichen“ sich Gedanken zu machen, wie ein aus ihrer Sicht bestehendes
Überangebot an Kirchenraum in Viernheim sinnvoll abgebaut werden kann. Aber doch nicht so und unter Ausschluss der Mitglieder der Kirchengemeinde und der Öffentlichkeit. Die Marienkirche „gehört“ auch den Bürgern dieser Stadt!
 
Eine zukunftsfrohe, offene Kirchenleitung, die mündige Menschen zum Mitdenken und zum Mitentscheiden bittet, das wünschen wir uns für Viernheim!
 
Peter Dresen
Wolfgang Jäger
Ansgar John
Herbert Kempf
Maria Stehle