Foto: Stadt Viernheim
Foto: Stadt Viernheim

Broschüre erklärt nun auch in Bulgarisch und Tigrinya das deutsche Gesundheitssystem

Viernheim (Stadt Viernheim) – Das Gleichstellungsbüro der Stadt Viernheim hat gemeinsam mit dem Verein Lernmobil e.V. eine zweite Auflage des Gesundheitswegweisers Viernheim erstellt. Dieser wurde bereits in 15 verschiedene Sprachen übersetzt, von denen nun die zwei Übersetzungen in Bulgarisch und Tigrinya (eine semitische Sprache, die in Äthiopien und Eritrea gesprochen wird) neu hinzugekommen sind. Themenfelder wie Krankenversicherung, Arztbesuch, Krebsfrüherkennung sowie die Vorsorge für Schwangere oder Kinder sind ebenso wichtiger Bestandteil der Broschüre, wie Informationen zum Krankenhaus Viernheim und dem Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim. Auch eine Notfallversorgung mit separat gelisteten Notfallnummern, wie beispielsweise die für Viernheim zuständige Giftnotrufzentrale in Mainz, ist aufgeführt. Ganz neu ergänzt wurden Informationen zur Masern-Impflicht und zur elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ab 2022. Ebenfalls neu sind Hinweise für werdende Eltern und Informationen zu Pandemien – explizit zu Corona.

„Das Gesundheitssystem und die Gesundheitsversorgung in Deutschland unterscheidet sich von anderen europäischen Ländern und von Ländern außerhalb Europas erst recht“, so Gleichstellungsbeauftragte Maria Lauxen-Ulbrich. Die Broschüre soll einer breiteren Öffentlichkeit als bisher die notwendigen Grundlagenkenntnisse zum Gesundheitssystem vermitteln. Dr. Brigitta Eckert vom Verein Lernmobil e.V. ergänzt: „Es war uns ganz wichtig, weitere Sprachen abbilden zu können und zudem inhaltlich beim Thema Corona grundlegende Informationen sowie Links der Stadt Viernheim, des Kreises Bergstraße und des Landes Hessen bereit zu stellen.“

„Mit der neuen Broschüre können wir noch mehr Personen erreichen und sie in ihrer Heimatsprache über die deutsche Gesundheitsversorgung informieren und aufklären“, ist Bürgermeister Matthias Baaß erfreut. Die DIN A5-Broschüre sei ein wichtiger Beitrag im Rahmen der Vielfalts- und Integrationsstrategie der Stadt Viernheim und stelle eine sinnvolle und notwendige Hilfe für ein gut funktionierendes Zusammenleben in der Gesellschaft dar, so der Bürgermeister. „Und nebenbei kann man noch die deutsche Sprache erlernen, denn alle Informationen sind der jeweiligen Muttersprache noch in einfach verständlicher, deutscher Sprache gegenübergestellt.“

Beteiligt und an der Informationsbroschüre mitgewirkt hat die „Arbeitsgruppe Migrantinnen“, der neben dem Gleichstellungsbüro und dem Verein Lernmobil auch Vertreterinnen und Vertreter des Familienbildungswerks, der Caritas, der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche des Kreises Bergstraße sowie des Büros für Neuzugezogene angehören. In die jeweilige Sprache übersetzt wurde der Gesundheitswegweiser teilweise von den Integrationslotsinnen von PfiVV (Projekt für Interkulturelle Vermittlung in Viernheim) und professionellen Personen aus Übersetzungsbüros.

Gesundheitswegweiser in 15 verschiedenen Sprachen erhältlich

Aktuell ist die Broschüre in Viernheim in den Sprachen Arabisch, Bulgarisch, Englisch, Farsi, Französisch, Griechisch, Italienisch, Kroatisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Russisch, Spanisch, Tigrinya und Türkisch erhältlich. Bei Bedarf können noch weitere Sprachen hinzukommen, erklärt die Gleichstellungsbeauftragte Maria Lauxen-Ulbrich.

Vorbild für den Gesundheitswegweiser war der Landkreis Darmstadt-Dieburg, der dort bereits im August 2018 einen Wegweiser in gängigen 13 Sprachen herausgab und von dem die Stadt Viernheim im Herbst 2019 das Urheberrecht für den allgemeinen Teil der Broschüre erwarb.

Beáta Gergely, zuständige Leiterin für die interkulturellen Vermittlerinnen im Verein Lernmobil e.V. erklärt, dass viele Fragen erst gar nicht aufkommen würden, da die Zugewanderten ein anderes oder gar kein Gesundheitssystem aus ihren Heimatländern gewohnt waren. „Auch für unsere Lehrkräfte der Integrationskurse ist diese Broschüre sehr hilfreich und kann in den Schulungen genutzt werden“, berichtet Geschäftsführerin Dr. Brigitta Eckert vom Lernmobil.

Die Broschüre steht in 15 Sprachen auf der städtischen Homepage unter viernheim.de zum Download bereit und liegt in Papierform im Büro für Neuzugezogene sowie beim Lernmobil und im Gleichstellungsbüro aus. Unter der E-Mail gleichstellungsbuero@viernheim.de oder telefonisch unter 06204 – 988 364 können Druckexemplare für andere Einrichtungen oder Arztpraxen bestellt werden.