SOLIDARISCH FÜR DEN ERHALT DER ARBEITSPLÄTZE BEI KARTSTADT: Michael Kosbau, Horst Raupp, Nils Burkhoff, Kerstin Kujau, Martina Würthwein-Hartmann, Bernd Haas, Horst Gobrecht, Christina Keil, Thomas keil. Foto: Katja Deusser.
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Viernheim (DGB) – Aus aktuellem Anlass hatte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Viernheim zu einem runden Tisch über die Situation beim Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof und bei Karstadt Viernheim eingeladen. „Wir sind solidarisch mit den Beschäftigten und den Betriebsräten von Karstadt und mit der Gewerkschaft ver.di, die mit großem Einsatz für den Erhalt der Arbeitsplätze und der Tarifbindung kämpfen“, betont der Viernheimer DGB-Vorsitzende Nils Burkhoff. „Karstadt gehört zu Viernheim“.

Martina Würthwein-Hartmann, Betriebsratsvorsitzende von Karstadt Viernheim und Mitglied der Bundestarifkommission von ver.di, Karstadt-Betriebsrätin Kerstin Kujau und die beiden ver.di-Gewerkschaftssekretäre Horst Gobrecht und Katja Deusser informierten über die aktuelle Lage. Durch den Einsatz und die Beharrlichkeit der Kolleginnen und Kollegen bei Karstadt und nach schwierigen und enorm schwierigen Verhandlungen konnte die vom Management geforderte Schließung von Filial-Standorten sehr deutlich reduziert werden. Die südhessischen Standorte Viernheim und Darmstadt bleiben erhalten. „Das Ergebnis der Kämpfe und der zähen Verhandlungen ist alles in allem ein wichtiger Abwehr-Erfolg. Klar ist aber auch: in den Häusern, den nun geschlossen werden sollen, trifft das die Beschäftigten sehr hart, ihnen wir die Existenz unter den Füssen weggerissen“. Mit einem Sozialplan und einer Transfer-Gesellschaft will ver.di Perspektiven für die Kolleginnen und Kollegen schaffen, die ihren Arbeitsplatz verlieren. In Frankfurt kämpfen Betriebsrat, Belegschaft und ver.di weiterhin um den Erhalt der Karstadt-Filiale auf der Zeil. Mit Nachdruck fordern ver.di und DGB den Eigentümer der Warenhauskette auf, endlich ein tragfähiges und nachhaltiges Zukunftskonzept vorzulegen, das mit ausreichenden Investitionen unterfüttert wird: „Das ist nötig, damit Galeria Karstadt Kaufhof eine Zukunft hat. Mit der Sanierung der Warenhauskette auf Kosten der Beschäftigten muss ebenso endlich Schluss sein wie mit dem ständigen Personalabbau. Nur mit ausreichend Personal können die beschäftigten ihre Dienstleistungs- und Beratungsaufgaben erfüllen. Karstadt mit seinen vielen tausend Arbeitsplätzen und seiner vitalen Funktion für die Innenstädte muss eine echte Chance bekommen. Die Beschäftigten müssen eingebunden werden, um eine erfolgreiches und nachhaltiges Zukunftskonzept zu entwickeln“.

DGB-Regionssekretär Horst Raupp (Darmstadt) unterstreicht: „Der mörderische Konkurrenzkampf im Handel wird vor allem auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen. Online-Händler wie Amazon verschaffen sich durch Lohndumping ungerechtfertigte Wettbewerbsvorteile. Die Gewerkschaften und der DGB setzen sich für gute und flächendeckende Branchentarifverträge ein. Nur so können Dumpinglöhne und ein ruinöser Unterbietungswettbewerb wirkungsvoll bekämpft und faire Wettbewerbsbedingungen durchgesetzt werden“.

Der Viernheimer DGB-Vorsitzende Nils Burkhoff, die beiden Stellvertretenden DGB-Ortsverbandsvorsitzenden Bernd Haas und Thomas Keil und Michael Kosbau, Pressesprecher des DGB Viernheim, sicherten den Beschäftigten und den Betriebsräten von Karstadt ihre volle Solidarität zu. Sie appellieren auch an die Viernheimer Bevölkerung: „Mit ihrem Einkaufsverhalten entscheiden die Kundinnen und Kunden darüber, ob Geschäfte in Viernheim schließen müssen“.