Viernheim in Ordnung bringen

Vielleicht ist es so, dass ich als Bürger, der sich um eine parteiunabhängige Kandidatur für die Bürgermeisterwahl bemüht, einen kritischeren Blick auf die Stadt hat als die Mitbewerber. Verständlich, denn ich war in der Vergangenheit nicht in politischer Verantwortung. Und Unzufriedenheit treibt an, etwas dagegen zu tun. Viele sagen wie ich, Viernheim ist ganz okay. Das was man braucht, gibt es hier direkt und alles was das Leben lebenswert macht, gibt es schnell erreichbar in der Region. Aber Viernheim muss mehr sein als nur eine Schlafstadt!

Viele Dinge erlebe ich in beruflichem Kontext oder sehe ich in der Welt. Da gibt es schöne belebte Parks, kluge Lösungen für Verkehrsprobleme, digitale Lösungen für gesamte Staaten, innovative Ideen für das Wohnen von heute und morgen, gute Wege für das gesellschaftliche Miteinander, tolle Formen ehrenamtliches Engagements, da entstehen soziale Unternehmen und Projekte, die Probleme in der lokalen oder ferneren Welt lösen. Andere kriegen es offenbar besser hin.

Die Welt verändert sich rasant. Sie wird bunter, globaler und digitaler. Die Erwartungen der Menschen an Unternehmen, Vereine und Stadtverwaltung verändern sich. Deswegen kommen heute Unternehmen in Schwierigkeiten, Vereinen laufen die Mitglieder davon. Jetzt kommt noch Corona hinzu und verschärft die Herausforderungen. Wir müssen verstehen, was sich da verändert hat und akzeptieren, dass viele alten Konzepte und Denkweisen nicht mehr funktionieren. Umdenken und Neudenken sind angesagt. Wir müssen die Stadt besser auf die Zukunft vorbereiten!

Es gibt viele Enttäuschte. Wir diskutieren seit über 15 Jahren darüber, wie das Rathaus saniert werden kann. Doktern seit 30 und mehr Jahren an der Innenstadt herum und lassen den Handel leiden. Den Vorschlag doch wenigstens wieder Autos in die Innenstadt zu lassen, ignoriert man seit Jahren konsequent. Man will eine Innenstadt für die Menschen. Gut so. Aber die sind an der Innenstadt offenbar nur begrenzt interessiert, denn sonst würden sie zahlreicher kommen. Wir wollen was gegen den Klimawandel tun und reden über einen Verleih von ein paar Lastenrädern. Damit erreichen wir zu wenig und uns läuft die Zeit davon.

Die Stadt gegen die bösen Falschparker und Raser. Die Autofahrer gegen die Radfahrer. Der eine Nachbar gegen den anderen Nachbarn. Die eine Partei gegen die andere. Da wird gelästert, geschimpft, Mikropolitik betrieben, Vorteile vor den anderen errungen. Man spricht nicht mehr miteinander sondern bemüht das Recht. Gleichzeitig bemängeln viele, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt und das Miteinander flöten gehen. Viele sagen, es wird von Jahr zu Jahr schlimmer und das seit Jahren. Wie geht die Politik damit um?

Bei der letzten Kommunalwahl haben nur 41,2 Prozent der Wahlberechtigten gewählt. Die angebotenen Ideen und Kandidaten konnten also knapp 60 Prozent der Wähler nicht überzeugen. Die Kommunalpolitik löst zu wenige Probleme und die Menschen wenden sich ab.

Das müssen wir in Ordnung bringen! Wir müssen die bestehenden Probleme endlich lösen und uns gut auf die Zukunft einstellen. Die lebenswerte Stadt muss stärker in den Blick rücken. Und wir müssen die Menschen wieder erreichen und ihnen Möglichkeiten geben, sich einzubringen. Auch außerhalb der politischen Institutionen und projektbezogenen Beteiligungsverfahren. Wir müssen es besser machen!

Lasst uns an der „Lust auf Viernheim“ arbeiten und aufhören mit bloß Blabla! Wir können das besser! Gemeinsam.

Wolfram Theymann

https://www.Lust-auf-Viernheim.de