Online-Vortrag „Alles unter einen Hut! Wie wir Haushalts-, Alltags- und Familien-Organisation Fair-Teilen können“ am 27. Februar, 19 Uhr

Foto: Laura Fröhlich

Viernheim (Stadt Viernheim) Am 29. Februar ist Equal Care Day, ein Aktionstag, der jährlich auf die mangelnde Wertschätzung und unfaire Verteilung von Fürsorgearbeit aufmerksam macht. Weil es den 29. Februar aber nur alle vier Jahre gibt, wird er oft in den Wochen vor oder nach dem 1. März begangen. Die kreisweiten Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten laden aus diesem Anlass am Montag, den 27. Februar 2023, um 19 Uhr zum Online-Vortrag „Alles unter einen Hut! Wie wir Haushalts-, Alltags- und Familien-Organisation Fair-Teilen können“ ein. Referentin ist Laura Fröhlich. Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine vorherige Anmeldung aber erforderlich.

 

Sicher kennen das Viele: Der Spagat zwischen Beruf und Familie ist nicht immer einfach und erfordert ein hohes Maß an Organisation. Arzttermine wahrnehmen, Kinderkleidung rechtzeitig kaufen, Geburtstage organisieren, Haushalt samt Einkauf planen und erledigen, die Kinderbetreuung und -erziehung bzw. Pflege gewährleisten. Das nennt man Mental Load. Hinzu kommt im beruflichen Kontext die Übernahme unsichtbarer Fürsorge-Arbeit, wie zum Beispiel Geschenke besorgen, Zuhören, Atmosphäre schaffen usw., was zusätzlich belastet. Traditionell geprägte Rollenbilder führen dazu, dass hiervon zumeist Frauen betroffen sind. Insgesamt erfahren sie darüber hinaus finanzielle Nachteile, die Fürsorge raubt Ressourcen für Hobbys, verhindert Erholung und hat Auswirkungen auf das Berufsleben.

 

Auch Männer sind mental belastet, keine Frage. Ganz unbewusst werden sie im Laufe der Jahre in einer (heterosexuellen) Partnerschaft zum Assistenten, was die Familienorganisation betrifft. Manchmal leiden sie unter dieser Rolle genauso wie ihre Partnerinnen, die an alles denken müssen, zumal einseitiger Mental Load für Konflikte und schlechte Stimmung sorgen.

 

Die Referentin Laura Fröhlich ist Journalistin, Speakerin und Buchautorin. Sie setzt sich als Expertin mit Mental Load und seinen Folgen auseinander und veröffentlichte im Sommer 2020 einen Ratgeber mit dem Titel: „Die Frau fürs Leben ist nicht das Mädchen für alles. Was Eltern gewinnen, wenn sie den Mental Load teilen“. Im April 2022 folgte das Workbook zum Thema.

 

Außerdem gründete Laura Fröhlich die Mental-Load-Akademie, in der sie Paare dabei unterstützt, die Familienorganisation zu fair-teilen. „Laura Fröhlich war bereits im letzten Jahr zum Tag der berufstätigen Eltern bei uns Referentin. Wir sind froh, dass Sie diesmal dieses wichtige Thema an einer Abendveranstaltung mit Interessierten diskutiert,“ so die städtische Gleichstellungsbeauftragte Maria Lauxen-Ulbrich.

 

Es wird um Anmeldung per E-Mail unter gleichstellungsbuero@viernheim.de gebeten, der Teilnahmelink wird nach der Anmeldung zugesandt.

 

Zur Information

Der Equal Care Day wurde 2016 in Anlehnung an den Equal Pay Day ins Leben gerufen. Der 29. Februar als Aktionstag soll darauf aufmerksam machen, dass Care-Arbeit oft übergangen oder nicht mitgedacht wird, ähnlich, wie es beim Schalttag auch der Fall ist. Gleichzeitig soll mit dem Datum auf das Verhältnis von 4:1 bei der Verteilung der Care-Arbeit von Männern und Frauen aufmerksam gemacht werden. Durchschnittlich würde ein Mann vier Jahre benötigen, um die von einer Frau in einem Jahr erbrachte Zeit in Care-Arbeit zu investieren. In Ermangelung eines Schaltjahres findet der Equal Care Day 2023 am 1. März statt. Ziel ist eine fairere Verteilung privater, beruflicher und ehrenamtlicher Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern. Zusätzlich soll ein Bewusstsein für die oft als unsichtbar bezeichnete Care-Arbeit geschaffen werden. https://equalcareday.de/.

 

Die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Bergstraße (Kreis-Frauenbüro, Bensheim, Bürstadt, Heppenheim, Lampertheim, Lorsch, Viernheim) veranstalten im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit vom Equal Care Day bis zum Internationalen Frauentag verschiedene Aktionen gemeinsam und vor Ort in ihren Kommunen. Mit den Aktionen soll ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen, für gleichberechtigte Verteilung der Sorgearbeit, für Chancengleichheit unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft, Religion, Behinderung oder sexueller Identität und für gleiche Bezahlung Aller gesetzt werden.