Leserbrief von Bernd Lukoschik
Lockerungen der Freiheitsbeschränkungen? Nie!
In der Tagesschau vom 21.4.2020, 11:50 Uhr, liest man Folgendes vom RKI-Vizepräsidenten Lars Schaade: Derzeit sehe er keinen Anlass zu weitergehenden Lockerungen, und er warnt, die Fallzahlen könnten wieder steigen: „Es ist kein Ende der Epidemie in Sicht, die Fallzahlen können wieder steigen. Das Virus ist nicht weg.“ Bis ein Impfstoff gefunden sei, müssten Neuinfektionen vermieden werden.
Ich bin nur zum Chemiker ausgebildet. Aber eines ist sogar mir Virenlaien klar: Langsam werden die Desinformationen, besser: Desinterpretationen, des Ausbreitungs- und Infektionsverhaltens des Virus, die seitens des RKI abgegeben werden, kriminell, weil gesellschaftsgefährdend.
Wenn das Ende der Epidemie voraussetzt, dass das Virus „weg“ sein muss, dann müssen wir natürlich erstens auf einen Impfstoff warten. Und zweitens werden sogar nach flächendeckender weltweiter Verabreichung des Impfstoffes immer noch Covid-19-Viren irgendwo vorhanden sein, also: Die Epidemie wird nie aufhören.
Wenn wir auf einen Impfstoff warten müssen, dann müssen wir, wie es Bill Gates im Tagesthemen-Interview zu Ostern gesagt hat, noch mindestens 18 Monate warten, dann werden wir noch mindestens 18 Monate ohne entscheidende Lockerungen der Freiheitsbeschränkungen und der die ganze Gesellschaft und Wirtschaft lähmenden staatlichen Maßnahmen leben müssen!
Und wenn wir gar auf ein Verschwinden des Coronavirus überhaupt warten müssen, dann, siehe oben, können wir ganz einpacken.
Herrn Schaades Denken ist natürlich völliger Unsinn. Das Virus muss nicht weg sein! Auch die anderen Viren wie Influenza A oder Influenza B oder Rhino oder auch andere Sorten von Corona, die in den letzten Jahren mit steter Regelmäßigkeit allein oder in Kombination zum Teil heftige Grippewellen hervorriefen, mit häufig einer großen Zahl an Toten – 2017/18 etwa 25.000 –, sind immer vorhanden. Sonst hätten sie ja nicht über die Jahre immer wieder im Winter die Grippewellen erzeugt! Die Viren sind immer da! Die einzige Möglichkeit, uns gegen sie zu wehren, besteht darin, das eigene Immunsystem zu stärken. Dass es gerade im Winter immer wieder zu Infektionswellen kommt, liegt daran, dass das Immunsystem im Winter generell geschwächt ist. Und so erwischt einen halt eine Grippe. Und ist der Infizierte zusätzlich durch Vorerkrankungen geschwächt und gehört er zudem der Risikogruppe der alten, multimorbiden Menschen an, dann kann die Infektion zum Tod führen. Das war schon immer so! Gegenüber Corona also nichts Neues.
Nun wird vom RKI und von Dr. Drosten eingewendet, das mag alles so bei den gewöhnlichen Viren wie Influenza usw. der Fall sein. Bei Covid-19 sei das aber völlig anders, denn dieses Virus sei besonders gefährlich. Und daher müsse das Virus eben völlig weg sein, bevor wir zur Normalität zurückkehren können.
Eben diese besondere Gefährlichkeit sei – so sagt eine nicht unbeträchtliche Anzahl kompetenter Epidemiologen, Mediziner, Biometriker – nicht nachgewiesen. Deswegen sind diese alternativen Interpreten des Virus ja auch so verpönt und werden auf geradezu unappetitliche Weise von den Mainstreammedien so nachhaltig diffamiert. Aber es muss einfach festgestellt werden: Keine mir bekannte flächendeckende Vergleichsstudie besagt, dass Covid-19 gefährlicher sei als andere Arten bislang bekannter Coronaviren. Auch Professor Streecks Feldstudie legt mit der von ihm angegebenen Sterblichkeitsrate von 0,37 % nahe, dass es sich bei Covid-19 um einen normalen Keim handelt, der sich möglicherweise durch eine vom Normalen abweichende Ausbreitungsgeschwindigkeit auszeichnet.
Das Virus muss also nicht ausgerottet werden. Was wohl ohnehin nicht gelingen wird. Oder wir sind bereit, Gesellschaft und Wirtschaft auf null herunterzufahren und die Menschen in einer quasi Isolationshaft verkommen zu lassen.
Bernd Lukoschik