Kreis Bergstraße (kb)-Im November 2022 waren im Landkreis Bergstraße 6.058 Personen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen damit um 40 Personen beziehungsweise um 0,7 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Arbeitslosenzahl allerdings um 28,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag für November im Kreis Bergstraße bei 4,1 Prozent. Im Vorjahr waren es 3,2 Prozent. „Angesichts einer Arbeitslosenquote von 4,9 Prozent für Hessen und einer deutschlandweiten Quote von 5,3 Prozent steht der Kreis Bergstraße gut da“, resümiert Landrat Christian Engelhardt. Dennoch blicke er mit zunehmender Sorge auf den Fachkräftemarkt, insbesondere auch im Bereich Pflege.

 

So prognostiziert das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln, dass in Deutschland in der stationären Versorgung bis zum Jahr 2035 rund 307.000 Pflegekräfte fehlen werden. Die Versorgungslücke im Pflegebereich insgesamt könnte sich bis zu diesem Jahr auf insgesamt knapp 500.000 Fachkräfte vergrößern. Diese Prognosen basieren auf Berechnungen des Statistischen Bundesamtes zur Entwicklung der Pflegebedürftigkeit in Deutschland.

 

„Der Pflegekräftemangel wird in den kommenden Jahrzehnten ein überaus relevantes Thema – auch im Kreis Bergstraße“, betont Landrat Christian Engelhardt. „In enger Zusammenarbeit mit den regionalen Akteuren der Pflege haben wir frühzeitig begonnen hier gegenzusteuern. Wir haben damit ein Netzwerk geschaffen, über das wir verschiedene Akteure aus dem Bereich miteinander regelmäßig in Kontakt bringen und den Austausch fördern.“

 

Aus der Arbeitsgruppe „Personalgewinnung“ des Pflegetisches entstand beispielsweise die Idee zur Umsetzung einer Plattform zum Thema: Auf www.plattform-pflege.de finden Interessierte viel Wissenswertes über Aus- und Weiterbildungen in diesem Berufsfeld. Auch Auszubildende aus dem Kreis kommen via Video zu Wort und geben über ihre Erfahrungen, verschiedene Ausbildungsbereiche sowie -möglichkeiten Auskunft. „Mit unseren Krankenhäusern, der Gesundheitsakademie Bergstraße und dem Bildungszentrum für Gesundheitsberufe Bergstraße in Bensheim und zum Beispiel dem maxQ in Heppenheim bietet der Kreis Bergstraße vielfältige Möglichkeiten, um einen beruflichen Weg im Bereich Pflege einzuschlagen“, so der Landrat. „Ich bin froh, dass die Menschen, die in diesem Sektor tätig sind, in den vergangenen Jahren nicht nur verbal mehr Anerkennung erfahren haben, sondern auch deutlich besser entlohnt werden als zuvor.“ Er hoffe, dass auch damit der Anreiz, eine Aus- oder Weiterbildung für die erfüllenden, aber auch sehr fordernden Pflegeberufe zu absolvieren, steige.