Gleichstellungsbüro Viernheim beteiligt sich kreisweit und organisiert Veranstaltungen vor Ort zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Mädchen und Frauen

: Am 1. November fiel in Heppenheim der Startschuss für den vom Arbeitskreis gegen häusliche Gewalt ins Leben gerufene Spendenlauf, bei dem neben Landrat Christian Engelhardt (vorne) und Heppenheims Bürgermeister Rainer Burelbach (2.v.r.) auch die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Viernheim, Maria Lauxen-Ulbrich (4.v.l.), teilnahm.
Foto: Kreis Bergstraße

Viernheim (Stadt Viernheim) – Der 25. November ist der Tag, der gewaltbetroffenen Frauen gewidmet ist. Es ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen – ein Aktionstag, an dem Menschen weltweit ihre Solidarität mit Betroffenen bekunden. Mindestens jede dritte Frau, das sind insgesamt 12 Millionen Frauen, hat seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexualisierte Gewalt erfahren, ebenso viele erfahren psychische Gewalt in der Beziehung. Fast immer sind Kinder mit betroffen. Die Dunkelziffer ist dabei noch weitaus höher. Frauen mit Behinderungen tragen ein dreifach erhöhtes Risiko Gewalt im sozialen Nahraum zu erleben.

 

Der Arbeitskreis gegen häusliche Gewalt hat in diesem Jahr erstmals einen Spendenlauf unter dem Motto „Bergstraße läuft gegen Gewalt“ organisiert. Dem Arbeitskreis gehören die örtlichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten, das Frauenhaus und weitere Beratungsinstitutionen an. Der Startschuss erfolgte am 1. November im Starkenburg Stadion Heppenheim. Der Lauf endet am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte. Dieser Termin wurde bewusst gewählt, weil „Frauenrechte auch Menschenrechte“ sind.

 

Alle Bürgerinnen und Bürger können mitmachen. Anmeldungen zum Spendenlauf sind unter https://my.raceresult.com/222601/info möglich. Der Erlös wird dem Frauenhaus Bergstraße zu Gute kommen. Jede Teilnahme hilft Frauen und Kindern in Not und unterstützt dort, wo staatliche Gelder nicht ausreichen.

 

Zum Ende der Aktion (nach dem 10. Dezember 2022) wird es in Viernheim für alle Viernheimer Teilnehmenden eine Überraschung geben, daher wird dieser Personenkreis gebeten, die Teilnahme am Lauf auch beim Gleichstellungsbüro unter gleichstellungsbuero@viernheim.de zu melden.

 

 

Weitere Aktionen und Veranstaltungen rund um das Thema „Nein zu Gewalt an Frauen und Mädchen“

Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Viernheim ist Dozentin für das Vertiefungsseminar „Häusliche Gewalt“ für Integrationslotsinnen und -lotsen im Kreis Bergstraße, das in der 2. November-Woche stattfindet. Zudem zeigt das Internationale FrauenCafé am Montag, den 21. November, um 15 Uhr, im Treff im Bahnhof (T.i.B.), den Film „Nur eine Frau“ über Hatun Sürücü, die von einem ihrer Brüder in Berlin ermordet wurde, weil sie die „Ehre der Familie beschmutzt“ hat.

 

Und wie seit vielen Jahren ist das Viernheimer Gleichstellungsbüro mit neun Viernheimer Bäckereien an der kreisweiten Brötchentütenaktion „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“ beteiligt. Neu mit dabei in diesem Jahr ist die Viernheimer Tafel des Katholischen Sozialzentrums. Die Aktion wird vom Arbeitskreis gegen Häusliche Gewalt im Kreis Bergstraße gemeinsam durchgeführt. In diesem Jahr startet die Aktion Ende November – in Viernheim mit der Fahnenhissung „Nein zu Gewalt an Frauen und Mädchen“ am 24. November, um 11.30 Uhr, vor dem Rathaus. Parallel rufen an diesem Tag das Projekt „ViernheimConnected“ zur Belebung des Apostelplatzes und das Gleichstellungsbüro gemeinsam zu einer Solidaritätsaktion für die Frauen im Iran auf. Auf dem Apostelplatz werden der „Ladies Talk“ des Vereins Lernmobil e.V., das Müttercafé des Familienbildungswerkes und das Internationale FrauenCafé des Gleichstellungsbüros Köstlichkeiten aus aller Welt zum Kauf anbieten. Alle Einnahmen gehen zu Gunsten der Deutsch-Iranischen Beratungsstelle für Frauen und Mädchen e.V. in Frankfurt. Eine Menschenkette soll Steckbriefe von iranischen Frauen vorstellen, die unter Einsatz ihres Lebens ihre Stimme gegen ein unterdrückendes Regime erheben. Interessierte sind herzlich willkommen.

 

In diesem Jahr ist es gerade vor dem Hintergrund der Geschehnisse im Iran oder in Afghanistan wichtig, sich für Frauen und ihre Rechte weltweit einzusetzen. Das Motto im Iran „Frauen – Leben – Freiheitsoll Signalwirkung weltweit haben und dazu führen, dass Frauen genau wie alle Menschen, selbstbestimmt und frei leben dürfen“, so Maria Lauxen-Ulbrich, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Viernheim.

 

Hintergrundinformation:

1999 wurde der 25. November als offizieller internationaler Gedenktag von den Vereinten Nationen anerkannt. Seitdem nutzen Aktivisten weltweit jährlich den 25. November, um die Gesellschaft für das Thema zu sensibilisieren. Bereits 1991 wurde die Kampagne „Orange the World“ der UN Women ausgerufen. Seither machen Akteure jedes Jahr vom 25. November bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember (Tag der Menschenrechte) mit verschiedenen Aktionen auf die immer noch allgegenwärtige geschlechtsspezifische Gewalt auf der Welt aufmerksam. In Deutschland initiierte die Menschenrechtsorganisation „Terre des Femmes“, die sich für gleiche Rechte und Selbstbestimmung von Frauen weltweit einsetzt, am 25. November 2001 erstmals die Flaggen-Aktion „Frei leben von Gewalt“.

 

Bundesweit wurde 2013 das Hilfetelefon 08000 116 016 gegründet. Es ist an sieben Tagen 24 Stunden und in vielen Sprachen erreichbar. Von Gewalt betroffene Frauen können sich rund um die Uhr an das Hilfetelefon wenden. Seit 2015 lädt das Hilfetelefon dazu ein, sich an der Aktion #schweigenbrechen zu beteiligen. https://www.hilfetelefon.de („Kampagnen & Aktionen).