Cristian Vagiunic.
Foto: SRC
Florian Scheuer.
Foto:SRC

Viernheim (SRC) – Großer Heimkampftag beim SRC Viernheim in der Waldsporthalle: Schüler-KG (gegen den KSV Kirrlach), Zweite Mannschaft (gegen den ASV Daxlanden) und die Athleten der Ersten SRC-Mannschaft gegen den Tabellenführer KG Baienfurt/Ravensburg.

 

Die „Wiegand-Automobile-Arena“ – und auch wieder rund 450 SRC-Anhänger (bei den Schülern ca. 40; beim Kampf des ‚SRC2‘ ca. 100) waren bereit für alles, was da wohl heute auf sie zukommen würde.

 

Zunächst war es an SRC-Sportvorstand Sascha Niebler, alle Beteiligten willkommen zu heißen und einen guten, reibungslosen, fairen und verletzungsfreien Nachmittag und Abend zu wünschen.

Später übernahm dann in gekonnter Weise Hallensprecher Francesco Limonciello. Beide dankten dem „Sponsor of the Day: der easyApotheke Viernheim (Bannholzgraben) und freuten sich über die Anwesenheit des Johanniter-Teams mit Fritz und Marc Häffner sowie Bianca Klotzbach.

 

Eines war von vornherein gewiss: Dem großartigen Team der Ersten Mannschaft stand der wohl schwerste Heimkampftag ins Haus. Die Viernheimer hatten in der Vorrunde überzeugt und diese mit einem respektablen vierten Tabellenplatz abgeschlossen.

 

Heute begann für den ‚SRC1‘ die Rückrunde, mit der auch der Stilartwechsel einhergeht. Die Karten würden somit neu gemischt werden. Somit war dieser Abend natürlich auch als eine Art Standortbestimmung für die restliche Runde anzusehen.

 

All das änderte jedoch nichts daran, dass die Gäste von der KG Baienfurt/Ravensburg als Tabellenführer anreisten und längst als Angstgegner aller anderen Teams in der Zweiten Bundesliga galten. Im Hinkampf hatten auswärts lediglich Demian Liutcanov, Alexandru Dosoftei und Florian Scheuer für den SRC punkten können.

 

Insofern wusste man bereits, dass die KG einige als besonders stark geltende Athleten in ihrem Kader aufwies, wie z.B.: Magomed Makaev, Marcel Käppeler (amtierender Dritter bei den DM 2022), Adrian Wolny (Zweiter bei DM der Männer 2019), Stas David Wolf (Dritter bei EM der Junioren 2021) und vor allem Georgios Pilidis, amtierender Weltmeister der U23 (2021).

Tatsächlich hatte sich aber auch der Trainer der Oberfranken im Vorfeld respektvoll gegenüber dem SRC geäußert und insbesondere das „Mittelfeld“ des SRC mit Pascal Hilkert, Yannick Ott und Alexandru Dosoftei als ausgesprochen stark bezeichnet.

 

Das Motto des Abends konnte, als Francesco Limonciello die Fanfare zum Einzug erklingen ließ und die Athleten zur Matte bat, demnach nur lauten: „Jetzt erst recht!“.

Die Ergebnisse im SRC-Ticker:

 

  1. BUNDESLIGA SÜD

Kampftag: 05.11.2022 – Rückrunde

Kampfrichter: Holger Bellin (ASV Mainz 88 e.V.)

Kampfstätte: Waldsporthalle, Industriestr. 38, 68519 Viernheim

Zuschauer: 450

Mannschaftsführer KG Baienfurt/Ravensburg 1909 e.V.: Michael Merk/Dariusz Jelen/Pierre Heuser

Beginn: 19.30 Uhr

Ende: 21.10 Uhr

 

Tabellenstand vor Kampftag:

SRC Viernheim: Platz 4

KG Baienfurt/Ravensburg: Platz 1

Hinkampf (24.09.2022) 21:8 (für die KG)

 

Kampf 1: Griech.-Röm. Stil. Gewichtsklasse 57kg

Cristian Vagiunic (SRC) – Alexander Tonn (KG)

Tonn war im Hinkampf bereits Demian Liutcanov unterlegen. Cristian Vaguinic will es heute seinem Teamkollegen gleichtun. Hier gibt er klar den Ton an. Konsequent geht er seinen Weg mit Drehern und Hebern und sogar einer – eher seltenen – 5er-Wertung (durch einen Überwurf) in nur etwas mehr als einer Minute bis hin zum TÜ-Sieg. Somit hat er von der ersten Sekunde an das Publikum hinter sich und sorgt für eine überragende Stimmung in der Halle. Bravo, Christian Vagiunic!

