Echternach- Maastricht-Lüttich und Vulkaneifel – Erlebnisreiche Ausflüge nach Luxemburg, Holland und Belgien – Stimmungsvoller „Viernheimer Abend“ im Hotel Michael & Friends in Monschau

Monschau in der Eifel war der Ausgangspunkt einer überaus erlebnisreichen 5-Tagesfahrt des Jahrgangs 1933/34 „quer durch Europa“: Echternach in Luxemburg, Maastricht in Holland und Lüttich in Belgiten. Und dies alles -dank Europa- ohne Grenzkontrollen. Das vielseitige Ausflugsprogramm mit interessanten Stadtführungen absolvierten die rührigen 85-Jährigen zu Fuß, per Bus oder Schiff mit bemerkenswerter Normalität. Gründe dafür waren eine perfekte Organisation, gute Stimmung und Humor innerhalb der Jahrgangsgemeinschaft, ein hilfsbereiter und umsichtiger Busfahrer sowie ideales Reisewetter. Die Zufriedenheit aller Reiseteilnehmer spiegelte sich im  unterhaltsamen „Viernheimer Abend“ im 4-Sterne-Hotel Michael & Friends wider. Aber auch sonst wurde viel gelacht, erzählt und gesungen. Jahrgangspräsident Hans Renner konnte am letzten Reisetag nach einer landschaftlich reizvollen Fahrt durch die Vulkaneifel und einer Besichtigung eines aktiven Kaltwasser-Geysirs in Wallenborn ein positives Resumee ziehen. Doch alles der Reihe nach.

Echternach – Abteistadt mit Charakter

Echternach ist eine lohnende Destination. Bekannt wurde Echternach durch seine „Echternacher Springprozession“. Doch es hat noch mehr zu bieten. Davon konnten sich die Jahrgangmitglieder  bei ihrem ersten Halt überzeugen. Echternach ist eine Abteistadt mit Charakter, älteste Stadt von Luxemburg (5.600 Einwohner) sowie historisches Zentrum der Region Müllerthal in der kleinen „Luxemburger Schweiz“. Sie hat ihr mittelalterliches Ambiente bewahrt. Verwinkelte Gassen, Überreste und Türme der alten Stadtmauer sowie ein Marktplatz mit gotischem Stadthaus versetzen den Besucher zurück in vergangene Zeiten.  Interessant das Justizkreuz auf dem Marktplatz. Es stellt die Hoheit der Äbte gegenüber dem Stadtbürgertum dar. Imposant die romanische Basilika mit ihrer langen und bewegten Geschichte. Ursprünglich um 700 gebaut, von einem Großbrand im Jahre 1031 und im Zweiten Weltkrieg zerstört, wurde sie in den 1950er Jahren wieder aufgebaut. In der Krypta befindert sich das Grab des Heiligen Willibrord. Seit die berühmte Echternacher Springprozession zum UNESO-Weltkulturerbe im Jahre 2010 anerkannt wurde, kann man das „Dokumentationszentrum der Springprozession“ in einem Seitenschiff der Basilika besichtigen. Die Prozession findet jedes Jahr am Dienstag nach Pfingsten statt.

Von der Sonne verwöhnt ging es weiter Richtung Monschau, das von Viernheim etwa 320 km entfernt liegt. Ein wunderschönes Fleckchen Erde.

Monschau – „Perle der Eifel“

Das Organisationsteam hatte mit Monschau in der Eifel als Ausflugsziell bzw. Ausgangspunkt in die Nachbarstaaten eine glückliche Hand bewiesen. Die „Perle der Eifel“, wie Monschau auch genannt wird, ist kultureller Mittelpunkt einer ganzen Region und eines der beliebtesten Urlaubs- und Ausflugsziele der Eifel. In einem engen Tal zwischen den Berghängen des „Nationalpark Eifel“ liegt dieses beschauliche Städtchen. Bei einem Spaziergang durch den Ort gewinnt man den Eindruck, als sei hier die Zeit stehengeblieben. Die Rur rauscht in wilder Strömung an mehreren Schleifen durch den Ortskern. Schmucke Fachwerkhäuser und typische Schieferdächer prägen das Bild dieser romantischen Stadt. Die ehemalige Tuchmacherstadt fand Ende des 12. Jahrhunderts erstmals urkundliche Erwähnung. Im 18. Und 19. Jahrhundert wurde die Wirtschaft des Städtchens vom frühindustriell organisierten Feintuchmacherhandwerk dominiert.

