Viernheim (FFS)  – Nachdem Ende April 2020 der Schulbetrieb für die Abschlussklassen wieder begonnen hatte, gab es unter anderem zwei dringende Fragen, die sowohl die Schülerschaft, das Kollegium und die Schulleitung der Friedrich-Fröbelschule beschäftigten: Wie werden wohl die Prüfungsvorbereitungen und die Prüfungen in der Coronazeit laufen? Und: Wird es eine Abschlussfeier geben können? Die erste Frage war Ende Mai beantwortet. Die intensive Prüfungsvorbereitung in kleinen Gruppen führte dazu, dass die schriftlichen Prüfungen von den meisten Schüler*innen gut bewältigt werden konnten. Danach war allerdings auch klar, dass die vielen schönen geplanten Aktivitäten (verschiedene Ausflüge, Litauenaustausch, Mottowoche und Abschlusssturm) coronabedingt abgesagt werden mussten.

Deshalb waren alle froh, dass die in Hessen aktuell gültigen Bestimmungen eine Abschlussfeier im kleinen Rahmen ermöglichten. Natürlich musste der übliche Ablauf der Abschlussfeier umorganisiert werden, aber Schulleiter Markus Taube, seiner Stellvertreterin Silke Seitz und den Klassenlehrerinnen Sissy Grabowski, Beate Swoboda, Stefanie Pois sowie dem ganzen Kollegium war es wichtig, die Schüler*innen mit schönen und persönlichen Abschlussfeiern zu verabschieden. Diese mussten dieses Jahr klassenweise, mit Abstandregeln und Mund-Nasen-Schutz stattfinden. Auch sonst gab es diverse Coronaregeln zu beachten. Dennoch war bei allen drei Feiern zu spüren, wie froh die Anwesenden waren, dass sie nach den gemeinsamen Jahren an der FFS zu einer Abschlussfeier zusammenkommen konnten.

Schulleiter Taube baute seine Abschlussrede auf einer Fabel auf. Hierbei ging es um einen Wettkampf zwischen mehreren Fröschen, die versuchten, einen hohen Turm zu erklimmen. Die Zuschauer bezweifelten immer wieder, dass dieses Vorhaben gelingt und riefen den Fröschen stetig zu: „Die Armen, sie werden es nicht schaffen.“ Ein Frosch nach dem anderen gab auf, nur einer kam ans Ziel. Bei der Nachfrage, warum es gerade dieser Frosch geschafft hat, den Turm zu erklimmen, stellte sich heraus, dass der Siegerfrosch taub war. Taube übertrug diese Fabel auf die Schüler*innen. Im Gegensatz zu den Fröschen hatten diese fast alle ihr Ziel, den Schulabschluss, erreicht. Dies zeigt die stetige positive Unterstützung durch Eltern und Lehrer*innen auf dem Weg zum Ziel. Für die Zukunft gab Markus Taube seinen Absolventen einen wichtigen Rat mit auf den Weg: „Seid wie dieser Frosch, der sich von Nichts hat ablenken oder beirren lassen. Sein Vorteil war, dass er taub war und somit die Zweifler nicht hören konnte. Zweifler gibt es leider immer. Es liegt an Euch, ob Ihr Euch durch sie von Eurem Weg und Eurem Ziel ablenken/abbringen lasst. Setzt Euch ein realistisches Ziel und seid voller Tatendrang, Entschlossenheit und absolut fokussiert.“

Christina Feifer gab als Schulseelsorgerin allen Schüler*innen ein Herz mit Segenswünschen mit auf den Weg sowie die Aufforderung, kreativ zu bleiben.

Musikalisch wurden alle drei Feiern von den Musiklehrern der FFS gestaltet. Normalerweise übernehmen die Schüler*innen der Abschlussklassen selbst diesen Part, aber dies ließen die Coronaregeln dieses Jahr leider nicht zu. Gemeinsames Singen ist momentan nicht erlaubt. Bei der Feier der Klasse 10aM durften die Gäste zudem einen musikalischen Beitrag von Timea Molnar am Klavier bewundern.

Die Klassenlehrerin Sissy Grabowski verglich in ihrer Rede an die 9aP die Schulzeit der Schüler*innen mit einem steinigen Weg. Steine können Hindernisse auf dem Weg zum Ziel darstellen, sie können aber auch sehr hilfreich sein beim Brückenbau über Hindernisse. Die Schülerinnen Malak Tayyar und Cahide Ince erwähnten in ihrer Rede viele schöne Ausflüge und gemeinsame Erlebnisse wie die Klassenfahrten nach Malta und nach Knoden. Ebenso dankten sie den Lehrer*innen für ihr Engagement und ihre Unterstützung.

