Neue Techniken bergen Chancen und Risiken – Landrat regt gezielte Information und Diskussion an

Kreis Bergstraße (kb) – „Wir leben in einem digitalen Zeitalter. Diese Entwicklung ist nach meinem Dafürhalten grundsätzlich positiv. Allerdings müssen wir die Nutzung modernster Techniken auch reflektieren“, betont Christian Engelhardt, anlässlich des aktuellen Falles von Cyber-Mobbing, das sich gegen Lehrkräfte des Starkenburg Gymnasiums richtete. „Wir müssen uns und auch unsere Kinder gut auf die Nutzung der Digitalisierung, aber auch auf die Gefahren, die sie mit sich bringen kann, vorbereiten.“ Eine optimale Nutzung des technischen Fortschritts sei nur durch gezielte Information und Auseinandersetzung mit dem Thema möglich. Um die Digitalisierung aktiv und positiv zu nutzen, seien spezifische Vorbereitungen zu treffen.

Ein Beispiel: „Im Zusammenhang mit der Schulentwicklungsplanung und der Medienentwicklungsplanung werden wir als Kreis im nächsten Jahr gezielt auch Angebote der Medienprävention machen“, kündigt der Landrat an. Im Rahmen der Präventionsarbeit des Kreises, wie z.B. den diesjährigen Präventionswochen, ist Medienprävention ein wichtiges Thema. „Es ist mir ein großes Anliegen, die Chancen der Digitalisierung und die Kenntnisse über den optimalen Umgang damit gerade an Schulen in den Vordergrund zu stellen“, hebt CDU-Politiker Engelhardt hervor, der auch der stellvertretende Vorsitzende des Instituts für Medienpädagogik und Kommunikation Hessen e.V. (MuK Hessen) ist. Für das kommende Jahr ist zudem bereits vom Landrat vorgesehen, im Rahmen einer Schulleiter-Dienstversammlung zusammen mit dem MuK und der Hessischen Landesanstalt für Rundfunk und neue Medien ein modellhaftes gemeinsames Vorgehen zum Thema Medienprävention und Medienbildung zu erarbeiten und damit die Arbeit der Pädagoginnen und Pädagogen zu unterstützen. Zudem hat der Landrat auch zu den Koalitionsverhandlungen bereits im Vorfeld Positionierungen abgegeben.

Um Kinder- und Jugendliche für die digitale Zukunft fit zu machen, will der Kreis Bergstraße bis Ende 2020 alle Schulen an das Glasfasernetzwerk anschließen lassen. Aktuell läuft eine so genannte WLAN Ausleuchtung, bei der die technischen Voraussetzungen an allen Schulen eruiert werden. Bis Jahresende werden etwa 20 Prozent der Schulen im Kreis Bergstraße mit einem High-Speed-Glasfaseranschluss ausgestattet sein (im Vergleich: deutschlandweit bisher 10%). Für diesen Ausbau des Glasfasernetzes ist eine Investitionssumme von rund 2,2 Millionen Euro vorgesehen.