Lorsch (Stadt Lorsch) – Der Familienabend der Feuerwehr, die Fastnachtssitzungen der N3 und der Bürger-Funken sind ein großer Publikumsmagnet und sehr beliebte und gut besuchte Veranstaltungen in Lorsch. Der Fastnachtsumzug ist die größte Lorscher Veranstaltung mit Zehntausenden von Besucherinnen und Besuchern an der Zugstrecke. Können diese Veranstaltungen im kommenden Jahr stattfinden?  

Dies war das Thema, das die verantwortlichen Vertreter der Lorscher Fastnachtsvereine und der Feuerwehr Lorsch sehr ausführlich diskutiert haben. Die Lorscher Fastnachtsvereine stellten dabei zusammen mit der Feuerwehr klar, dass es keine Einzelentscheidung der Vereine geben wird. Die Lorscher Vereine zeigen sich vielmehr solidarisch und sind sich darin einig, mit einer Stimme zu sprechen.

Rainer Dluzak, Vorsitzender der Bürger-Funken Lorsch informierte in seiner Eigenschaft als Leiter des Ordnungsamtes über den aktuellen Stand der Rechtsverordnung, die das Land Hessen zur Bekämpfung des Corona-Virus erlassen hat und stellte dar, dass in der Nibelungenhalle 125 Besucher eingelassen werden dürfen. Auch im Umkleidebereich gelten für die Mitwirkenden die Abstandsregelungen. Aufgrund der Größe der Umkleiden und der Anzahl der Räume ist eine Durchführung von Veranstaltungen mit einer Vielzahl von Mitwirkenden und Gruppen unmöglich.

„Natürlich sind angesichts der Vorgaben auch wirtschaftliche Gründe bei der Entscheidung zu bedenken“, so Franz-Josef Schumacher von der Feuerwehr, Daniel Helwig von den Närrischen Drei und Ralf Kleisinger von der Zugleitung. „Jedoch stehen diese für uns nicht im Vordergrund. Vielmehr haben wir eine sehr große Verantwortung für die Gesundheit unserer Mitglieder sowie unserer Besucherinnen und Besucher“, betonen die Vorsitzenden Helwig, Dluzak, Kleisinger und Schumacher einmütig. „Sowohl die Mitwirkenden als auch das Publikum verlassen sich darauf, dass sie bei den Veranstaltungen keiner Gefahr ausgesetzt werden. Das jedoch können wir nicht garantieren. Die Einhaltung der Corona-Regelungen zu überwachen, übersteigt unsere Möglichkeiten.“ Ralf Kleisinger ergänzt, dass gerade im Außenbereich eine ständige Kontrolle an der Zugstrecke und auf den Plätzen nicht durchführbar sei.

Die Vorsitzenden der Lorscher Fastnachtsvereine und die Lorscher Feuerwehr haben deshalb nach sorgfältiger Abwägung und mit großen Bedauern beschlossen, im kommenden Jahr keine Fastnachtsveranstaltung und keinen Familienabend anzubieten. „Die Gesundheit aller geht vor und ist uns wichtiger“, lautet übereinstimmend deren Beschluss. „Wir sind uns auch sicher, dass ein großer Teil unserer Mitglieder sowie der Bevölkerung diese Entscheidung befürwortet. Einige werden vielleicht sagen, es sei doch noch viel Zeit, um die Veranstaltung abzusagen. Wir Vorsitzenden sind jedoch der Auffassung, dass es wichtig ist, rechtzeitig einen klaren Standpunkt zu vertreten und eine Entscheidung zu treffen. Dies gibt auch unseren Mitwirkenden Planungssicherheit. Es darf nicht vergessen werden, dass für eine ordentliche Vorbereitung der Sitzungen auch viele Wochen intensives Training bspw. der Tanzgruppen erforderlich ist. Nach den derzeit geltenden Regelungen ist dies jedoch nicht möglich. Zudem verdeutlichen die steigenden Infektionszahlen, dass wir noch weit davon entfernt sind, zur Normalität zurückkehren zu können.“

Auch zum Thema virtuelle Veranstaltungen und Umzug haben die Vorsitzenden einen klaren Standpunkt: „Wir wollen gemeinsam feiern, schunkeln und uns zuprosten können. Deshalb haben wir uns dagegen entschieden, virtuelle Veranstaltungen anzubieten.“