Impfungen sind zentraler Bestandteil der allgemeinen Gesundheitsversorgung / „Herdenschutz“ hilft denen, die nicht selbst geimpft werden können / Europäische Impfwoche vom 20.-26. April

Kreis Bergstraße (kb) – Impfungen sind ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge. Dies zeigt sich gerade in der aktuellen Corona-Pandemie auf sehr eindrückliche Weise. Darum weist die Europäische Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom 20. bis zum 26. April 2020 mit ihrer Europäischen Impfwoche noch einmal verstärkt auf das Thema „Schutzimpfungen“ sowie deren Vorteile hin.

Noch gibt es gegen das neue Coronavirus zwar keinen Impfstoff, aber Forscherinnen und Forscher auf der ganzen Welt arbeiten mit Hochdruck an der Entwicklung eines solchen. Denn: Erst mit einem entsprechenden Impfstoff wird es möglich sein, möglichst schnell und ohne das hiesige Gesundheitssystem zu überlasten, Menschen wirksam vor Covid-19 zu schützen. „Erst wenn es eine Impfung gibt, werden wir schnell und mit geringstmöglichen negativen Folgen den „Herdenschutz“ erreichen. Erst dann erlangen wir dauerhaft unseren Alltag, wie er vor Corona war, wieder. Es ist daher essentiell, dass es schnellstmöglich einen geeigneten Impfstoff gibt und dass sich dann so viele Menschen wie möglich impfen lassen“, so die Vize-Landrätin und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz.

Doch nicht nur beim Coronavirus ist Impfen eine wichtige Maßnahme. Auch andere gefährliche Krankheiten und Viren, wie etwa die Masern oder FSME, sollten in der aktuellen Situation nicht vergessen oder als minder gefährlich eingestuft werden. So sind beispielsweise die Masern eine höchst ansteckende Krankheit, bei der durch eine einfache Impfung gravierende Krankheitsverläufe vermieden werden können. „Es gibt viele gefährliche Viren und Krankheitserreger, die durch das Coronavirus schnell in Vergessenheit geraten. Auch in der aktuellen Situation ist es wichtig, dass wir das Thema Schutzimpfungen nicht aus den Augen verlieren“, betont Stolz. „Daher wollen wir die Bergsträßerinnen und Bergsträßer anlässlich der aktuellen Europäischen Impfwoche und in Anbetracht der aktuellen Situation darauf aufmerksam machen, ihren Impfstatus zu überprüfen.“ Denn: Bei vielen Menschen gibt es Lücken im Impfpass. Bereits bei Jugendlichen, die keine vorgeschrieben U-Untersuchungen mehr haben, zeigen sich erste Impflücken: notwendige Auffrischungsimpfungen fehlen. Dies liegt jedoch nicht daran, dass es so viele Impfgegner gäbe. Der Großteil der ungeimpften Bevölkerung sind Impfbefürworter, die ihre Auffrischungsimpfungen lediglich aus den Augen verloren haben. „Es empfiehlt sich daher, seinen Impfausweis immer mal wieder dem Hausarzt vorzulegen und prüfen zu lassen, ob man noch geschützt ist“, rät die Gesundheitsdezernentin. Für jede Person empfehle sich dabei eine individuelle ärztliche Beratung zum eigenen Impfstatus auf Grundlage der aktuellen Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert Koch Instituts.

Ein besonders wichtiger Aspekt, der beim Impfen zum Tragen kommt, ist der sogenannte „Herdenschutz“. Dieser ist vor allem für die Menschen wichtig, die sich selbst nicht impfen lassen können – wie etwa Babys, die noch zu jung zum Impfen sind, oder Menschen mit chronischen Erkrankungen oder schwachem Immunsystem. Diese sind darauf angewiesen, dass möglichst viele Menschen geimpft sind. Denn: Die Menschen der Risikogruppen werden durch die immunen Menschen vor einer Ansteckung und der Ausbreitung von Viren sowie Krankheiten geschützt. „Wer sich impfen lässt, trägt auch zum Schutz der Gesellschaft bei“, betont Stolz. „Besonders in Hinblick auf die Corona-Pandemie wird der Herdenschutz in naher Zukunft noch sehr wichtig werden. Nur wenn wir alle durch eine Impfung vieler ausreichend geschützt sind, können wir zur Normalität zurückkehren.“

Seit 2005 veranstaltet die Europäische Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedes Frühjahr die Europäische Impfwoche. 2020 findet diese vom 20. bis zum 26. April statt. Die WHO will mit dieser Aktionswoche vor allem auf die Vorteile von Impfungen aufmerksam machen. Denn Impfungen können Erkrankungen verhindern, die Menschen das Leben kosten oder deren Gesundheit dauerhaft beeinträchtigen können. Zudem können Impfungen Krebserkrankungen vorbeugen – so wird etwa Gebärmutterhalskrebs durch eine Impfung gegen Humane Papillomviren vorgebeugt. Auch über die aktuelle Europäische Impfwoche und die Corona-Pandemie hinaus, versucht die Kreisverwaltung die Bergsträßerinnen und Bergsträßer jedes Jahr mit verschiedenen Aktionen über die Vorteile von Impfungen aufzuklären. So werden im Rahmen der sogenannten YOLO-Days, Aktionstage zum Thema Gesundheitsprävention an den Bergsträßer Schulen, Kinder und Jugendliche über das Impfen aufgeklärt. Außerdem veranstaltet die Kreisverwaltung jedes Jahr Impf-Aktionstage an öffentlichen Orten, um möglichst viele Menschen zu erreichen.

Weitere Informationen zur Europäischen Impfwoche 2020 gibt es unter: https://bit.ly/2yrEhMj.