Die historische Monschauer Altstadt mit ihren rund 300 denkmalgeschütztem Häusern lädt ein zum Bummeln, Shoppen und Genießen. In den verwinkelten Gassen gibt es hinter den mittelalterlichen Fachwerkfassaden viele kleine Galerien und Boutiquen. Neben den zahlreichen Museen locken die städtische Galerie im Au-Kloster und das Kunst- und Kulturmuseum-Kuk- mit interessanten Ausstellungen. Stilvolle Restaurants, charmante Cafés und urige Kneipen locken mit einheimischen Spezialitäten und internationaler Küche. Was für Brüssel die Spitzen, ist für den Luftkurort  Monschau das Tuch und seine Geschichte. Kaiser Karl war hier; und auch der russische Zar Peter III. kaufte hier ein.

Von dem lebendigen Treiben in alten Mauern, engen Gassen und Kopfsteinpflaster zeigte sich die Jahrgangsfamilie im Rahmen einer Stadtführung sehr beeindruckt. Der Duft frischgebackener Printen, einer speziellen Sorte brauner Lebkuchen, lag über dem Marktplatz. Dazu passte das im Jahre 1752 erbaute „Rote Haus“ im Herzen der Tuchmacherstadt. Dieses ehemalige Wohn- und Geschäftshaus eines wohlhabenden Tuchfabrikanten enthält luxuröse antike Möbel und eine mit Schnitzereien kunstvoll ausgearbeitete Wendeltreppe aus Eichenholz. Bei einem heißen Cappuccino mit Monschauer Printen in den vielen Cafés der Altstadt blieb Zeit genug, die besondere Atmosphäre dieser mittelalterlichen Stadt zu „schnuppern“. Immer im Blick die Burg Monschau mit ihren imposanten Türmen, immer im Ohr das Rauschen der wild fließenden Rur, eines Nebenflusses der Maas.

Maastricht ist eine Reise wert

Am dritten Reisetag musste man etwas früher aus den Federn, denn die Fahrt nach Maastricht  in den Niederlanden stand auf dem Programm. Maastricht ist mit rund 120.000 Einwohnern heute eine der größten Orte in der Provinz Limburg, zugleich auch deren Hauptstadt. Neben viel Historie steht der Name für einen der größten Schritte im europäischen Einigungsprozess: Der Vertrag von Maastricht regelte unter anderem den Weg zu einer Wirtschafts- und Währungsunion. Die Erwartungen an Sehenswürdigkeiten der bekannten Universitätsstadt im äußersten Süden der Niederlande blieben nicht unerfüllt. Den Charme dieser weltoffenen und pulsierenden Stadt, in welcher der holländische Violinist André  Rieu seine Kindheit verbrachte und dort regelmäßig Konzerte aufführt, konnte man geradezu atmen. Beeindruckend die mittelalterliche Architektur mit der gotischen Johanniskirche, Dominikuskirche  und der  romanischen St.-Servatius-Basilika mit ihrer bedeutenden Sakralkunstsammlung. Überall kunstvolle Architektur und eine  sichtbare, lebendige Kulturszene.  Am Ufer der Maas, die durch die Stadtmitte fließt, steht das futuristische Bonnefantenmuseum für Bildende Kunst.

All dies und viele andere kulturhistorische Highlights konnte Jahrgangsgruppe auch bei einer Schifffahrt auf der Maas entdecken. Der rund 900 km lange Fluss durchfließt Frankreich, Belgien und die Niederlande. Sie mündet in den südlichen Hauptstrom des Rhein-Maas-Deltas, in das Hollands Diep, und gehört damit zum Flusssystem des Rheins. Die Maas ist der weitaus längste und wasserreichste Nebenfluss des Rheins.

Nach der Besichtigung von Maastricht freuten sich alle auf die angenehme Rückfahrt  in einem nagelneuen Bus der Firma Grimm (Thürauf) durch das Herver Land, eine von Wiesen und Landwirtschaft geprägte Landschaft im Norden der belgischen Provinz Lüttich (Wallonien). Das abendliche Dinnerbuffet rundete den gelungenen Tag ab.

Lüttich – charmante Stadt in der Region Wallonien

Von Monschau über die belgische Grenze ist es nur ein Katzensprung, entsprechend schnell erreichten die Jahrgangsangehörigen am vierten Reisetag die charmante Stadt Lüttich in der französischen Region Wallonien. Lüttich ist eine Stadt in ständigem Wandel und steht für Tradition und Moderne gleichermaßen. Der Lütticher Bahnhof „Guillemins“, entworfen vom berühmten spanischen Architekten Santiago Calatrava, beeindruckt durch seine Struktur, die imposant und gleichzeitig mit einer besonderen Leichtigkeit daherkommt. Tradition und Charme vergangener Zeiten vereinigen sich auf dem Place du Marché mit seiner augenfälligen Steinsäule, dem Symbol der Freiheit der Stadt. Rundherum laden die kleinen Straßen und Gassen, umsäumt von alten, malerischen Gebäuden, zum Bummeln ein. Zu den absolut sehenswerten religiösen und historischen Gebäuden zählen die gewaltige Cathédrale Saint-Paul de Liège, die Collégiale Saint-Denis, die Kirche Saint-Barthélemy mit ihrem berühmten Taufbecken und der mächtige Palais des Princes-Éveques. Er wacht über den Platz „Saint-Lambert“, das beliebte Viertel der Rue de la Pierreuse, die berühmte Treppe der Montagne de Beuren und die grünen Hügel der Zitadelle. Lüttich ist die zweitgrößte wallonische Stadt (ca. 200.000 Einwohner) und das kulturelle Zentrum der wallonischen Region Belgiens. Es ist die Hauptstadt der Provinz Lüttich und Sitz des Bistums Lüttich.

