Gleichstellungsbüro überreicht Spende für das Gewaltpräventionsprogramm „Prävention im Team“ an der Albert-Schweitzer-Schule

Gleichstellungsbeauftragte Maria Lauxen-Ulbrich (vorne links) übergibt Sabine Ruth (Jugendförderung) im Beisein von Silke Rothermel (ausgebildete Lehrkraft PiT an der Albert-Schweitzer-Schule Viernheim/hinten links) und Diana Gürel (Polizeistation Lampertheim-Viernheim als Schutzfrau vor Ort) im Rahmen der Aktion „One Billion Rising“ einen Scheck für das hessische Gewaltpräventionsprogramm „Prävention im Team“
Foto: Stadt Viernheim

Viernheim (Stadt Viernheim) – Der 14. Februar steht ganz im Zeichen der Liebe (Valentinstag) – aber nicht, wenn es nach „Eine Milliarde erhebt sich – One Billion Rising“ geht: Der V-Day am 14. Februar setzt seit 1998 ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen in der ganzen Welt und für Gleichstellung der Geschlechter. Die weltweite Kampagne steht dieses Jahr unter dem Motto „RISE for the Bodies of All Women, Girls & the Earth”.

 

Am 14. Februar jeden Jahres sind eine Milliarde Menschen überall auf der Welt dazu eingeladen, raus zu gehen, zu tanzen und sich zu erheben, um das Ende der Gewalt zu fordern. Weil jedoch in diesem Jahr wiederum Vieles anders ist und Kundgebungen und tanzen auf den Straßen unter Corona-Bedingungen nicht förderlich sind, hat sich das Gleichstellungsbüro Viernheim für einen anderen Weg entschieden: Es spendet passend zum vorgenannten Motto symbolisch einen Betrag von 100 Euro an das Gewaltpräventionsprogramm „Prävention im Team“ (PiT) an der Albert-Schweitzer-Schule. „Mit der Spende wollen wir die Wichtigkeit von Gewaltprävention bereits im Schulalter unterstreichen. PiT trägt dazu bei, dass Jugendliche eine Gewaltsituation möglichst frühzeitig als solche erkennen und sich erst gar nicht hineinziehen lassen oder selbstbewusst gewaltfreie Ausstiegsmöglichkeiten einsetzen“, erläutert Maria Lauxen-Ulbrich, städtische Gleichstellungbeauftragte.

 

Gewaltprävention an Viernheimer Schulen

PiT-Hessen (Prävention im Team) ist das Gewaltpräventionsprogramm der Hessischen Landesregierung im „Netzwerk gegen Gewalt“. Initiiert wurde das Projekt vom Hessischen Ministerium des Innern und für Sport, vom Hessischen Kultusministerium und vom Hessischen Sozialministerium.

 

 

In Viernheim wird das Präventionsprogramm derzeit von sieben PiT-Teams an allen weiterführenden Schulen angeboten und zählt wie viele andere präventive Maßnahmen der Stadt Viernheim zur hessenweiten Präventionsinitiative „KOMPASS“ (KOMunalProgrAmmSicherheitsSiegel). Alle Mitglieder der Teams von Schule, Polizei und Jugendhilfe haben an einer dreitägigen Grundlagenausbildung teilgenommen und führen das Präventionsprogramm seit zwölf Jahren durch. Drei Mitarbeitende der Jugendförderung decken den Part der Jugendhilfe in diesen Teams ab.

 

In Viernheim wird PiT je nach Schulform an fünf bis sieben Projekttagen in fast allen siebten Klassen durchgeführt. Das Programm wurde im Laufe der Jahre im Sinne der Schulformen leicht modifiziert und ergänzt. Gemeinsam mit dem PiT-Team erarbeiten die Jugendlichen gewaltfreie persönliche Lösungen für den Umgang mit gewaltbesetzten Situationen im öffentlichen Raum. Die Seminare finden alle in der Freizeit- und Begegnungsstätte „Treff im Bahnhof“ (T.i.B.) der Stadt Viernheim statt. Alle weiterführenden Schulen sammeln vielfältige positive Erfahrungen durch dieses Projekt, denn PiT-Hessen trägt auch zu einem veränderten Schulklima bei. Sabine Ruth, Fachbereichsleiterin der städtischen Jugendförderung und seit vielen Jahren im PiT-Team der Albert-Schweitzer-Schule tätig: „Wir führen Trainings durch, die nicht den Täter, sondern das potentielle Opfer von Gewalttaten in den Mittelpunkt rückt und zeigen Handlungsoptionen auf, die sich an den persönlichen Möglichkeiten des Einzelnen orientieren.

 

Das Geld wird verwendet, um das Präventionsprogramm der Albert-Schweitzer-Schule in diesem Schuljahr mit einem Team- und Sozialkompetenztraining mit betreutem Klettern im Hochseilgarten Bensheim zu ergänzen.

 

Eine Milliarde erhebt sich – One Billion Rising (OBR) 14. Februar 2022

Jährlich rund um den 14. Februar finden unter dem Motto „Solidarität mit den Frauen“ weltweit getanzte Kundgebungen und Benefizveranstaltungen statt, die sich für ein Ende der Gewalt an Frauen und Mädchen einsetzen. Ziel des Aktionstages ist eine breitere Aufmerksamkeit für den Kampf gegen Gewalt an Frauen und Mädchen.

2012 entwickelte sich „One Billion Rising“ aus der V-Day-Bewegung – einer weltweiten Bewegung, die 1998 von der durch ihre „Vagina-Monologe“ weltbekannten New Yorker Künstlerin Eve Ensler initiiert wurde. Seitdem steht der 14. Februar nicht nur für den Valentinstag, sondern auch für den V-Day. Das „V“ hat dabei drei Bedeutungen: Victory, Valentine und Vagina.

Die eine „Milliarde“ deutet auf eine UN-Statistik hin, nach der eine von drei Frauen in ihrem Leben entweder vergewaltigt oder Opfer einer schweren Körperverletzung werden. Hier zählen auch Zwangsverheiratung, Frühehen und Genitalverstümmelung dazu. Bei einer Weltbevölkerung von 7 Milliarden Menschen summiert sich dies auf mehr als eine Milliarde Frauen und Mädchen.

Das diesjährige weltweite Motto „RISE for the Bodies of All Women, Girls & the Earth“ soll alle Frauen (cis-gender, trans*gender und weitere Geschlechtsidentitäten), die geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt sind, Mut machen und sie unterstützen. Der Aufruf für 2022 will auf eine tiefere, zielgerichtetere, politischere, transformative, als auch ermächtigende, hoffnungsvolle Weise die Menschen verbinden und dieses kommende Jahr zu einer wirklich radikalen, mutigen, furchtlosen Eskalation künstlerischer Aufstände zu machen.