Die Viernheimer Delegation mit ihren italienischen Freunden und Gastfamilien beim Empfang im Rathaus in Rovigo durch Bürgermeister Edoardo Gaffeo (mit Scherpe).
Foto: Stadt Viernheim

Viernheim (Stadt Viernheim) – Nach zweijähriger pandemiebedingter Pause fand vom 21. bis 24. Oktober 2022 endlich wieder eine offizielle Begegnung der beiden Partnerstädte Rovigo und Viernheim statt. Wie zuvor immer Tradition, wurde auch in diesem Jahr als Zeitpunkt der Begegnung die Herbstmesse „Fiera d’ottobre“ in Rovigo gewählt, bei der über 200 Marktstände die Innenstadt mit unterschiedlichsten Waren beleben.

Über 500 Jahre ist es her, dass der damalige Bürgermeister in Rovigo zum ersten Mal die große „Fiera d’ottobre“ eröffnete. Beim Empfang der Viernheimer Delegation freitagsabends bedauerte der jetzige Bürgermeister, Professor Edoardo Gaffeo, dass er der erste „Sindaco“ in der langen Geschichte der Provinzhauptstadt des Veneto sei, der die Messe wegen der Pandemie zwei Mal absagen musste. Umso herzlicher begrüßte er die 11-köpfige Viernheimer Delegation mit Vertretern der „Gastgeberfamilien für Rovigo“ (Gagero‘s), der Mitinitiatorin der vor 31 Jahren besiegelten Städtepartnerschaft, Ellen Dewald, dem stellvertretenden Leiter der Jugendförderung, Lars Prechtl und Stephan Schneider, Leiter des für die Städtepartnerschaften zuständigen Kultur- und Sportamtes. Eine große Freude für alle war auch die Anwesenheit von Daniela Felc, die in Rovigo gemeinsam mit Ellen Dewald damals die Partnerschaftsidee schmiedete.

Eduardo Gaffeo konstatierte in seiner Ansprache, dass ihm die intensiven, familiären und vielfältigen Verbindungen beider Städte bisher nicht bewusst gewesen seien. Er habe das Bürgermeisteramt quasi zu Beginn der Pandemie übernommen und seither immer große Herausforderungen in der Stadtgesellschaft meistern müssen. Auch in Bezug auf Rovigos Partnerschaftsverein Amici d‘Europa mit dem neuen Vorsitzenden Jaroslav Sangiorgio wünsche er sich weiterhin einen regen Austausch auf den Ebenen der Kultur und des Sports, wobei die Einbindung junger Menschen eine wichtige Rolle spielen solle. Dem konnte Lars Prechtl nur zustimmen: „Durch die Teilhabe junger Menschen, durch die Mitgestaltung von Programmen und Projekten lebt die Städtepartnerschaft weiter“. Stephan Schneider überreichte Gastgeschenke an den Bürgermeister und bedankte sich bei Susanna Garbo, einer ehemaligen „Rodigini“ (Bezeichnung der Bewohner Rovigos), die seit 3 Jahren in Viernheim lebt und an dem Wochenende auch als Dolmetscherin fungierte.

 

Die Tage in Rovigo wurden von den befreundeten Familien beider Städte vor allem für den Besuch der Fiera genutzt, aber auch um Sportveranstaltungen zu besuchen und die Gegend um Rovigo zu erkunden. Ebenfalls wurden Planungsgespräche mit einer Schulvertreterin, mit Vereinen Rovigos und zwischen den auf beiden Seiten bestehenden Vereinen für die Partnerschaft mit Silly / Burkina Faso, ACSA Rovigo und FOCUS Viernheim geführt: „Wir konnten mit dem neuen, verjüngten Vorstand konkrete Verabredungen für zukünftige, gemeinsame Projekte treffen“, so Alfred Schmidt, Vorstandsmitglied von FOCUS.

Sehr schnell waren die Tage vorbei und beim Abschiedsabend im Vereinsheim der Amici d‘Europa im kleinen Vorort Buso sprach Jaroslaw Sangiorgio von der Wichtigkeit dieser Begegnung in diesen Krisenzeiten. Dieter Maier als Sprecher der Gagero‘s konnte dem nur zustimmen und überreichte Jaroslav Sangiorgio Lebkuchen für die nahende Weihnachtszeit. Der Abend in gemütlicher Runde endete mit einem Rückblick durch Daniela Felc über einige der weit über einhundert Begegnungen der Städte seit 1991.