Bürgermeister Matthias Baaß präsentiert gemeinsam mit Mykhaylo Kotlyarsky (links), Vorsitzender des Jüdischen Kulturvereins in Viernheim und Mitglied des Forums der Religionen sowie Dr. Gerd Baltes (rechts) den interreligiösen Kalender 2022.
Foto: Stadt Viernheim

Viernheim (Stadt Viernheim) – Gerade an Weihnachten, Fastnacht und Ostern wird deutlich, wie stark die religiösen Feste und Feiertage den Jahresrhythmus der Gesellschaft prägen. Sie spielen eine große Rolle im Leben der einzelnen Familien und in der Strukturierung des Jahresablaufs. Doch wer kennt zum Beispiel den biblisch-rabbinischen Feiertag „Tu biSchevat“ am 17. Januar oder am 3. Februar „Regaib Kandil“ der Muslime? Oder sind allen die Festtage der christlichen Gemeinden in Viernheim neben Weihnachten, Ostern oder Pfingsten bekannt?

 

Informationen darüber liefert der Interreligiöse Kalender, der nun für das Jahr 2022 neu erschienen ist und seit 2019 jährlich vom Viernheimer „Forum der Religionen“ in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Religionsgruppen und im Auftrag der Stadt Viernheim erstellt wird. Mit dem Kalender soll auf die wichtigsten Fest- und Feiertage der in Viernheim beheimateten drei abrahamitischen Religionen aufmerksam gemacht und über weniger bekannte informiert werden.

 

Das Wissen darum hat besonders Relevanz, wenn zum Beispiel am Opferfest, dem höchsten religiösen Fest der Muslime, Veranstaltungen terminiert werden. Am 24. Dezember würde sicher kein Verein oder keine Schule eine Jahreshauptversammlung oder einen Elternabend durchführen. Gleiches sollte daher auch zu den Terminen der anderen Religionen bedacht werden. Der Kalender kann eine Orientierung geben, da sich eine Reihe von muslimischen und jüdischen Feiertagen jährlich verändern, ähnlich dem christlichen Osterfest. Gleichzeitig möchte der Kalender interessierte Bürgerinnen und Bürger neugierig machen für Begegnungen auf dem ein oder anderen Fest bei einer Kirchen- oder Moscheegemeinde, in der Hoffnung, dass 2022 wieder vielfältige Begegnungen möglich sein werden.

 

 

„Die Wahrnehmung der religiösen Vielfalt in unserer Stadt ist auch Ausdruck der Würdigung unterschiedlicher Lebensgestaltung, sie ist Ausdruck des Miteinanders im Gemeinwesen“, hebt Bürgermeister Matthias Baaß die Wichtigkeit des Kalenders hervor. Aus diesem Grund wird der Kalender auch innerhalb der Stadtverwaltung bei Terminplanungen berücksichtigt und wurde vor einigen Tagen zusätzlich wieder an alle Viernheimer Vereine, Institutionen und Gruppen verschickt.

 

Zu finden ist der Kalender in digitaler Form mit Kurzbeschreibungen der im Kalender aufgeführten Feiertage und Feste der einzelnen Religionen auf der städtischen Homepage unter www.viernheim.de/vielfaltundintegration unter dem Handlungsfeld 4 „Interreligiöser Dialog“. Ausführliche Erläuterungen gibt es des Weiteren unter dem abgedruckten QR-Code.

 

Zur Information

Das Viernheimer „Forum der Religionen“ fördert und pflegt den interreligiösen Dialog im Gemeinwesen Viernheim. Es entstand aus einem Beteiligungsforum der Stadt Viernheim im Jahr 2014 und ist mittlerweile eines der acht Handlungsfelder der Viernheimer Vielfalts- und Integrationsstrategie. Aufgabe und Auftrag des Forums ist die gemeinsame Arbeit an einem friedlichen und gedeihlichen Zusammenleben und Zusammenarbeiten der verschiedenen Religionsgruppen im Gemeinwesen. Vertreten sind in der Planungsgruppe des Forums daher Vertreterinnen und Vertreter der christlichen und muslimischen Gemeinden Viernheims, des jüdischen Kulturvereins sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger.

 

Weitere Informationen gibt es auch unter www.viernheim.de/vielfaltundintegration oder über Dr. Gerd Baltes, Verein Lernmobil e. V., Telefon 06204 – 70 10 41, E-Mail baltes@lernmobil-viernheim.de.