Erster Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner (links) mit dem neugewählten Abteilungsausschuss und der Feuerwehrführung.
Foto Sven Hufnagel

Ritschweier (Ralf Mittelbach) –Auch in Ritschweier werden die Einsatzkräfte älter. Hatte die aktive Einsatzabteilung 2017 noch ein Durchschnittsalter von 44,3 Jahren – waren es 2018 schon 46,6 Jahre. Trotz des hohen Durchschnittalters sind die 20 Einsatzkräfte, darunter eine Feuerwehrfrau in Weinheims kleinsten Ortsteil hochmotiviert. Das kommt auch den Bürgern des Ortes und im Stadtgebiet zu Gute, denn die kleine Abteilung musste 2018 zu 21 Einsätzen ausrücken. Neun mehr wie im Jahr 2017, als die Ehrenamtlichen 12-mal per Funkmelder alarmiert wurden. 270 Einsatzstunden leistet die Wehr, um Menschen in Not zu helfen.

Nicht nur im eigenen Ort waren die Einsatzkräfte zur Stelle, auch überörtlich unterstützte die Wehr andere Weinheimer Feuerwehrabteilungen. In Oberflockenbach ging es zu einer Personenrettung, nachdem ein Mensch in ein leeres Schwimmbecken gestürzt war. In Rittenweier halfen die Einsatzkräfte bei einem Verkehrsunfall, in Weinheim bei einem Flächenbrand am Bahnhof und in Lützelsachsen-Hohensachsen löste Abteilung, die bereits im Einsatz befindlichen Kräfte bei einem Kellerbrand ab. Erstmals musste die Wehr auch bei einem längeren Stromausfall im Januar als Anlaufstelle dienen und für die Bürger als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Aber nicht nur bei Einsätzen bringt sich die Wehr stark ein. Auch bei Brandsicherheitswache wird das Tanklöschfahrzeug der Abteilung eingebunden. So sorgte die Wehr auch im vergangenen Jahr, beim Lärmfeuer am Hirschkopfturm, beim Fackelzug der Corpsstudenten, bei der Schlosspark Illumination an der Kerwe und dem Segelflugtag für die Sicherheit der Besucher.

Dass die Helfer auch mal zu Opfern werden, musste die Wehr erneut bei einem Gewitterguss im Juni feststellen. Nach einem Starkregen, war wie in den Jahren zuvor eine Wasserschlammlawine durchs Feuerwehrgerätehaus geschwappt und sorgte für einen Schaden. Während die Nachbar Feuerwehrabteilungen im Ort die Einsätze abarbeiteten, pumpten die Einsatzkräfte aus Ritschweier das eigene Feuerwehrhaus leer. Daher fanden Abteilungskommandant Ralph Seiberling und Ortsvorsteher Karl-Friedrich Kippenhahn deutliche und kritische Worte. Beide hoffen, dass durch bauliche Maßnahmen 2019 eine Lösung gefunden werden kann. Gespräche dazu fanden bereits in der Hoffnung statt, dass die Maßnahmen vor dem nächsten Starkregen abgeschlossen werden können.

Erster Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner zeigte sich beeindruckt von der Leistungsfähigkeit der Abteilung und bedankte sich bei allen für ihren unermüdlichen Einsatz. Auch ihm ist es wichtig, dass das Feuerwehrhaus nicht bei jedem Unwetterereignis betroffen ist, da die Einsatzkräfte sonst keine Hilfe leisten können. Ritschweier ist das kleine wichtige Zahnrad, welches für den Motor der Weinheimer Feuerwehr unverzichtbar ist. Auch die Bemühungen der Wehr, junge Menschen für den Dienst am Nächsten zu begeistern lobte er. In Vertretung für Feuerwehrkommandant Sven Lillig, überbrachten die stellvertretenden Feuerwehrkommandanten Volker Jäger und Ralf Mittelbach Grußworte. Die Feuerwehrführung bedankte sich für die Einsatzbereitschaft und die gute Zusammenarbeit mit dem Ausrückebereich 5, zu dem neben Ritschweier auch die Abteilungen Oberflockenbach und Rippenweier gehören. Die Feuerwehrführung bedankte sich auch im Namen der alten Zeder bei der Wehr, die im Sommer sich über jeden Tropfen Wasser aus dem Tanklöschfahrzeug freute.

Ortsvorsteher Karl-Friedrich Kippenhahn, selbst Mitglied der Einsatzabteilung bedankte sich auch bei seiner Feuerwehr für den Dienst am Nächsten. Ohne die Feuerwehr im Ort wäre vieles nicht möglich, wie zum Beispiel das Kinderfest oder der Martinszug. Wie gut die Zusammenarbeit ist stellen Ortschaftsrat und Feuerwehr jedes Jahr am letzten Juni Wochenende anlässlich des traditionellen Scheuerfest unter Beweis. Sein Dank galt aber auch dem Förderverein, der die Wehr unterstützt und auch das Frühlingsfeuer begleitet.

Das nicht nur die Einsatzabteilung eine aktive Truppe ist, stellte Altersobmann Heinz Scholl in seinem Tätigkeitsbericht klar. Des Alters und Ehrenabteilung war nicht nur beim Wellfleischessem, sie besuchten auch die Landesfeuerwehrschule, den Landesfeuerwehrtag Baden Württemberg in Heidelberg und besuchten das Sommerfest der Altersabteilungen des Unterkreis Weinheim. Aber auch bei den 13 Mitgliedern der Alters- und Ehrenabteilung stieg der Altersdurchschnitt von 76,3 auf 78,6 Jahre. Somit kommt die Abteilung Ritschweier auf ein Durchschnittsalter aller Feuerwehrangehörigen von 62,6 Jahren. Es bleibt zu hoffen, dass sich nicht jeder selbst der Nächste ist und gerade auch in den kleinen Ortsteilen in den kommenden Jahren sich Menschen finden, die bereit sind sich in der Freiwilligen Feuerwehr zu engagieren.

Die Abteilung ist gut aufgestellt und mit einem neugewählten Abteilungsausschuss auch in der Lage die vor ihr liegenden Aufgaben zu meistern. Sven Ballas, Jürgen Boldt, Gerhard Himmel, Christof Schäfer, Markus Scholl und Marc Seiberling wurden in den Abteilungsausschuss gewählt und stehen Abteilungskommandant Ralph Seiberling für die kommenden fünf Jahre beratend zur Seite.

Zum Schluss der Versammlung gab Abteilungskommandant noch die Termine für das Frühlingsfeuer am 23. März um 19 Uhr auf dem Platz hintere Dell, sowie das Scheuerfest am 29. Und 30. Juni 2019 bekannt. Die Wehr hofft auch dieses Jahr wieder auf guten Zuspruch aus der Bevölkerung und freut sich über zahlreiche Besucher.