Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz (2. v. r.) übergibt gemeinsam mit Ulrich Schneider (rechts) vom Fachdienst Jugendförderung des Kreises Bergstraße den Bewilligungsbescheid an Bürgermeister Matthias Baaß und Sabine Ruth.
Foto: Stadt Viernheim

Viernheim (Stadt Viernheim) – Stimmungsvolle Lagerfeuer, gemeinsame Kochaktionen, kreative Projekte, lustige Spieleabende und Streifzüge durch Wiesen, Wälder und an Bäche. Bei der erstmaligen Familienfreizeit der städtischen Jugendförderung in den Osterferien, bei der Kinder im Grundschulalter, aber auch deren jüngeren bzw. älteren Geschwister und ihre alleinerziehenden Elternteile im Fokus liegen, gibt es ein vielfältiges Programm für die Teilnehmenden, um den gravierenden Folgen der Pandemie entgegenzuwirken und Versäumtes auf- und nachzuholen.

 

Gefördert wird das zusätzliche Ferienangebot der Jugendförderung mit 10.535 Euro über das Bundesprogramm „Aufholen nach Corona“ und nach Beschluss durch den Kreisausschuss des Kreises Bergstraße. „Ich freue mich sehr, dass wir mit den Fördergeldern nicht nur Kinder, sondern auch alleinerziehende Elternteile unterstützen können, die es in der Pandemie besonders schwer hatten“, betont Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz bei der Übergabe des Bewilligungsbescheides an die Stadt Viernheim.

 

Insgesamt 473.940,68 Euro stünden dem Kreis Bergstraße im Rahmen des Aktionsprogramms für den Förderzeitraum bis August 2023 zur Unterstützung und Förderung von Kindern und Jugendlichen zur Verfügung. Bewerben konnten sich nach einem Projektaufruf des Landkreises Kommunen, Träger, Vereine und Verbände. Damit die Gelder direkt bei den Kindern und Jugendlichen ankommen, gab es gewisse Kriterien bei der Antragstellung zu erfüllen: „Es musste sich bei der Projektidee um ein neues Angebot handeln, das es vorher noch nicht gab“, erklärt die zuständige Dezernentin. Ebenso durfte das Projekt nicht anderweitig gefördert sein, musste einen inhaltlichen Bezug zu „Aufholen nach Corona“ aufzeigen und sich an die Zielgruppe Kinder und Jugendliche richten. „Die Resonanz der eingereichten Anträge war überwältigend“, so Stolz. Über 50 Projekte können im Rahmen des Aktionsprogramms durch den Kreis Bergstraße gefördert werden.

 

 

Sichtlich erfreut nehmen Bürgermeister Matthias Baaß und Abteilungsleiterin der Jugendförderung Sabine Ruth den Bewilligungsbescheid in Empfang. „Es ist toll, dass wir diese zusätzliche Ferienfreizeit anbieten können, die ohne diese Gelder nicht möglich gewesen wäre“, so der Rathauschef. Auch Sabine Ruth zeigt sich sehr dankbar, hatte sie selbst die Auswirkungen und Defizite aufgrund der Pandemie bei den Kindern feststellen können, die in der schwierigen Zeit nur in Kleingruppen betreut werden konnten. „Sich mit anderen Gleichaltrigen zu treffen ist für Kinder und Jugendliche ein Grundbedürfnis. Dies konnte aufgrund der Corona-Einschränkungen lange Zeit nicht ausgelebt werden“, so Ruth. Die Ferienfreizeit vom 16. bis 22. April in die französische Region Franche Comté biete nun ausreichend Raum für Begegnung und Austausch, Gelegenheit für Lernen in der Gruppe durch eigenes Erleben, Achtsamkeit und Entspannung in der Natur. Umso mehr freue sie sich, dass auch alleinziehende Elternteile in diesen Genuss kämen. „Sie haben auch Erholung und Entspannung verdient“. Und Dank der zusätzlichen Unterstützung durch die Stadt Viernheim zahlten diese auch nur einen kleinen Unkostenbeitrag in Höhe von 70 Euro, während die Kinder kostenfrei mitreisten.

