Fahnenhissung am Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) am Montag, 17. Mai sowie Online-Workshop „Rassismus und Geschlecht“ zum Deutschen Diversity Tag am Dienstag, 18. Mai 2021

Die Sozialwissenschaftlerin Samira Moftakhar, die sich im Iran für Frauenrechte engagierte und wegen politischer Verfolgung selbst nach Deutschland floh, wird in dem Workshop aufgrund ihrer Erfahrungen an die Zusammenwirkung von Rassismus und Geschlecht heranführen.
Foto: Samira Moftakhar

Viernheim (Stadt Viernheim ) – Mutig gegen Hass und Rassismus: Das städtische Gleichstellungsbüro will in Viernheim „Flagge zeigen“ für sexuelle Vielfalt. Daher wird in diesem Jahr am Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) 17. Mai, um 12 Uhr erstmals zu diesem Anlass die Regenbogenfahne vor dem Rathaus gehisst. Der Internationale Tag wird seit 2005 jährlich am 17. Mai als Aktionstag begangen. Er soll auf die Diskriminierung und Bedrohung von Menschen hinweisen, deren sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität nicht dem heteronormativen System der Zweigeschlechtlichkeit entsprechen. Das Datum wurde in Erinnerung an den 17. Mai 1990 gewählt. Der Tag, an dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschloss, dass Homosexualität nicht länger als Krankheit einzustufen ist und somit aus dem Diagnoseschlüssel für Krankheiten gestrichen hat. Transsexualität wurde erst 2018 von dieser Liste entfernt.

Viele kennen die Regenbogenfahne mittlerweile als Symbol für die LSBTIQ-Bewegung. Die Fahne symbolisiert für die meisten Menschen die Hoffnung auf eine bunte, vielfältige Welt ohne Hass und Diskriminierung gegen Lesben Schwule, Bisexuelle, Trans*Personen und weitere Minderheiten in Bezug auf Geschlecht und Begehren.

„Gleichstellung der Geschlechter bedeutet nicht nur Schutz vor Diskriminierung aufgrund des Geschlechts im Sinne von Frau und Mann. Die Menschen sollen breit informiert und sensibilisiert werden“, so die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Viernheim Maria Lauxen-Ulbrich. In der Gesellschaft bestehen zahlreiche Vielfaltsdimensionen, sich verändernde Lebensweisen und damit nicht selten einhergehende Ängste, Vorurteile und Ausgrenzungen. Dies erfahren gerade Menschen, die vermeintlich „anders“ leben und sein wollen, sich nicht dem ihnen bei der Geburt zugeschriebenen Geschlecht zugehörig fühlen oder nicht heterosexuell sind.

Rassismus und Geschlecht – Gleichstellungstreff lädt zum Online-Vortrag am 18. Mai 2021 ein

Am 18. Mai wird der Deutsche Diversity Tag gefeiert, der von der Charta der Vielfalt ausgerufen wurde. Die Charta der Vielfalt ist eine Arbeitgebendeninitiative, die sich für die Vielfalt der Beschäftigten in Unternehmen einsetzt.

Gemeinsam mit AdiNet Südhessen und Lernmobil Viernheim e.V. lädt das städtische Gleichstellungsbüro anlässlich des IDAHOBIT sowie des Deutschen Diversity Tages im Rahmen des monatlichen Gleichstellungstreffs zu einem Workshop „Rassismus und Geschlecht“ am 18. Mai, um 19 Uhr ein. Dabei soll die Frage, welche Rolle das Geschlecht in Zusammenwirkung mit Rassismus und rassifizierenden Stereotypen spielt, näher beleuchtet werden.

Die Referentin Samira Moftakhar ist Sozialwissenschaftlerin mit Migrationserfahrung. Im Iran engagierte sie sich für Frauenrechte und war Mitorganisatorin der iranischen Frauenkonferenz. Ihr Masterstudium der Frauenforschung an der Universität Rudehen, Teheran (Iran) wurde eingestellt, bevor sie selbst wegen politischer Verfolgung nach Deutschland floh. In Deutschland anerkannt, führt sie ihr feministisches Engagement intersektional fort. Sie ist Sozialarbeiterin und arbeitet in ambulanter Hilfe mit Familien, die einen sogenannten „Migrationshintergrund“ bzw. eine Zuwanderungsgeschichte haben. Sie wird in diesem Workshop sowohl aus ihrer persönlichen, beruflichen Erfahrung, als auch mit ihrer intersektional-feministischen Expertise an die Zusammenwirkung von Rassismus und Geschlecht heranführen.

Wir sind alle Mensch. Wir müssen alle – abgesehen von unserem Aussehen, unserer Hautfarbe, unserer Herkunft und Religion, unserem Geschlecht usw. – als Mensch betrachtet und gleichberechtigt behandelt werden. Deshalb kämpfen wir alle einheitlich gegen den Rassismus als eine Multi-Kulti-Gesellschaft. Unser Lebensmotto ist, dass eine Faust stärker als ein Finger ist. Deswegen müssen wir als eine Gesellschaft zusammenhalten und zusammenbleiben“, so die Referentin.

Die Anmeldung zur Veranstaltung am 18. Mai erfolgt über das Gleichstellungsbüro unter gleichstellungsbuero@viernheim.de. Den Interessierten werden sodann im Nachgang die erforderlichen Zugangsdaten zugesandt.