Kreis Bergstraße und MetropolSolar e.V. wollen ab November Bürgerinnen und Bürger für mehr ehrenamtliche Photovoltaik-Beratung qualifizieren

Kreis Bergstraße (kb) –  Rasant steigende Preise für Benzin, Gas und Strom stellen Bürgerinnen und Bürger 2022 vor große Herausforderungen. Spätestens seit Beginn des Ukraine-Krieges wünschen sich zahlreiche Verbraucherinnen und Verbraucher daher, unabhängiger von fossilen Energieträgern zu sein. Eine Chance hierfür sehen viele darin, eine Photovoltaikanlage (kurz PV-Anlage) auf dem Dach ihres Wohnhauses zu installieren. Denn so würden sie nicht nur Strom aus erneuerbaren Energien produzieren, sondern sie könnten diesen teilweise auch direkt selbst nutzen und so Geld bei der Stromrechnung sparen. „Die Sonne schenkt uns wertvolle und saubere Energie, die es zu nutzen gilt. Dies ist insbesondere im Hinblick auf unser Integriertes Klimaschutzkonzept und das ganz große Ziel, als Landkreis bis 2045 klimaneutral zu werden, wichtig. Darum ist es uns als Kreisverwaltung ein Kernanliegen, den Ausbau von PV-Anlagen, wo wir nur können, zu unterstützen und zu stärken“, betont der Bergsträßer Landrat Christian Engelhardt.

 

Bevor man eine PV-Anlage auf dem eigenen Dach errichtet, sollte man sich gut informieren. Allerdings stoßen die öffentlichen Beratungsangebote in der Region aufgrund der hohen Nachfrage derzeit an ihre Kapazitätsgrenzen. Um die Beratungskapazitäten für PV-Anlagen auszubauen, bietet der Kreis Bergstraße in Kooperation mit dem Verein MetropolSolar e.V. ab November insgesamt vier Schulungen zu BürgerSolarBeratern für interessierte Bergsträßerinnen und Bergsträßer an. „Mit diesem Schulungsangebot möchten wir ehrenamtliche Solarberaterinnen und Solarberater ausbilden lassen, die im Rahmen einer Art solarer Nachbarschaftshilfe andere Bürgerinnen und Bürger zum PV-Ausbau neutral und unabhängig beraten“, so Engelhardt. „Uns ist dabei bewusst, dass die Beratungskapazitäten nur das erste Nadelöhr beim PV-Anlagenausbau sind, aber auch dieses gilt es zunächst zu überwinden.“

 

Daniel Bannasch, Vorstand des bundesweit tätigen gemeinnützigen Vereins MetropolSolar, der sich für die vollständige Umstellung auf erneuerbaren Energien bis spätestens 2030 einsetzt, ist davon überzeugt, dass die Schulungen helfen werden, die Terminengpässe bei den Beratungsgesprächen zeitnah zu entspannen. „Ziel unserer Schulungen ist es, bürgerschaftliche SolarBerater-Gruppen auf den Weg zu bringen. Wenn alles gut läuft, gibt es am Ende jeweils eine neue lokale BürgerSolarBerater-Gruppe, die – selbstorganisiert und völlig unabhängig von Politik, Verwaltung und insbesondere auch unabhängig von wirtschaftlichen Interessen – Bürgerinnen und Bürger zu beraten. Wir sind allen sehr dankbar, die dazu bereit sind, ihr Wissen und ihre Zeit hier einzubringen“, hebt Bannasch hervor. Die Schulungen, die MetropolSolar seit 2021 bereits in 20 Kommunen bundesweit durchgeführt hat, bauen auf langjährigen Erfahrungen praktischer BürgerSolarBeratungs-Arbeit auf, die ihre ersten Anfänge 2011 in Birkenau und 2016 dann mit einem erweiterten Neustart im Weschnitztal hatte. „Aktive BürgerSolarBerater gibt es im Kreis Bergstraße dadurch bereits in einigen Kommunen, aber längst nicht überall. Wir freuen uns, dass das BürgerSolarBerater-Angebot mit Unterstützung durch die vom Kreis beauftragten Schulungen nun weiter ausgebaut werden soll“, so Bannasch weiter.

 

Die Schulungen umfassen je eine Informationsveranstaltung, vier Intensiv-Workshops und daran anschließend eine Tandemphase, bei der die neuen BürgerSolarBeraterinnen und BürgerSolarBerater gemeinsam mit erfahrenen Mentoren selbst Beratungen vornehmen werden. Die Workshops werden an den vier Samstagen im November (am 5., 12., 19.11, – jeweils von 10 bis 14 Uhr – und am 26.11. – von 11 bis 13 Uhr) online stattfinden. Die Praxisphase im Tandem wird dann voraussichtlich im Januar 2023 starten. Die Schulungen sollen in verschiedenen Kommunen des Kreises angeboten werden – abhängig davon, aus welchen Kommunen sich die meisten Schulungsinteressentinnen und -interessenten melden.

 

Wer sich zum ehrenamtlichen Solarberater oder zur ehrenamtlichen Solarberaterin ausbilden lassen möchte, kann sich bis zum 10. Oktober per E-Mail an klimaschutz@kreis-bergstrasse.de bei Reiner Pfuhl und Katrin Heuer vom Klimaschutzmanagement des Kreises Bergstraße melden. Diese werden nach der Meldefrist und anschließender Sichtung der E-Mails Kontakt mit den Interessierten aufnehmen und weitere Informationen versenden.

 

„Es ist mir ein echtes Anliegen, unabhängige Beratungen für mehr Photovoltaik in unserem Landkreis zu stärken und auszubauen. Mit MetropolSolar e.V. haben wir dafür einen starken, erfahrenen und engagierten Partner für die entsprechenden Schulungen an unserer Seite“, ist sich Landrat Engelhardt sicher. „Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit.“