Informationsveranstaltung für Mitarbeiter der Meldeämter – Kreisbeigeordneter Krug sieht wachsende Herausforderungen

Der hauptamtliche Kreisbeigeordnete Karsten Krug (links) begrüßte gemeinsam mit Bürgermeister Rainer Bersch (rechts) die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Bürgerbüros und Meldeämtern.
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Kreis Bergstraße (kb). Vor Kurzem fand auf Initiative des Ausländer- und Migrationsamtes des Kreises Bergstraße eine Informationsveranstaltung zum Thema „Anmeldungen von Personen mit ausländischen Dokumenten“ in Groß-Rohrheim statt. Der Groß-Rohrheimer Bürgermeister, Rainer Bersch, hatte hierzu alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einwohnermeldeämter sowie der Bürgerbüros der Gemeinden Biblis, Bürstadt, Lampertheim, Viernheim, Heppenheim, Bensheim, Zwingenberg, Lorsch und Einhausen eingeladen. „Den Bürgerbüros und Meldeämtern kommt eine ganz besondere Bedeutung zu, denn dort findet häufig der erste Kontakt zwischen einem Migranten und einer deutschen Behörde statt“, betonte Karsten Krug zur Begrüßung.

Im Einwohnermeldeamt müssen im Rahmen der Anmeldung unter anderem die Namensführung (Vor- und Familienname), das Geburtsdatum und der Geburtsort sowie die Staatsangehörigkeit festgestellt werden. Diese Daten leitet die entsprechende Behörde dann elektronisch an das Bergsträßer Amt für Ausländer und Migration weiter, wo sie dann weiterverarbeitet werden. Bereits bei der Aufnahme der Daten von EU-Staatsangehörigen muss besonders aufmerksam und genau gearbeitet werden, da diese Personen keinen Kontakt zum Amt für Ausländer und Migration haben. Aber auch die Tatsache, dass immer mehr ausländische Dokumente und Aufenthaltstitel vorgelegt werden, macht die Arbeit zunehmend schwieriger. „Die Dokumente gilt es fachmännisch zu bewerten. Dies stellt jedoch alle Beteiligten vor eine immer größere Herausforderung.“ So sind zum Beispiel nicht alle Menschen, die eine italienische Identitätskarte (carta d ídentita) besitzen, auch tatsächlich italienische Staatsangehörige. Denn: Die italienischen Behörden stellen auch Drittstaatsangehörigen – also Menschen, die keine EU-Staatsangehörigkeit haben, aber schon länger in Italien wohnen – eine solche Karte aus. Dadurch ist die tatsächliche Staatsangehörigkeit nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich. Darüber hinaus gibt es immer mehr Aufenthaltstitel von Drittstaatsangehörigen, die durch andere Behörden aus der Europäischen Union ausgestellt wurden und die unterschiedliche aufenthaltsrechtliche Anforderungen erfüllen müssen.

Der Kreisbeigeordnete informierte die Anwesenden zudem über die zahlentechnische Entwicklung der letzten Jahre: So waren Ende 2012 25.887 Ausländer im Kreis Bergstraße registriert. Etwa sieben Jahre später, am 31.01.2019, waren es 39.031. Dies entspricht einer prozentualen Steigerung um etwa 50 Prozent.

Die Informationsveranstaltung hat Ende Februar auch bereits in Mörlenbach für die Gemeinden im Vorderen Odenwald stattgefunden und ist dort ebenfalls sehr erfolgreich gewesen. Die Vertreterinnen und Vertreter der Einwohnermeldeämter und des Amtes für Ausländer und Migration waren sich darin einig, dass diese Veranstaltung in Zukunft alle zwei Jahre erneut durchgeführt werden soll.