Kampfzeit: 1:12

Wertung: 15:0 Sieg (Techn. Überlegenheit) für Cristian Vagiunic (4 Teampunkte für den SRC)

 

Kampf 2: Freistil. Gewichtsklasse 130kg

Georgi Ivanov (SRC) – Timofei Xenidis (KG)

Premiere für Georgi Ivanov, den letzten noch nicht in Aktion getretenen Neuzugang des SRC. Wir halten fest: Dieser bulgarische Athlet, Jahrgang 2002, ist frisch-gebackener Dritter bei der Junioren-EM 2022 (und mehrfacher bulgarischer Meister im Jugend- und Juniorenbereich). Unnötig zu erwähnen, dass eine besondere Spannung über der Halle liegt, als Ivanov angekündigt wird. Der macht seinen Titeln sofort alle Ehre und fährt innerhalb von 21 Sekunden schneller als man zuschauen kann, ganze 12 Punkte (u.a. mit einem Armzug) in einer Folge ein, die zur Aufgabe des Gegners und somit zum Sieg von Ivanov führen. Wir haben nicht viel gesehen von Georgi Ivanov, aber das, was wir gesehen haben, macht definitiv Lust auf mehr!

Kampfzeit: 0:21

Wertung: 12:0 Sieg (Aufgabe Gegner) für Georgi Ivanov (4 Teampunkte für den SRC)

Kampf 3: Freistil. Gewichtsklasse 61kg

Demian Liutcanov (SRC) – Magomed Makaev (KG)

Der bekanntlich starke Makaev hatte im Hinkampf bereits Cristian Vagiunic bezwingen können. Demian Liutcanov gibt heute ein starkes Bild gegen ihn ab. Er befreit sich aus gefährlichen Lagen, wehrt drohende Schultersiege erfolgreich ab, er bietet erwartungsgemäß Ringsport vom Feinsten. Zur Pause liegt er 4:8 hinten. Mit Drehern und Hebern bringt er sich zurück bis zum 8:8-Gleichstand. Verletzungs-Auszeit für Makaev kurz vor Kampfende. Ein denkbar knapperes Ergebnis als der Endstand von 10:11 für den Gegner ist kaum möglich. Schade, da lag mehr in der Luft…

Kampfzeit: 6:00

Wertung: 10:11 Sieg (nach Punkten) für Makaev (1 Teampunkt für die KG)

 

Kampf 4: Griech.-Röm. Stil. Gewichtsklasse 98kg

Julian Scheuer (SRC) – Simon Weißhaar (KG)

Viele Punkte für Weißhaar fallen lediglich durch „Rausschieben“. Allein das sagt aus, wie ausgeglichen der Kampf zwischen den beiden Athleten läuft. Als für Julian Scheuer aufgrund Passivität die Bodenlage angeordnet wird, kann er diese Situation gekonnt parieren. Zur Pause steht es 1:5 und auch danach übersteht Scheuer eine zweite Bodenlage „unbeschadet“. Die letzten beiden (wir hatten vier gesehen!) Punkte des Duells erzielt Scheuer quasi in letzter Sekunde, indem er Weißhaar noch einmal gekonnt von der Matte befördert. Schade, auch dieser tolle Athlet hätte mehr verdient an diesem Abend…

Kampfzeit: 6:00

Wertung: 3:6 Sieg (nach Punkten) für Weißhaar (2 Teampunkte für die KG)

 

Kampf 5: Griech.-Röm. Stil. Gewichtsklasse 66kg

Mirko Hilkert (SRC) – Georgios Pilidis (KG)

Publikumsliebling Mirko Hilkert gegen den „Angstgegner“ Georgios Pilidis, den amtierenden Goldmedaillengewinner der U23-WM 2021. „Auf geht’s, Mirko, auf geht’s“ ertönt es minutenlang aus dem Zuschauerraum. Es ist ein hart umkämpftes Duell, in dem der Gegner schnell mit zwei 2er-Wertungen in Führung gehen kann. Dies – und auch, als Hilkert dessen Ellenbogen ins Auge bekommt – lässt ihn durchaus kalt. Der SRC’ler hält sich wacker gegen den Weltmeister. Der erzielt weitere Punkte durch „Rausschieben“. Erst als Hilkert beim Stand von 0:7 die Bodenlage angeordnet bekommt, kann Pilidis „echte“ zwei Punkte zum Endstand von 0:9 erzielen. Gut mitgehalten, Mirko Hilkert!

