In einer kürzlich von der Industrie und Handelskammer der Metropolregion Rhein-Neckar vorgestellten Studie über die Bereitstellung neuer Gewerbegebiete wird davon ausgegangen, dass in
der Region ein gewaltiges Defizit an Gewerbegebieten besteht. Nach Berechnungen des Regionalverbands werden hier bis 2035 neue Gewebeflächen in einer Gesamtgröße von 15 (!)
Quadratkilometer benötigt. Laut IHK ist es notwendig, eine länderübergreifende Planung und Koordination vorzunehmen, um diesen Bedarf zu stillen. Bei den in die Studie einbezogenen
Flächen handelt es sich im Westen, nördlich der A6, um bisher nicht bebaute Feld- und Wiesenflächen zwischen Frankenthal und Worms und östlich von Mannheim um die noch unbebauten Flächen zwischen Ladenburg und Lorsch.
Geht es nach den Vorstellungen der Regionalverbands müßten innerhalb der nächsten 13 Jahren von den noch offenen Flächen ca. 10% dauerhaft versiegelt und für neue Gewerbegebiete
verwendet werden. Nicht dabei berücksichtigt, sind die von vielen Gemeinden hier zusätzlich geplanten Gebiete für den Wohnungsbau. Die IHK sieht offenbar kein Problem, wenn die immer
kleineren, im hiesigen Ballungsgebiet noch vorhandenen, freien Flächen dafür vereinnahmt werden. Auf Landwirtschaft, Mensch und Natur ernsthaft Rücksicht zu nehmen, hält sie offenbar nicht für notwendig. Es ist zu hoffen, dass eine kluge Politik dieser Forderung nach einem hemmungslosen Verbrauch der letzten noch unbebauten Landschaftsbereiche nicht zustimmen wird.

Dr. Peter Dresen