Die fleissigen Naturschutzhelfer.
Foto: © Andrea-Herschel
Die Johanniskrauttränke.
Foto: © Norbert Seidel
Auf der Suche nach Kröten, Molchen und Fischen.
Foto: © Norbert Seidel
Ein interessanter Naturfund.
Foto: © Norbert Seidel

Viernheim (Margit Schneider) – Pünktlich um 18.00 Uhr trafen sich die Teilnehmer am 30. Juli 2018 mit den Rädern an der Schutzhütte hinter dem Platz der Hundefreunde und radelten in den Wald hinein. Die Exkursion wurde geleitet von Peter Dresen vom BUND Viernheim. Er begann die Aktion mit einer kleinen theoretischen Einführung und entführte die Teilnehmer – im Geist – in ferne Jahrhunderte, als die Ziegen und Schafe von Viernheim durch den Wald in die damals noch vorhandenen Viernheimer „Waldäcker“ (heute FFH Waldheide von Viernheim) getrieben wurden und, so ähnlich wie heute die Kühe der Bauern auf der Alm, hier den Sommer verbrachten.

Schon vor über 200 Jahren wurden mehr als 10 Tränken für das Vieh der Bauern und insbesondere den damals großen Rotwildbestand im Wald angelegt. Vor und noch kurz nach dem 2. Weltkrieg feierten die Viernheimer auf dem Plateau der „Johannistraubentränke“ kleine Feste mit einer Blaskapelle. Eine Brücke führte damals auf diese rings vom Wasser umschlossene kleine Insel dieser historischen Ringtränke.

Ob sich bei diesen Gelegenheiten auch nur ein Wildtier an die Tränke getraut hat, ist stark zu bezweifeln. Erst im Januar 2018 wurde die Johannistraubentränke vom BUND Viernheim wieder freigelegt, oder besser gesagt man hat freilegen lassen, denn der Aushub für so eine Tränke geht sehr tief und das schaffen nur Maschinen. Hilfe bekam der BUND von einem Baggerunternehmen und vom Viernheimer THW, das mit Ästen eine Art Schutzzaun zur Absturzsicherung dort errichtet hat.

Die Tränke schlängelt sich heute wie ein Regenwurm halb um den inneren Erdhügel. Das Wasser ist über und über mit Wasserlinsen bedeckt; darunter ist es sehr dunkel und riecht nicht wirklich gut. Rechts und links vom Wasser geht es steil nach oben. Auffällig sind senkrechte Erdrinnen am Abhang, die der Erosion zuzuschreiben ist.

Nun gab es eine Einführung in Sachen „Sicherung der Tränke“. Dresen verteilte mitgebrachte, Wasser- und Uferpflänzchen, die entsprechend am Ufer einbracht wurden. Das war eine ganz schön dreckige Angelegenheit und dauerte ein Weilchen, doch die Teilnehmer hatten auch ihren Spaß, man hörte von allen Pflanzplätzchen lustiges Gekichere. Ganz Mutige wateten bei der Arbeit sogar durch das Wasser. Zum Schluss wurde noch Samen der Roggentrespe (eine Grasart) großzügig an den Erdhängen verteilt. Nun hofft man auf gutes Anwachsen der Pflanzen und auf ein Gedeihen der Samen, denn die Aktion dient der Verhinderung einer Verlandung der Tränke durch einen zu starken, seitlichen Sandeintrag.