Foto: Kompass

Viernheim (MS) – Am Montag den 8.7. 2019 fand wieder ein Treffen der Reihe „natürlichViernheim“ statt, bei dem zu erfahren war, wie man einen Lebensraum erkennt und erkundet. Regelmäßige „Mitglieder“ und neue Naturinteressierte kamen zusammen und besuchten die Blumenwiese am Ilvesheimer Weg hinter dem OEG-Bahnhof. Wann und wie entwickelt sich ein solcher Lebensraum, welche Tiere und vor allem Pflanzen sind für ihn typisch.

Naturkenner vom BUND Viernheim erläuterten einführend, wie man sich dem nähert. Wichtige Pflanzenfamilien wie Süßgräser, Asterngewächse oder Schmetterlingsblütler sind mit etlichen Arten in dieser und anderen Wiesen vertreten. Wenn man ihre Merkmale kennenlernt, kommt man dazu das, was da grün und bunt zu sehen ist, genauer zu verstehen. Um sich in den über tausend Wiesenpflanzenarten zurechtzufinden achtet man besonders auf die verschiedenen Blattformen, Blattstände, Blüten und Blütenstände. Die verteilten Infoblätter gaben anschauliche Tipps, wie ein interessierter Laie auch mal selbstständig Pflanzen zuordnen kann. Vorort lernten die Teilnehmer an Pflanzen- und Blumenbeispielen, wie diese richtig erkannt werden können. Einige bannten die Wiesenblumen auf ihren Handyfotoapparat. Am Bewuchs eines Areals kann man den entsprechenden Lebensraum auch im Detail zuordnen, weil zum Beispiel auf einem Sandboden in einer trockenen Gegend eben ganz bestimmte und auf einem lehmigen in regenreichem Gebiet andere charakteristische Pflanzen vorkommen. Eine Blüten- und kräuterreiche Wiese ist ökologisch wesentlich wertvoller, als die sogenannte Fettwiese, die durch Düngung fast nur Gräser enthält und die anderen Typen sehr stark zurückgedrängt hat.

Zurück im Besprechungsraum übte man sich in der Bestimmung der mitgebrachten Blumen und Gräser mittels dem Handy-App „Plant-net“, ein Internetprogramm, was nach dem Hochladen eines Fotos die entsprechende Art im Unterschied zu einem klassischen Pflanzenführer fast allein bestimmt. Ein praktisches und unterhaltsames Accessoire auf Wanderungen oder für Naturfotografen.

Zum Schluss informierten die Veranstalter über den „Naturgucker“, eine Internetseite mit vielen Infos für Naturliebhaber und die Möglichkeit selbst Beobachtungen zu melden, in eine digitale Karte einzutragen und mittels Foto zu belegen oder auch nachzusehen, was bereits für Beobachtungen in unmittelbarer Umgebung eingetragen wurden. Durch dieses Citizen-Science*-Projekt entsteht so im Lauf der Zeit ein Verbreitungsatlas – eine Dokumentation der Biodiversität, nicht nur bei uns.

BUND eV und KOMPASS eV ziehen für das Projekt natürlichViernheim gemeinsam an einem Strang. Sie möchten mit natürlichViernheim Naturschutzaufgaben gemeinsam praktisch angehen und zum Thema natürlich Leben Interessierten mit kleinen Infoveranstaltungen Anstöße und Anregungen geben. Beide Vereine haben aber auch weiterhin ihre eigenen Ziele und Aufgaben.

Infos zu natürlichViernheim bei KOMPASS e.V., Wasserstr. 20, 68519 Viernheim, Tel.: 06204-8551, Email: umwelt-kompass@t-online.de.