Bei der Feier der Klasse 10aM erinnerte die Klassenlehrerin Beate Swoboda ihre Schüler*innen an den ersten Schultag und die Schultüte, die damals die Eltern für sie gepackt hatten. Zum Abschluss der Schulzeit an der FFS bekamen ihre Schüler*innen jede*r eine Schultüte mit guten Wünschen und kleinen Überraschungen von Swoboda überreicht. Auch das weitere Leben wird – wie eine Schultüte – viel Spannendes und Überraschendes bereithalten. Für das Füllen der Schultüte werden allerdings in Zukunft die Absolventen selbst verantwortlich sein. In Ihrer Abschlussrede dankten Jade Özcan und Ugur Arslan ihrer aktuellen Klassenlehrerin sowie deren beiden Vorgängerinnen für ihren unermüdlichen Einsatz für die Klasse. Sie gaben auch einen Einblick in die Gedankenwelt der Schüler*innen in der Coronazeit. „Die Zeiten waren sehr belastend für uns alle, ob Schüler oder Lehrer. … Sehr angenehm war, wie uns alle Lehrer pushten, uns Mut und Vertrauen in uns selbst gaben und uns immer daran erinnerten, dass wir es schaffen und dass sie an uns glauben. … Dies alles zeigt wieder einmal, dass Schüler hier an der FFS keine Nummer sind, sondern dass jeder von uns ihnen viel bedeutet und wertgeschätzt wird. Jeder von uns liegt den Lehrern und Lehrerinnen am Herzen.“

Stefanie Pois, die Klassenlehrerin der 10bM, verwies in ihrer Rede auf ein Zitat von Marina Keegan aus einer besonderen Abschlussrede der Universität Yale. „Es gibt kein Wort für das Gegenteil von Einsamkeit, aber wenn es das gäbe, dann könnte ich sagen, dass es das ist, was ich in meinem Leben will.“ Pois verglich dies mit der Gemeinschaft in der Klasse 10bM und gab ihren Schüler*innen „das Gegenteil von Einsamkeit“ als Wunsch für die Zukunft mit auf den Weg. Gizem Agziegri und Ahmad Debsi erzählten in ihrer Rede lustige Begebenheiten aus dem Alltag der Klasse 10bM, u.a., wie sie ihrer Klassenlehrerin Worte aus den verschiedenen, in der Klasse gesprochenen Sprachen beibrachten. Sie entschuldigten sich für die schülertypischen Faulheiten oder das manchmal entstandene Chaos. Wichtig war auch ihnen, das gute Verhältnis zwischen Lehrerschaft und Schülerschaft in den Mittelpunkt zu stellen. Sie bedankten sich bei all ihren Fachlehrer*innen und den Hauptfachlehrer*innen, die durch Corona kurzfristig dazustießen, um die Klasse in zwei Gruppen fit für die Prüfung zu machen. Der Klasse sei bewusst, dass dieses Engagement nicht selbstverständlich ist.

Zentraler Bestandteil jeder Feier war natürlich die Zeugnisübergabe. Schulleiter Markus Taube und seine Stellvertreterin Silke Seitz durften zudem einige Schüler*innen in verschiedenen Kategorien besonders ehren.

Klassenbeste: Nico Vetter und Tim Martin (9aP), Ugur Arslan (10aM) und Nina Martin (10bM)

Engagement in der SV: Jade Özcan, Ugur Arslan und Nina Martin

Ehemalige Intensivschüler (nicht deutscher Herkunftssprache) mit qualifiziertem Abschluss: Mohammad Ayyash (HS), Timea Molnar, Patricija Cavara, Anita Gawluk, Yulia Makhneva, Nevyan Yosofov, Marko Perkovic (alle RS)

Folgende Schüler*innen haben den Abschluss geschafft:

9P: Hassan Alabdullah, Mohammad Ayyash, Sefa Görgülü, Cahide Ince, Marcel Köhler, Tim Martin, Anakin-Luke Pajung, Amna Porca, Emina Porca, Marie Schneider, Yannik Sternal, Malak Tayyar, Nico Vetter

10aM: Semira Abdiweyd, Ugur Arslan, Patricija Cavara, Selina Demirbag, Laura Eufinger, Kevin Jordan, Timea Molnar, Son.Vy Jonny Nguyen, Jade Özcan, Jannik Reich, Niklas Reischert, Ellen Ritzel, Lucas Rückel, Laura Schmitt, Andrej Stoll, Sophia Wall, Ahmad Zobair

10bM: Gizem Agziegri, Artem Antel, Jonas Bickel, Ahmad Debsi, Anita Gawluk, Omar Itani, Deniz Kalkandelen, Esma Kaya, Yulia Makhneva, Fynn Mandel, Nina Martin,Dzhansu Mehmedova, Marko Perkovic, Kevin Rein, Giada Rosselli, Kai Ströbele, Graziano Vecchi, Janine Weidner, Nevyan Yosifov, Sophie Ziegler, Marvin Zygmunt.