Foto: Stadt Viernheim

Viernheim (Stadt Viernheim) – Auch ein Jahr nach deren Aufkommen, prägt die Corona-Pandemie das Tagesgeschehen im Viernheimer Forum der Senioren.

Nachdem im Dezember des vergangenen Jahres 40 Bewohnerinnen und Bewohner und mehr als 20 Beschäftigte positiv getestet wurden, konnte das Corona-Virus erfreulicherweise seit Jahresbeginn in der Einrichtung nicht mehr nachgewiesen werden.

Rund 300 Antigen-Schnelltests führt die Einrichtung seither wöchentlich durch. Das Personal ist dabei durch eine Landesverordnung verpflichtet, sich zweimal wöchentlich einem Test zu unterziehen. Die Bewohner haben grundsätzlich einmal die Woche die Möglichkeit, sich testen zu lassen, vorausgesetzt, dass sie einem solchen Test zustimmen. Die Testbereitschaft ist dabei sehr hoch. Hinzu kommen weitere Tests von Angehörigen und sonstigen Dritten, die die Einrichtung nach den gerade aktuellen Regelungen nur mit einem negativen Testergebnis betreten dürfen.

Als eine der ersten Einrichtungen im Kreis Bergstraße hat man am 31.12.2020 mit den Impfungen von Bewohnern und Personal begonnen. Viermal, zuletzt am 12.03.2021, war das mobile Impf-Team des Kreises Bergstraße bereits in Einrichtung. „Allen Bewohnerinnen und Beschäftigten haben wir sehr frühzeitig ein Impfangebot unterbreiten können“ so Betriebsleiter Jürgen Hoock. Nur in einer möglichst hohen Impfquote sieht er auf absehbare Zeit die Chance, in der Einrichtung wieder zu mehr Normalität zurückkehren zu können.

Bei den Bewohnern liegt die Impfbeteiligung derweil bei rund 80%. Eine idealtypische Impfquote von 100% war und wird in der Einrichtung auch in Zukunft nicht zu erreichen sein. Hierfür gibt es unterschiedliche Gründe:

Nicht geimpft werden Bewohner, die die freiwillige Impfung ablehnen. Weiterhin gibt es Fälle, in denen eine Impfung medizinisch nicht indiziert ist. Im Zuge von Neubelegungen kommen neue Bewohner hinzu, die bislang mehrheitlich noch nicht impft sind. Im letzteren Fall versucht man, gemeinsam mit dem Impfzentrum Bensheim, weitere Impfungen alsbald möglich zu machen.

Die Impfquote bei den Beschäftigten bewegt sich mit bislang knapp über 50% in etwa auf dem Niveau des Landesdurchschnitts, der bislang zwischen 30 und 60% geschätzt wird. Allerdings nutzen in den letzten Tagen Mitarbeiter/innen der Einrichtung vermehrt die Möglichkeit, mit einer entsprechenden Arbeitgeberbescheinigung, direkt einen Termin im Impfzentrum zu vereinbaren. „Die Impfbereitschaft wird mit jeder erfolgten und erfolgreichen Impfung weiter steigen“, so Hoock.

Die durchgeführten Impfungen haben in der Altenhilfeeinrichtung insgesamt eine fühlbare Entspannung mit sich gebracht. Das Gemeinschaftsleben in den Wohnbereichen ist wiedererwacht; regelmäßig finden Gruppenangebote statt.

„Nach wie vor können wir den Bewohnern nur ein Bruchteil unseres sonst sehr vielseitigen und abwechslungsreichen Betreuungsprogrammes anbieten. Zentrale Veranstaltungen, darunter die für unsere Bewohner wichtigen Gottesdienste, sind aber weiterhin nicht möglich. Wir freuen uns trotzdem über die in den letzten Wochen eingetretene Entwicklung, die uns bei der Betreuung der Bewohner wieder mehr Handlungsspielraum lässt “, so Diplom-Gerontologin Mareike Schütze, die in der Einrichtung als Heimvorstandsmitglied für die Betreuung der Bewohner zuständig ist.

Wie weit weg man dennoch von der gewohnten Normalität entfernt ist, spiegelt sich beispielweise in den Besuchsregeln, die das Land Hessen der Einrichtung vorgibt:

Das Betreten der Einrichtung ist weiterhin nur für die Besucher von bettlägerigen und palliativen Bewohnern möglich. Mobile Bewohner können sich, nach vorheriger Terminvereinbarung, in eingerichteten Gesprächszonen im Erdgeschoss mit ihren Besuchern treffen. Die meisten Besucher holen jedoch ihre Angehörigen nachmittags um 15.00 Uhr zu einem Stadtspaziergang am Eingang ab und bringen diese gegen 17.00 Uhr wieder in die Einrichtung zurück.

Natürlich werden auch die umfangreichen Hygieneregeln im Forum der Senioren weiterhin strikt beachtet und umgesetzt. Mit Sorge beobachtet man dort derweil die bundesweit steigenden Fallzahlen. Man weiß, dass die Gefahr durch das Virus, das jederzeit, möglicherweise in Form in einer Mutation zurückkehren kann, noch längst nicht gebannt ist.