100% durchschnittliche Bedarfsabdeckung für 2021 zeigt gute Entwicklung der letzten Jahre

Viernheim (CDU) – Nach intensiver Auseinandersetzung mit dem Kindertagesstätten-Entwicklungsplan haben die Viernheimer Christdemokraten insgesamt acht Änderungsanträge auf den Weg gebracht. Grundlegend kommt die CDU zu dem Schluss, dass die massiven Investitionen der vergangenen Jahre Wirkung zeigen und sich das Betreuungsangebot sowohl seitens der Qualität als auch seitens der Angebotsbreite deutlich verbessert hat.

Der Entwicklungsplan spricht zwar von „160 unversorgten Kindern“, allerdings muss verdeutlicht werden, dass dies eine reine Stichtagsbetrachtung ist, die nur im Juli eines jeden Jahres und unter weiteren – teils fraglichen – Annahmen gilt. Schon im August verlassen rund 300 angehende ABC-Schützen die Kindergärten und wechseln in die Grundschulen. Dadurch stehen schlagartig wieder ausreichend Plätze zur Verfügung, sogar mehr noch: Wer nur den August betrachtet, stellt sogar eine deutliche Überkapazität an freien Kita-Plätzen fest und käme vermutlich zu gegenteiligen Schlüssen als bei einer Stichtagsbetrachtung im Juli.

„Stichtagsbetrachtungen, egal ob im Juli, August 2020 oder in einem anderen Monat , sind hier irreführend, um die tatsächliche Ausstattung an Betreuungsplätzen zu verstehen“, erklärt Torben Kruhmann (CDU), der Vorsitzende des Sozial- und Kulturausschusses, „wir haben uns deshalb intensiv mit der ganzjährigen Entwicklung von Angebot und Nachfrage beschäftigt und auch mit den Veränderungen zu den Vorjahren.“ Und da brauchen sich die kommunalen Entscheidungsträger in der Tat nicht verstecken: Die durchschnittliche Betreuungsabdeckung wird in 2021 erstmals dank der neuen Kita auf dem TSV-Gelände 100% betragen und laut den offiziellen Prognosen der Stadtverwaltung auch in den Folgejahren nicht unter 99% sinken. Im Jahr 2017 lag dieser Wert noch bei 88%. Umso beeindruckender ist diese Entwicklung, wenn man bedenkt, dass in diesem Zeitraum die Kinderzahlen gestiegen sind, flexible Betreuungsangebote eingeführt und der 6-Stunden Regelplatz kostenlos gestellt wurde.

„Die heutigen und zukünftigen Eltern von Kindergartenkindern profitieren massiv von den Weichenstellungen der letzten Jahre“, so Kruhmann, „ein imminenter Notstand an Betreuungsplätzen, wie er uns im Jahr 2018 bevorstand, zeichnet sich laut den heutigen Prognosezahlen der Stadtverwaltung nicht ab.“ Deshalb beantragt die CDU-Fraktion die Wiedervorlage des Kindergartenstätten-Entwicklungsplans in einem Jahr. Weitere Planungen für einen möglichen KiTa-Standort sind aus Sicht der Christdemokraten entsprechend derzeit nicht notwendig.

Die Zwischenzeit möchte die CDU nutzen, um sowohl den Bedarfsplan als auch das KiTa-Angebot strukturell zu verbessern. Unter anderem kritisiert die CDU, dass der Plan keine Kinder erfasst, die durch Tagesmütter betreut werden. „In anderen Städten ist diese Betreuungsform stärker ausgeprägt, weil es Kooperationen zwischen der Stadt und den Tagesmüttern gibt. Vielleicht wird hier ein Potenzial verschenkt, unterjährig fehlende Betreuungsmöglichkeiten effizient zu schaffen“, zeigt Kruhmann auf. Ebenso fehlt den Christdemokraten die finanzielle Betrachtung der aktuellen Situation. So würde ein KiTa-Neubau dazu führen, dass während weiter Teile im Jahresverlauf Überkapazitäten und freie Plätze vorhanden sind, zeitweise wären in der Spitze rechnerisch sogar mehr als zwei KiTas ungenutzt. „Die finanzielle Betrachtung, was es für den städtischen Haushalt bedeutet, wenn wir zahlreiche ungenutzte Betreuungsplätze auf Reserve halten, für die die KiTa-Träger weder Elternbeiträge noch anderweitige Zuschüsse erhalten, kommt im Entwicklungsplan leider nicht vor“, kritisiert Kruhmann.

Als weitere Vorschläge bringen die Christdemokraten das sogenannte „Platz-Sharing“ und die Idee eines zentralen Anmeldesystems auf den Weg, das das mühselige parallele Bewerben bei verschiedenen Einrichtungen ablösen soll.