 

Daher wundert es auch nicht, dass alle Plätze im ehemaligen Kloster und jetzigen Gruppenhaus „Val St. Marie“, das sich seit 1986 im Besitz des Vereins Rencontres e.V. befindet, schnell belegt waren. „Die Gruppe ist mit 39 Teilnehmenden voll“, berichtet Sabine Ruth. Neben 26 Kindern, darunter eines im Alter von 8 Monaten, haben sich auch 13 Mütter angemeldet. Die Betreuung der Gruppe übernehmen sieben Mitarbeitende der Jugendförderung, mit dabei auch eine „Vorlese-Oma“ für die Kleinsten. Je nach Interesse können die Teilnehmenden in Kleingruppen erlebnispädagogische Aktivitäten durchführen. „Die Gegend liegt ausgesprochen idyllisch in einem Tal im Departement Doubs und ist ideal zum Wandern, Kanufahren, Klettern und für Naturerfahrungen jeglicher Art“, weiß Ruth. Gemeinsam in der Gruppe soll vor Ort über die jeweiligen Programmpunkte entschieden werden. Auf jeden Fall sei für viel Platz und Freiraum sowie Bewegung in der Natur gesorgt, was zum Genießen und Entspannen einlade. „Für die Zukunft überlegen wir, ob es das Angebot der Familienfreizeit auch weiterhin geben kann“, so Bürgermeister Baaß abschließend.

 

Weitere Osterferienangebote der Jugendförderung

Zuvor in der ersten Osterferienwoche findet wieder das Workcamp, ebenfalls im Gruppenhaus in „Val Sainte Marie“, statt, das zu den bestehenden Angeboten der Jugendförderung zählt und seit Jahren Tradition hat. Hier trifft sich immer an Ostern eine Jugendgruppe der Jugendförderung mit erwachsenen Mitgliedern des Vereins Rencontres, um gemeinsam zu arbeiten und das Gruppenhaus aus dem Winterschlaf zu holen.

 

Die Jugendlichen leben beim Workcamp gemeinsam mit vielen anderen zusammen. Gemeinsam leben heißt auch Verantwortung zu übernehmen für alle wichtigen Dinge des täglichen Lebens, wie zum Beispiel Mithilfe beim Essen zubereiten, beim Decken des Tisches, Geschirr spülen oder Einkaufen. Das ehemalige Kloster wird seit Jahren stetig modernisiert und renoviert. Zum Gebäude zählt auch ein großes Außengelände, das regelmäßige Pflege benötigt. Die Jugendlichen arbeiten im Bereich Grünpflege, Maler-, Tapezier- und Renovierungsarbeiten im Haus und lernen dabei allerlei Gewerke und Berufe kennen. Natürlich kommt auch im Workcamp die Freizeit nicht zu kurz, einige Freizeitaktivitäten sind geplant, wie kleine Ausflüge und wandern oder bei Musik und Gesang

 

am Lagerfeuer den Feierabend genießen. Auch hier sind bereits alle verfügbaren Plätze belegt.

 

Ferienprogramm für Jugendliche mit Exkursionen in die Region

Noch freie Plätze gibt es beim Ferienprogramm für Jugendliche ab 12 Jahren, das wieder in der ersten Osterferienwoche vom 3. bis 6. April in Kooperation mit den Stadtteilbüros stattfindet. Das Angebot für Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen gibt es bereits seit einigen Jahren immer in den Oster- und Herbstferien. Die Erkundung des eigenen Lebensumfeldes steht hier im Mittelpunkt: „Die Welt hört nicht hinter dem Rhein-Neckar-Zentrum auf!“ ist das Motto und es geht um die Erweiterung des persönlichen Horizonts – geografisch, aber auch sozial und kulturell. Zeitgleich werden Kulturtechniken vermittelt. Wie orientiere ich mich mittels Stadtplan und Fahrplan-App? Wie benehme ich mich in Bus und Bahn? Wie verhalte ich mich im Museum? Warum sind Kunst, Literatur und Musik für unser Leben essenziell? Warum sind sie ein Schlüssel zur Welt? Die Teilnahmegebühr beträgt 5 Euro pro Tag.

 

Weitere Informationen gibt es im Stadtteilbüro Ost an der Alexander-von Humboldt-Schule und im Stadtteilbüro West an der Friedrich-Fröbel-Schule sowie auf der städtischen Homepage unter www.viernheim.de/leben-bauen-bildung/viernheim-fuer/kinder-jugend