Über 1000 Neuinfizierte – ja und?

Wenn von einem neuen Lockdown überhaupt die Rede ist und wenn auch nur in dem Sinne, dass es ihn nämlich zu verhindern gelte, dann muss der coronamaßnahmengeplagte Bürger aufhorchen. Dann wird gewissermaßen ein Testballon gestartet: Mal sehen, wie Wirtschaft und Gesellschaft reagieren würden, wenn …!

Anlass für einen neuen Lockdown könnten sein: weitere 1000 Neuinfizierte den dritten Tag in Folge.

Angenommen …

… der PCR-Test misst, was er soll, nämlich das Vorliegen des Coronavirus: Dann haben wir halt wieder paar Tausend mehr positiv Getestete, nicht notwendig Infizierte.

Denn der PCR-Test misst eben nicht eindeutig das Coronavirus. Er stellt RNA-Bruchstücke fest und vervielfältigt sie. Woher die RNA-Moleküle kommen, das kann er nicht erkennen. Sie können Zerfallsprodukte eines Virus sein, vielleicht auch anderer Coronaviren, die ja zu 10 bis 15 Prozent immer auch vorliegen, in allen Grippewellen der Vergangenheit. Sie können Zerfallsprodukt von Körperzellen sein, von Körperzellen, die aufgrund irgendeines Schocks oder auch von Antibiotikagaben verletzt wurden und starben. Usw. Der PCR-Test misst nicht eindeutig Coronaviren!

Angenommen …

… die Tausenderzahlen würden aussagen, dass die Neuinfizierten mit Coronaviren infiziert seien. Dann sagt das wiederum nicht viel. Wie viele Tests wurden vorgenommen? Wie viel mehr Tests wurden gegenüber den Tagen vorgenommen, als das RKI noch weniger Neuinfizierte registrierte? Denn je mehr Tests man startet, desto mehr positive Ergebnisse erhält man.

Dann muss man nämlich – um korrekte Daten zu liefern – die Anzahl der Neuinfizierten durch die Anzahl der vorgenommenen Tests dividieren. Erst dann erhält man einen Eindruck davon, ob und wie viel mehr Neuinfizierte man überhaupt hat!

Das hat Professor Kuhbandner für das angeblich exponenzielle Wachstum der Neuinfiziertenkurve zu Anfang der Epidemie gemacht, und er konnte zeigen, dass von einem exponenziellen Ansteigen der Infektionskurve keine Rede sein kann – nur von einem exponenziellen Steigen der Testungszahlen!

Wenn die Medien also nur die nackten Neuinfiziertenzahlen bringen, dann besagt das nichts über ein angebliches Beginnen einer zweiten Welle.

Angenommen …

…  die Neuinfiziertenzahlen zeigten tatsächlich eine generelle Zunahme an RNA-Bruchstücken in den Menschen an. Ja und? Wenn jemand die RNA-Bruchstücke in sich trägt, heißt das noch lange nicht, dass er infiziert ist. Er könnte zum Beispiel noch Reste einer ausgestandenen Infektion in sich tragen. Oder es waren nur paar Viren in ihm, ohne sich überhaupt in die Körperzellen gebohrt zu haben, ohne also überhaupt infiziert zu haben. Um das anzuzeigen, reichen nur winzige Mengen an Bruchstücken, denn der PCR-Test ist sehr sensitiv!

Angenommen …

… die Tests zeigten tatsächlich eine Zunahme an Infektionen an. Auch nicht schlimm. Denn infiziert zu sein heißt nicht, krank zu sein oder krank zu werden. Das gibt ja sogar das RKI in seinen täglich neuen Zahlen der „Genesenen“ zu. Denn genesen zu sein heißt ja schließlich auch: Da war vielleicht ein Hüsteln oder Halsreizungen, und all das ist wieder weg. Außerdem gibt es zudem die riesige Dunkelziffer derjenigen, die infiziert waren oder sind, aber weil sie keine Symptome zeigten, gar nicht erst zum Arzt gegangen sind und daher auch nicht getestet und auch nicht erfasst wurden.

Angenommen …

… jemand sei tatsächlich Covid-19 erkrankt. Dann heißt auch das nicht viel.

Erstens zeichnet sich bis heute Covid-19 durch keine spezifische Symptomatik aus. Man weiß also gar nicht, ob man nicht doch eine klassische Atemwegserkrankung hat.

Zweitens ist klar, dass vor allem die Risikogruppen gefährdet sind, die älteren Menschen mit Vorerkrankungen. Sodass das Virus höchstens als Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt, wirkt.

Was fehlt

Die bloße Nennung von Neuinfiziertenzahlen kann nur deshalb immer wieder Furcht und Schrecken verbreiten, weil die Allgemeinheit immer noch von der extremen Gefährlichkeit des Virus ausgeht.

Für die Erkenntnis der Gefährlichkeit bringen aber die Neuinfiziertenzahlen gar nichts. Was allein zählt, ist das In-Verhältnis-Setzen der Zahl an Coronatoten und der tatsächlich Infizierten. Über beide Bestandteile des Verhältnisses ist die Datenlage jedoch sehr schlecht, was der wohl bedeutendste Epidemiologe heute, Professor John Ioannidis, mehrfach festgestellt hat. Weder kennt man die tatsächliche Zahl der Infizierten – man denke nur an die hohe Dunkelziffer – noch die Zahl der wirklich Coronatoten. Denn bis heute wurde nicht exakt getrennt zwischen denen, die an, und denen, die mit Corona gestorben sind.

Die wenigen Studien, die die Gefährlichkeit thematisieren – Heinsbergstudie, die Untersuchung des Kreuzfahrtschiffs Diamond Princess, die Studien von Ioannidis – weisen jedoch darauf hin, dass das Coronavirus kein Killervirus ist und in seiner Gefährlichkeit der der klassischen Grippeviren entspricht.

 

Bernd Lukoschik