Lütticher Buletten mit Sauce Lapin und hausgemachten Fritten standen auf der Speisekarte im Le Cloitre-Restaurant du Musée de la Vie Wallone, die man sich am Ende der Stadtführung zusammen mit einem sympathischen wie belesenen Geschichtslehrer (Reiseführer)  aus der deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien munden ließ. Das schwarze Lütticher Stadt-Bier zählt zu den exquisiten Biermarken Belgiens. Urlaub in Belgien ist für Freunde köstlichen Biers ein Paradies! Nicht zu vergessen die berühmten Lütticher Waffeln mit ihrem Duft nach Zimt, Karamell und Vanille.

Viernheimer Abend – Mixtur aus Poesie und Singen, Musik und Schunkeln

Dass der Jahrgang 1933/34 auch zu feiern versteht, bewies erneut der traditionelle  „Viernheimer Abend“. Karl und Elisabeth Hoock hatten zusammen mit Maria Sobau ein kurzweiliges  Programm zusammengestellt, eine Melange aus Musik und Poesie, Singen und Schunkeln. „Bühne frei“ hieß es für den Jahrgangschor sowie  Karl und Elisabeth Hoock, Maria Sobau, Irene Müller, Lilli Bürger, Trudel Renner und Maria Wunderle. Für passende Akkordeonklänge und Schunkelrunden sorgte Hermann Wunderle, der schon seit Jahrzehnten mit dem Jahrgang freundschaftlich verbunden ist. Das Viernheimer Lied mit dem Refrain „Am sonnigen Hang“ schmetterten manche Jahrgangsangehörige am Ende des Heimatabends noch im Fahrstuhl.

Unterwegs im Land der Maare und Vukane – Vulkaneifel und Kaltwassergeysir

Angenehme Bekanntschaft mit der wald- und wiesenreichen Vulkaneifel machte die Viernheimer Reisegruppe bei ihrer Rückfahrt. Da ging es mal hoch, mal runter , vorbei an Wittlich-Land, Daun und Gerolstein. Charakteristisch für die Landschaft sind die typischen Eifelmaare, zahlreiche andere Zeugnisse vulkanischer Aktivitäten wie Vulkanbauten, Lavaströme und Vulkankrater wie die Caldera des Laacher Sees. Die Vulkaneifel ist heute immer noch vulkanisch aktiv. Ein Kennzeichen dieser vulkanischen Aktivität sind  austretende vulkanische Gase. Sehenswert auch der reaktivierte Kaltwassergeysir in Wallendorn, das in einem weiten Talkessel am östlichen Rand der Kyllburger Waldeifel (westlich von Daun) liegt. Der „Wallende Born“ wird als sprinbrunnenartiger Geysir betrieben. Der künstliche Schlot befindet sich unter der Wasseroberfläche eines kleinen Teiches. Das Wasser wird daher nicht als Fontäne, sondern „turbulent geworfen“, wie es in der Fachsprache der Geologen heißt. Dort in Wallenborn machten die Viernheimer Halt und staunten nicht schlecht über das urplötzlich herausschießende Wasser. Im Hotel „Pappelhof“ im Nachbarort Weidenbach war alles gerichtet für den Mittagstisch. Die leckeren „Vulkaneifel-Steaks“ bleiben wohl in bester Erinnerung. Auf diese Weise gestärkt trat man die staufreie  Heimfahrt  an, auf angenehme Weise unterbrochen lediglich durch eine Kaffepause mit  Original „Grimm-Marmorkuchen“.

Jahrgangspräsident Hans Renner und Vorstandsmitglied Siegfried Holzwarth blieb es vorbehalten, allen an der Organisation und Durchführung des mehrtägigen Ausflugs Beteiligten Dank zu sagen – an erster Stelle Ursula Meueler.

Alle freuen sich heute schon auf den nächsten Jahrgangstreff, auf das Forellen-Essen am 27. Juli auf dem Gelände der Minigolf-Anlage. Hierzu ergeht herzliche Einladung an alle Mitglieder des Jahrgangs 1933/34. Auf die eine oder andere Überraschung darf man gespannt sein.