Kampfzeit: 6:00

Wertung: 0:9 Sieg (nach Punkten) für Pilidis (3 Teampunkte für die KG)

 

Pausenstand:

8:6 (für den SRC)

Kampf 6: Freistil. Gewichtsklasse 86kg

Matthias Schmidt (SRC) – Marcel Käppeler (KG)

Diese Paarung hatte es bereits in der Vorrunde gegeben. Der Hinkampf war nach Punkten an Käppeler gegangen, den amtierenden Dritten bei den DM 2022. Mehr würde Matthias Schmidt heute auch nicht zulassen wollen, das sieht man ihm förmlich an. Tatsächlich läuft es aber nicht so, wie es sich die gerade in dieser Phase des Abends lautstarken Fans und Anhänger des SRC vorgestellt und gewünscht hätten. Eine erste 2er-Wertung sowie ein Dreher für Käppeler am Boden führen zum Zwischenstand von 0:4. In der Pause gibt Sebastian Schmidt seinem Bruder wertvolle Tipps für die zweite Hälfte. Erstärkt kehrt dieser zurück und zeigt eine gute Leistung gegen den Oberschwaben. Lange fallen keine Punkte. Die letzten beiden Punkte werden vergeben, als Schmidt gegen Ende des Kampfes zu Boden geht. Matthias Schmidt – heute deutlich besser als im Hinkampf!

Kampfzeit: 6:00

Wertung: 0:7 Sieg (nach Punkten) für Käppeler (2 Teampunkte für die KG)

 

Kampf 7: Freistil. Gewichtsklasse 71kg

Yannick Ott (SRC) – Adrian Wolny (KG)

Yannick Ott trifft auf den starken Adrian Wolny (Zweiter bei DM der Männer 2019). Ott, der erst in dieser Saison zum SRC gestoßen ist, hat an den vergangenen Kampftagen bereits mit großartigen Leistungen begeistert. Heute sieht es zunächst nach Vorteilen für den SRC’ler aus, auch wenn die ersten beiden Punkte dem Gegner zugeschlagen werden. Ott „revanchiert“ sich sogleich mit einem Kopf-Hüft-Zug, der wiederum ihm vier Punkte einbringt. Dieser Kampf macht Spaß, mit dem Zwischenstand 4:2 geht es in die Pause, für die Zuschauer liegt ein Sieg ihres Helden förmlich in der Luft. Leider dreht sich das Blatt in der zweiten Hälfte. 4:4, dann 4:6, eine Aktion des Gegners, die letztendlich auch eine Verletzung Otts herbeiführt. Das „härteste“ Duell des Abends! Ott kämpft mit schmerzverzerrtem Gesicht tapfer weiter. In vielen Situationen kann er parieren und gegnerische Punkte erfolgreich abwehren – jedoch nicht alle. So endet dieser Kampf mit 8:11 für Wolny und wir haben größten Respekt vor der Leistung von Yannick Ott.

Kampfzeit: 6:00

Wertung: 8:11 Sieg (nach Punkten) für Wolny (2 Teampunkte für die KG)

 

Kampf 8: Griech.-Röm. Stil. Gewichtsklasse 80kg

Florian Scheuer (SRC) – Sohayb Musa (KG)

Für viel Stimmung in der Halle sorgt Florian Scheuer. Los geht’s mit einer Passivitätsanzeige gegen Musa (1:0), die zu dessen Bodenlage führt, und aus der Scheuer weitere zwei Punkte holt. Mehr sollte in dieser ersten Hälfte des Kampfes dann auch gar nicht mehr passieren. Als Scheuer selbst nach der Pause in die Bodenlage muss (3:1), kann er gekonnt weitere Punkte des Gegners verhindern. Mit 5:1 holt er am Ende unter tosendem Beifall zwei weitere Teampunkte für den SRC. Florian Scheuer gewinnt somit als einziger SRC-Athlet seine beiden Kämpfe gegen die KG Baienfurt/Ravensburg. Respekt!

Kampfzeit: 6:00

Wertung: 5:1 Sieg (nach Punkten) für Florian Scheuer (2 Teampunkte für den SRC)

Kampf 9: Griech.-Röm. Stil. Gewichtsklasse 75kg

Pascal Hilkert (SRC) – Valeriu Toderean (KG)

Heute sehen wir das zweite Aufeinandertreffen dieser beiden hervorragenden Athleten. Der Hinkampf war leider per überraschendem Schultersieg an Toderean gegangen. Wie wir es von Pascal Hilkert gewohnt sind, geht dieser extrem angriffslustig in den Kampf. Den Ringer der Oberschwaben hingegen haben wir bereits als schweren Gegner kennengelernt. Tatsächlich erzielt dieser auch heute die ersten drei (einzelnen) Punkte, bevor Hilkert eine Passivät angezeigt bekommt (0:4) und in die Bodenlage muss. Er kann sich zunächst befreien und die Zuschauer können (wenn auch nur ganz kurz) durchschnaufen – denn die dann schnell darauffolgenden drei Überwürfe des Gegners kann Hilkert leider nicht mehr abwehren.

