Gemeinsam mit ViernheimConnected, DGB Ortsverband Viernheim sowie den Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Bergstraße

Zum Equal Pay Day am 7. März ist das Gleichstellungsbüro gleich mit zwei Aktionen vertreten.
Foto: BPW Germany e.V.

Viernheim (Stadt Viernheim) – Frauen in Deutschland verdienen weniger als ihre männlichen Kollegen. Um das Einkommen zu erzielen, das Männer bereits am 31. Dezember des Vorjahres hatten, müssen Frauen bis zum sogenannten Equal Pay Day (EPD) des Folgejahres arbeiten. Der diesjährige EPD fällt auf Dienstag, den 7. März. Unter dem Motto „Die Kunst der gleichen Bezahlung“ will die diesjährige Kampagne Lösungsmöglichkeiten für mehr Lohngerechtigkeit in der Kunst und Kultur präsentieren, die wegweisend für die gesamte Arbeitswelt sind. Das städtische Gleichstellungsbüro ist anlässlich des Equal Pay Day’s rund um den 7. März gleich mit zwei Aktionen und Terminen präsent:

 

Wochenmarkt am Samstag, 4. März

Gemeinsam mit der Initiative „ViernheimConnected“ und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Ortsverband Viernheim wird die Gleichstellungsbeauftragte auf dem Wochenmarkt vor der Goetheschule am 4. März ab 9 Uhr mit einem Infostand vertreten sein und auf die Gründe für Entgeltungleichheit – Gender Pay Gap – aufmerksam machen. Wer will, darf sich am Lebenslaufspiel ausprobieren.

 

Im Dezember 2022 wurde die 3. Auflage des Hessischen Lohnatlas veröffentlicht. Darin zeigen sich einmal mehr die erheblichen Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern – insbesondere in Vollzeit“, berichtet Gleichstellungsbeauftragte Maria Lauxen-Ulbrich. Erheblichen Einfluss habe der berufliche Abschluss: Je höher der Abschluss, umso größer die Lohnlücke. „Im Kreis Bergstraße liegt die Lohnlücke zwischen akademisch qualifizierten Frauen und Männern bei 30 Prozent. In Landkreisen ist die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern höher als in Städten wie Darmstadt, Frankfurt oder Kassel.“ Eklatant sei zudem der Unterschied zwischen Deutschen und Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit, berichtet Selma Emecki von ViernheimConnected: „Es gibt nahezu keine Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern mit ausländischer Staatsangehörigkeit, die Lücke zwischen deutschen Frauen und Männern bleibt“. In diesem Fall betrage die Lohnlücke in Abhängigkeit von der Staatsangehörigkeit rund 30 Prozent. „Auf diese Unterschiede wollen wir am

 

Marktstand aufmerksam machen und mit den Menschen ins Gespräch kommen“, so Nils Burkhoff vom DGB Ortsverband Viernheim.

 

„Lotte am Bauhaus“ im Luxor Filmpalast Bensheim, 7. März

Das Gleichstellungsbüro lädt gemeinsam mit den Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Bergstraße, den DGB-Frauen Bergstraße und den Business Women Bergstraße e.V. zum EPD am 7. März um 19 Uhr in den Luxor Filmpalast Bensheim ein. Passend zum diesjährigen Motto „Die Kunst der gleichen Bezahlung“ wird der Film „Lotte am Bauhaus“ gezeigt. Karten gibt es an der Kinokasse oder online unter www.luxor-kino.de/bensheim. Der Eintritt kostet 10 Euro, Frauen erhalten einen 2 Euro Equal Pay Day-Rabatt, gerundet für die 18 Prozent Lohnunterschied.

 

Der Film führt in das Weimar von 1921. Lotte Brendel lernt bei einer Demonstration Paul Seligmann kennen, der am Bauhaus unter der Leitung von Walter Gropius und Johannes Itten studiert. Die künstlerisch begabte Schreinertochter ist von der Akademie fasziniert. Gegen den Willen ihres Vaters bewirbt sie sich dort und erhält einen Studienplatz. Sie lebt sich gut ein und findet in der Clique um Paul Freunde. Sie lernt die burschikose Friedl Dicker kennen. Sie besteht den Vorkurs und kann sich mit ersten Entwürfen etwas Geld verdienen. Aus politischen Gründen wegen wachsender Anfeindungen nationalistischer Kräfte plant Walter Gropius erst den Bau eines Musterhauses und dann den Umzug der Schule nach Dessau. Paul und Lotte, die mittlerweile eine gemeinsame Tochter haben, folgen der Kunstschule in die unbekannte Stadt. Hier sorgt die neue Lebenssituation ebenso wie der Kampf um berufliche Anerkennung für heftige Konflikte.

 

Zur Information

Der Equal Pay Day (EPD) 2023 ist wie im letzten Jahr am 7. März. Erfreulich ist, dass der EPD im Vergleich zu 2020 um 3 Tage nach vorne gerückt war, seither stagniert der Wunsch nach einer gleichen Bezahlung von Frauen und Männern wieder. Frauen erhalten noch immer weniger Geld für gleichwertige Arbeit als Männer. Dieser geschlechtsspezifische Entgeltunterschied beträgt laut Statistischem Bundesamt in Deutschland aktuell 18 Prozent. Das bedeutet, im Vergleich zu Männern arbeiten Frauen zum Jahresanfang effektiv 66 Tage (18 Prozent von 365 Tagen) unentgeltlich. Der Equal Pay Day markiert das Ende dieser symbolischen Periode und soll als Aktionstag auf diesen Gender Pay Gap aufmerksam machen, über die Gründe für Entgeltungleichheit zwischen Frauen und Männern aufklären und Lösungen für die Schließung der Lohnlücke aufzeigen (https://www.equalpayday.de).