Foto: Stadt Viernheim

Viernheim (Stadt Viernheim) – Dreiste Diebstähle auf den beiden Viernheimer Friedhöfen stören Gedenken und Trauer von Hinterbliebenen. In den letzten Tagen und Wochen ist es vermehrt zu Diebstählen gekommen – am meisten an den Urnenwänden auf dem Waldfriedhof, aber auch an Gräbern auf dem Friedhof Lorscher Straße. „Schändungen und Diebstähle sind hier besonders schmerzlich“, weiß Dorothee Olef von der Friedhofsverwaltung zu berichten.

„In den letzten Wochen sind bei uns gleich mehrere Diebstähle gemeldet worden, weshalb wir die Besucher der beiden Friedhöfe um besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung bitten. Verdächtige Personen beziehungsweise auffälliges Verhalten sollte man im Auge behalten und sofort das Friedhofspersonal verständigen“, wirbt Olef um aktive Mithilfe der Bürger.

Die Aufsicht der Friedhofsmitarbeiter bei Tag sowie regelmäßige Kontrollgänge eines Wachdienstes mit Wachhunden außerhalb der Öffnungszeiten schrecken Grabschänder offensichtlich nicht zurück. Diese haben es nicht nur auf Bundmetall, Messingstatuen, Blumengebinde und Grabschmuck abgesehen. Auch große Kränze, Steingartengewächse, wertvolle Sträucher und größere Blumenvasen lassen die Kriminellen kurzerhand mitgehen. Zum Diebesgut, so heißt es in einer Pressemitteilung der städtischen Presse- und Informationsstelle, gehören aber auch kleine Marmorherzen, kleine weiße Engelsfiguren und Dekofiguren aus Gips, teure Einzelblüten samt Vase, zierliche Lämpchen, ja sogar wertvolle Bilderrahmen.

Diese kleineren Aufmerksamkeiten von Hinterbliebenen findet man insbesondere vor den Urnenwänden, die in den letzten Tagen von den Langfingern verstärkt aufgesucht und geschändet wurden.

Diebstähle gibt es leider immer wieder, nicht nur in Viernheim. Erfahrungsgemäß wird das Diebesgut von den Dieben oft auch für eigene Gräber verwendet. Oder man nimmt geklaute Blumen mit nach Hause zum Ausschmücken des eigenen Wohnzimmers. Manche diebische Zeitgenossen sind gar so dreist und verschenken die vom Friedhof „mitgenommenen“ Blumen als Geburtstagsgeschenk.

Wie viele Diebstähle es tatsächlich sind, lässt sich nur schwer einschätzen. Denn die meisten Betroffenen erstatten keine Anzeige bei der Polizei, informieren auch nicht immer die Friedhofsverwaltung. Weil eine flächendeckende Überwachung der beiden Viernheimer Friedhöfe durch Friedhofsbedienstete, Polizei und Wachdienst schlicht nicht zu schaffen ist, bleibt der Appell an alle Friedhofsbesucher, ein noch wacheres Auge auf verdächtige Personen zu haben und Auffälligkeiten umgehend den Friedhofsbediensteten mitzuteilen. Ein Friedhof muss auch in Zukunft ein Ort der Erinnerung und stillen Trauer bleiben. Auf keinen Fall ein ganz normaler Tatort.