Silvia Fusch (links) zeigte dem hauptamtlichen Kreisbeigeordneten Karsten Krug (rechts) in Viernheim die Arbeit der Krötenretter.
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Kreis Bergstraße (KB) – Bei der Krötenrettung selbst einmal „mitanpacken“ – das hatte der hauptamtliche Kreisbeigeordnete Karsten Krug im vergangenen Jahr „Krötenretterin“ Silvia Fusch versprochen. Zum Start der diesjährigen Krötenwanderungssaison löste er sein Versprechen ein. „Kröten retten ist ganz einfach“, betonte der für den Bereich Umwelt zuständige Dezernent Karsten Krug bei seinem Besuch bei den NABU-Krötenrettern in Viernheim. „Nach einer kurzen Einweisung kann jede und jeder Einzelne helfen. Familien, Schulen, aber auch Kindergärten können sich die Arbeit ansehen und sogar mithelfen. Das ist eine tolle Sache“, so Krug.

 

Das NABU-Team um Silvia Fusch sorgt jedes Jahr dafür, dass mehrere tausend Kröten sicher über die Straßen im Kreisgebiet kommen. Allein 2020 konnten so rund 4.500 Tiere vor dem Verkehrstod gerettet werden. In diesem Jahr dauert die Aktion bis voraussichtlich Mitte Juni. Wie sich die Helfenden bei ihren Einsätzen die Corona-Richtlinien einhalten können oder welche Sicherheitsmaßnahmen sie im Hinblick auf den Straßenverkehr beachten sollten, erfahren sie während der vorangehenden Einweisung. Kinder dürfen ausschließlich. in Begleitung von Erwachsenen mitwirken.

 

Silvia Fusch und ihr Team setzen sich schon seit vielen Jahren in Sachen Amphibienschutz ein. Durch ihren ideenreichen, arbeits- und zeitintensiven Einsatz konnten nicht nur sehr viele Amphibien vor dem Verkehrstod gerettet werden. Es ist ihr auch gelungen, zahlreiche – auch bislang weniger naturschutzerfahrene Menschen – für den Einsatz zum Schutz der Kröten zu gewinnen. „Damit leisten Sie einen bedeutenden Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität in unserer Region“, hob Krug hervor. „Sie motivieren die Helferinnen und Helfer dabei vor allem dadurch, dass Sie ihnen zeigen, wie leicht Naturschutz sein kann und auch dadurch, dass Sie eine echte Teamplayerin sind.“ Mit dem Aufstellen von Warnschildern, auf denen „Achtung Amphibienwanderung“ steht, ist es jedoch bei Weitem nicht getan. Es müssen auch Leitzäune gekauft, aufgestellt und betreut werden. Auch die Mitstreitergewinnung sowie die Einsatzkoordination und nicht zuletzt auch die Erfassung der Daten der geretteten Tiere sind wichtiger Teil von Fuschs Arbeit.

 

Die Krötenretterinnen und Krötenretter rund um Silvia Fusch sehen es auch als wichtigen Teil ihrer Arbeit an, bei anderen Menschen ein Bewusstsein dafür entstehen zu lassen, dass es sich bei der Krötenwanderung um ein echtes Problem handelt, von dem viel mehr Tiere betroffen sind, als die Allgemeinheit denkt. Zudem sind die Wanderstrecken, die im Kreis betreut werden müssen, in den vergangenen Jahren immer mehr geworden. Darum werden auch immer mehr helfende Hände gebraucht. Dank Fuschs großem Einsatz konnten in vielen Orten zahlreiche Helfende für die Krötenrettung gefunden werden.

 

In Viernheim gebe es bereits einige Krötenretter, berichtete Silvia Fusch dem für das Umweltamt zuständigen Dezernenten, allerdings würden immer neue Unterstützerinnen und Unterstützer gesucht – auch über Viernheim hinaus. Es gibt noch zahlreiche andere Einsatzorte, die sich über jede Unterstützung freuen. Auch Kita-Gruppen oder Schulklassen könnten bei den Krötenrettern Erfahrungen sammeln. Bis Juni werden täglich morgens und abends jeweils ein bis zwei Stunden die Tiere eingesammelt und an den Anglersee gebracht. Aktuell werden vorwiegend für die täglichen Abendeinsätze ab circa 20 Uhr Mitwirkende gesucht. Angehende Krötenretter und Interessierte können sich per E-Mail unter amphibienwanderung@gmail.com oder Silvia.Fusch@nabu-bergstrasse.de  melden.