Viele neue Impulse für die Kreispartnerschaft

Die Mitglieder von „Forum Kaunas“ hatten einen intensiven Austausch im Partnerkreis.
Foto: kb.
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Kreis Bergstraße (kb). – Die Arbeitsgruppe „Forum Kaunas“ engagiert sich dafür, die Beziehungen zum litauischen Partnerkreis Kaunas lebendig zu erhalten. Dafür sind regelmäßige Besuche unabdingbar, und so reiste die Arbeitsgruppe zur Kreispartnerschaft dieser Tage – bestückt mit Ideen und Vorschlägen – nach Kaunas. Auch von dort kamen viele Anregungen, so dass die Kooperationsgespräche den ursprünglich vorgesehenen Rahmen sprengten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Eine ganze Reihe von Projekten soll die Verbindung der beiden Kreise noch stärker machen.

Noch in diesem Jahr steht ein gemeinsames Zeltlager der Judoka, organisiert durch den 1. Judo-Club Bürstadt, auf der Agenda. Der Gegenbesuch zum Judo-Turnier in Kaunas ist für Anfang 2019 vorgesehen, schon jetzt erging dazu die herzliche Einladung an die Bergsträßer. Mit Fußball haben Litauer nicht viel am Hut, Nationalsport ist dort Basketball. Die nächsten Austausche sollen aber auch Gelegenheit geben, in anderen Sportarten, wie beispielsweise Handball, Boxen oder Rudern, Gemeinschaft zu pflegen. Das sportliche Angebot ist in beiden Kreisen vielfältig und man möchte gegenseitig davon profitieren.

Wenn es darum geht, junge Menschen für die Partnerschaft mit Litauen zu begeistern, ist die Friedrich-Fröbel-Schule in Viernheim eine der besten Adressen. Bianca Klotzbach, die an der FFS unterrichtet, warb gegenüber den litauischen Kolleginnen und Kollegen für weitere Kooperationen – sei es im Rahmen der Schulpartnerschaft oder der UNESCO-Projektschulen.

Der Schüleraustausch ist auch ein wichtiges Anliegen von Janina Vaitkiene, Direktorin des Litauischen Gymnasiums in Lampertheim-Hüttenfeld, die als Muttersprachlerin bei dem Besuch in Kaunas dazu beitrug, sprachliche Hürden zu überwinden. Bei dem Arbeitstreffen stellte sie Bildungs- und Musikveranstaltungen, wie beispielsweise Jazz-Konzerte und Wanderausstellungen, in den Mittelpunkt – schließlich bietet das zum schulischen Anwesen des Litauischen Gymnasiums gehörende Schloss Rennhof hierfür exzellente Bedingungen.

Eine herzliche Einladung erhielt der 1. Viernheimer Kochclub, um beim Herbstfestival im September in Raudondvaris deutsche regionale Spezialitäten zu präsentieren. Schloss Raudondvaris ist eine bekannte Adelsresidenz der Gotik und Renaissance. Mit seinem schönen Park und mehreren historischen Gebäuden gehört es zu den repräsentativsten Objekten im Kreis Kaunas. Jährlich finden dort zahlreiche Open-Air-Veranstaltungen, Konzerte und Ausstellungen statt. Somit bietet sich genau der passende Rahmen für die Viernheimer Gourmet-Köche.  

Auch bei diesem Treffen stellten die Freunde aus Kaunas ihre Flexibilität unter Beweis. Ganz spontan wurden Treffen mit Vertretern der Kaunaser Malteser sowie mit Dr. Inga Stepukoniene, Professorin der Kaunaser Fakultät der Vilniuser Universität, organisiert. Sie ist Autorin des Buches „Juden in Pakaune“, einem Stadtteil von Kaunas. Damit erwies sie sich als eine ideale Gesprächspartnerin für Thilo Figaj, der sich im Kreis Bergstraße als Geschichtsforscher um die Erinnerung an das Wirken, die Kultur und die Verfolgung deutscher Juden verdient gemacht hat. Für seine Arbeit erhielt er 2017 den Obermayer German Jewish History Award im Berliner Abgeordnetenhaus, seit einigen Monaten engagiert er sich auch beim „Forum Kaunas“.  

Den fesselnden Schlusspunkt der intensiven und sehr produktiven Gesprächsrunden bot eine Präsentation des Tourismuszentrums zur Faszination der Region Kaunas. Historische Herrenhäuser und ein reiches kulinarisches Erbe machen jeden Besuch in der Region zu einem Erlebnis. Dies konnte die Delegation von der Bergstraße einmal mehr einhellig bestätigen.