Kinder und Jugendliche neue Zielgruppe der Tabakindustrie / Kreis warnt vor Folgen des Tabakkonsums

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Kreis Bergstraße (Kb) – Seit 1987 ist der 31. Mai der Weltnichtrauchertag. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nutzt diesen, um auf die Fortschritte und Errungenschaften hin zu einer tabakfreien Welt und die Gefahren, die das Rauchen mit sich bringt, aufmerksam zu machen. Dieser Aktionstag steht jedes Jahr unter einem anderen Motto. 2020 lautet dieses: „Die Jugend schützen“. Hierfür setzt sich auch die Kreisverwaltung ein. „Workshops zum Thema Rauchen sind beispielsweise ein wichtiger fester Bestandteil unserer YOLO-Days – Aktionstagen an den Bergsträßer Schulen rund um das Thema Gesundheit“, betont die Bergsträßer Gesundheitsdezernentin Diana Stolz. „Wir wollen jungen Menschen beibringen, Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen. Wir klären sie daher über Gefahren und mögliche Folgen des Tabakkonsums auf, damit sie selbst eine fundierte Entscheidung dazu treffen können.“

 

Junge Menschen sind eine attraktive Zielgruppe für die Tabakindustrie. Sie sind die potentiellen Raucher von morgen. So passt die Tabakbranche ihre Produkte auch an den „jugendlichen Geschmack“ an und versucht sie so für junge Menschen attraktiver zu gestalten. Ein erster wichtiger Schritt, damit Jugendliche nicht mit dem Rauchen anfangen, ist das kürzlich in Kraft getretene EU-Verbot für Tabakwaren mit charakteristischen Aromen, wie etwa Menthol-Zigaretten. Gerade dies sind beliebte „Anfänger-Zigaretten“, da die beigemischten Aromen den Tabak-Geschmack überdecken und gleichzeitig den Zigarettenkonsum fördern. Seit dem 20. Mai ist der Verkauf dieser Produkte in der EU verboten. Die Tabakindustrie sucht aber auch nach anderen Möglichkeiten, junge Menschen für ihre Produkte zu begeistern. So kooperiert die Branche nun beispielsweise vermehrt mit Influencern, um ihre Produkte zu vermarkten und die diesbezüglichen Gefahren zu verharmlosen.

 

Rauchen ist weltweit für mehr als zwei Drittel aller durch Lungenkrebs bedingte Todesfälle verantwortlich. Dabei sind jedoch nicht nur aktive Raucher gefährdet. Passives Rauchen erhöht auch bei Nichtrauchern das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. „In den vergangen Jahren ist die Zahl der jungen Menschen, die raucht, erfreulicherweise zurückgegangen. Dennoch ist es wichtig, die jungen Bergsträßerinnen und Bergsträßer umfassend über den Konsum von Tabakwaren sowie seine möglichen Folgen zu informieren. Nur so können wir diese gefährdete Gruppe auch nachhaltig schützen“, ist Stolz überzeugt.