Lohn-Plus für Kellner & Co.: Für die Beschäftigten in der Hotel- und Gastro-Branche im Kreis Bergstraße gibt es deutlich mehr Geld, so die Gewerkschaft NGG.
Foto: NGG | Alireza Khalili

Darmstadt/Bergstraße (NGG) – Seit zwei Jahren schon leiden sie besonders stark unter den Folgen der Corona-Pandemie. Jetzt gibt es für Köchinnen, Kellner und Hotelangestellte im Kreis Bergstraße gute Nachrichten: Ihre Löhne und Gehälter steigen in zwei Schritten um insgesamt 15 Prozent. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit und rät den Beschäftigten, ihre aktuelle Lohn-Abrechnung genau zu prüfen. Mit der März-Überweisung muss das erste Plus von 8,5 Prozent auf dem Konto sein. Eine Schichtleiterin am Hotelempfang oder ein Stationskellner im Restaurant erhält jetzt 2.997 Euro brutto im Monat – das sind 310 Euro mehr als zuvor.
„Die Corona-Pandemie hat das Gastgewerbe so hart getroffen wie kaum eine andere Branche. Mit der kräftigen Einkommenserhöhung haben die Beschäftigten nach Lockdowns und Kurzarbeit nun endlich wieder eine Perspektive“, sagt NGG-Regionalchef Guido Noll. Nach Angaben der Arbeitsagentur beschäftigt das Hotel- und Gaststättengewerbe im Landkreis Bergstraße aktuell rund 3.500 Menschen in 500 Betrieben.
Den neuen Tarifvertrag, auf den sich die Gewerkschaft und der Arbeitgeberverband Dehoga geeinigt haben, nennt Noll einen „Meilenstein“. Das zweite Lohn-Plus erfolgt im Januar kommenden Jahres. Auch der Nachwuchs profitiert: Die Azubi-Vergütungen haben sich zum März um 22 Prozent erhöht. „Der Abschluss ist im Interesse der gesamten Branche“, erklärt der Geschäftsführer der NGG-Region Darmstadt-Mainz.
Denn durch die Lohnerhöhungen werde die Arbeit an Theke und Tresen deutlich attraktiver. Dies sei ein wichtiger Beitrag gegen den Fachkräftemangel. Während der Pandemie hätten viele Beschäftigte aus dem Kreis Bergstraße ihrer Branche den Rücken gekehrt. Vor allem wegen der Kurzarbeit, die für hohe Lohneinbußen gesorgt habe. „Mit dem starken Einkommensplus gibt es jetzt Licht am Ende des Tunnels. Besonders dann, wenn Cafés, Restaurants, Hotels und Pensionen bald wieder in den Normalbetrieb schalten können – stark sinkende Corona-Zahlen vorausgesetzt“, so Noll weiter.