Susanne Maier ist Referentin für Gleichstellung und Chancengleichheit an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg und wird bei ihrem Vortrag auf die Geschichte von weiblichen und männlichen Rollenbildern vergangener Zeiten eingehen.
Foto: Susanne Maier

Viernheim (Stadt Viernheim) – Was ist typisch Mann? Was ist typisch Frau? Können diese Fragen heute noch so gestellt werden? Es gibt doch mehr als zwei Geschlechter. Aufschluss über diese und andere Fragen gibt ein Online-Vortrag, der im Rahmen des nächsten Gleichstellungstreffs des Gleichstellungsbüros am Mittwoch, den 20. Oktober ab 19 Uhr stattfindet. Referentin Susanne Maier von der Hochschule Ludwigsburg geht dabei auf die Geschichte von weiblichen und männlichen Rollenbildern vergangener Zeiten ein.

 

Als Jugendliche habe ich mich oft gefragt, würde es Krieg geben, wenn Frauen die Entscheidungshoheit hätten?“, so die städtische Gleichstellungsbeauftragte Maria Lauxen-Ulbrich. Doch wie Studien zeigen, war das in der Geschichte der Menschheit nicht so. Zumindest wurden Kriege in Ländern, die von Königinnen regiert wurden, sogar häufiger geführt als in Ländern mit einem König. Aber sind die Ergebnisse auf heute übertragbar?

 

Im Vortrag werden diese und andere Fragen beleuchtet: Warum haben sich unterschiedliche Vorstellungen über Geschlechterrollen entwickelt? Welchen Einfluss haben die vorherrschenden Gesellschaftsstrukturen oder Religionen? Welche Wirkungen hatten die ersten Frauenbewegungen bis zu den feministischen Bewegungen in den sechziger, siebziger und achtziger Jahren? Welche Auswirkungen haben die Entwicklungen auf die heute in westlichen Nationen vorherrschenden Rollenbilder? Welchen Einfluss hat die Biologie? Und was machen wir heute mit mehr als zwei Geschlechtern?

 

Wie wirkmächtig Rollenzuschreibungen bis heute sind, sehen wir an zahlreichen Beispielen, in denen die Geschlechter zwar formal gleichberechtigt, aber längst nicht gleichgestellt sind. Dieses Gefälle mit freier Wahl oder biologischen Unterschieden zu begründen, greift zu kurz,

 

so die Referentin Susanne Maier. „Tatsächlich limitieren wir uns und Andere mit Geschlechterstereotypen, die so tief sitzen, dass wir sie für naturgewollt halten. Höchste Zeit, der Sache auf den Grund zu gehen.“

 

Susanne Maier hat Geschichts- und Sprachwissenschaften in Freiburg und Erlangen studiert und ist Referentin für Gleichstellung und Chancengleichheit an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg. Sie ist Sprecherin rund um die Themen Vereinbarkeit, Equal Care und Mental Load und arbeitete an den Forderungen zum „New Deal for Gender Equality“, UN Women, mit. 2021 wurde sie in den Fachausschuss „Raus aus der Armut – Teilhabe für Frauen sichern“ des Deutschen Frauenrats berufen.

 

Interessierte können am kostenlosen Online-Vortrag via Internet unter https://viernheim.webex.com mit der Meeting-Kennnummer (Zugriffscode) 175 373 6214 und dem Passwort MMx96kWs68M teilnehmen. Ebenso ist eine Teilnahme per Telefon oder Smartphone unter der Telefonnummer +49 619 6781 9736 und dem Zugangscode 1753736214## möglich.

 

Zur Information

Jeden 3. Mittwoch im Monat organisiert das Gleichstellungsbüro einen Gleichstellungstreff mit unterschiedlichen Schwerpunktthemen für Menschen gleich welchen Geschlechts. Alle Bürgerinnen und Bürger sind dazu eingeladen. Der Treff findet entweder vor Ort in Viernheim oder online statt.