Kampfzeit: 2:51

Wertung: 0:16 Sieg (Techn. Überlegenheit) für Toderean (4 Teampunkte für die KG)

 

Zwischenstand vor dem letzten Kampf:

10:14 (für die KG)

Kampf 10: Freistil. Gewichtsklasse 75kg

Arkadiusz Böhm (SRC) – Stas David Wolf (KG)

Der sympathische Arkadiusz Böhm trifft auf den Dritten der Junioren-EM von 2021, Stas David Wolf – ein ungleiches Duell. Böhm geht im Laufe des Kampfes mehrfach zu Boden. Er zeigt viele gute Ansätze, von denen jedoch keiner belohnt wird. Nach einem Dreher durch Wolf am Mattenboden, welcher ihm zwei Punkte einbringt, geht es für Böhm mit einem Rückstand von 0:7 in die Pause. Auch in den 34 Sekunden der zweiten Hälfte gelingt es Böhm nicht mehr, seinem Gegner viel entgegenzuhalten. Man muss an dieser Stelle einfach gestehen: Da ist heute leider nicht mehr drin für den SRC’ler.

Kampfzeit: 3:34

Wertung: 0:15 Sieg (Techn. Überlegenheit) für Wolf (4 Teampunkte für die KG)

Um 21.10 Uhr beendete Kampfrichter Holger Bellin die Veranstaltung und das Endergebnis wurde verkündet.

Endstand:

10:18 (für die KG)

 

Neuer Tabellenstand:

SRC Viernheim: Platz 4

KG Baienfurt/Ravensburg: Platz 1

Drei gewonnene Kämpfe in der Hinrunde – drei gewonnene Kämpfe am heutigen Abend. Das spricht schon eine deutliche Sprache für die Qualität der KG Baienfurt/Ravensburg und rechtfertigt deren Tabellenführung. Der einzige Athlet aus den Reihen des SRC, der zweimal gegen die Oberfranken punkten konnte, war Florian Scheuer. Respekt!

Insgesamt darf der Viernheimer Truppe jedoch beschieden werden, dass man als Zuschauer niemals den Eindruck hatte, hier würde in einer Zweiklassen-Gesellschaft gerungen. Ausnahmslos alle Kämpfe fanden auf gleichem Niveau statt. Manchmal war es auch nur ein Quäntchen Glück für die Gäste, das im Laufe des Abends zu deren weiterem Vorsprung führte (und vielleicht auch die ein- oder andere aus Viernheimer Sicht unverstandene Mattenrichterentscheidung zugunsten der Gäste). Jedoch gab es auch Kämpfe, bei denen man ganz objektiv gestehen muss: An der Stelle war einfach nicht mehr drin für den SRC!

So kam es also sicherlich nicht ganz überraschend zum weiteren Sieg, auch in Viernheim, für die starke Truppe der KG Baienfurt/Ravensburg.

Das Wichtigste aber darf ebenso keineswegs unterschlagen werden: Man muss allen Viernheimer Athleten attestieren, dass sie sich ausnahmslos wacker geschlagen haben. Kein SRC’ler hat resigniert, kein SRC’ler ist mit zu wenig Biss in seinen Fight gegangen. Alle waren den ganzen Abend über konzentriert, hochmotiviert und mit starkem Kampf- und Siegeswillen auf der Matte. Somit brauchte auch keiner mit „hängendem Kopf“ am Ende die Halle verlassen – zumal all dies von Zuschauern, Anhängern und Fans umfassend honoriert worden war.

In zwei Wochen (Freitag, 18. November 2022) steht der nächste Heimkampftag (mit allen drei Mannschaften) an. Zuvor geht es für die Erste Mannschaft am kommenden Samstag in den Odenwald, wo der KSV Rimbach die Viernheimer erwarten wird. Der SRC jedenfalls würde sich sicher einige „mitreisende“ Anhänger für dieses spannende Derby wünschen und sagt auch heute wieder „Danke, Fans!“.

 

Die Runde geht weiter

12.11.2022: SRC Viernheim 1 auswärts beim KSV Rimbach

 

Nächster Heimkampftag

18.11.2022: Alle SRC-Teams in der Waldsporthalle (Termin ist ein Freitag!)

Der „Neue“ im SRC-Team: Georgi Ivanov, Dritter der Junioren-EM 2022