Kaiserlautern(C.Wunderle) – „Alles oder nichts“ oder „zum Siegen verdammt“ – mit dieser Marschroute gingen der KSC und der FCK ins Südwestderby im ausverkauften Wildpark. Rund 5000 Lautrer Fans ergatterten sich im Vorfeld Karten und unterstützten ihre Mannschaft lautstark, am Ende teilten sich beide Teams mit einem 2:2-Remis die Punkte. Für den KSC aller Voraussicht zu wenig, um ins Aufstiegsrennen nochmal eingreifen zu können. Der FCK, zwei Punkte vor den Karlsruhern, muss die verbleibenden Spiele gegen Darmstadt und in Köln zwingend gewinnen, aber gleichzeitig darauf hoffen, dass die besser platzierten Teams aus Köln, Elversberg, Paderborn, Magdeburg und Düsseldorf einmal patzen.

 

Die erste Torchance hatten die Gäste aus der Pfalz. In der 2. Minute wurde eine Kontersituation in Überzahl nicht gut ausgespielt, in der 7. Minute klärte KSC-Keeper Weiß gegen Ache, nachdem dieser einen Kaloc-Schuss nicht festhalten konnten. Kurz darauf verfehlte Kaloc nach einem Eckball nur ganz knapp das Tor. Der KSC schlug dagegen eiskalt zu. Nach einer zunächst geklärten Ecke brachte KSC-Akteuer Wanitzek das runde Leder technisch sehenswert nochmal in den Strafraum, wo Farhat goldrichtig stand und zur Führung einnickte. Den Gastgebern gelang es daraufhin, mehr Kontrolle über die Partie zu gewinnen. In der 17. Minute hätte Jensen per Kopf auf 2:0 erhöhen können, vergab aber die Riesenchance. Wiederum war es ein Eckball, der auch den zweiten Treffer dieser Partie einleitete. FCK-Kapitän Ritter bediente Elvedi, der im Getümmel abzog und den Ball über die Linie drückte – Ausgleich zum 1:1 in der 31. Minute, Elvedis erstes Saisontor. Vor allem Standardsituation sorgten in einer umkämpften und hitzigen ersten Halbzeit für Gefahr. Bevor es mit dem gerechten Unentschieden in die Halbzeit ging, verfehlte nach Wanitzek-Freistoß Rapp per Kopf das FCK-Tor, und in der Nachspielzeit war Schlussmann Krahl bei einem Wanitzek-Freistoß zur Stelle.

Der FCK-Torhüter war es auch, der durch einen miserablen Fehlpass die erste Chance für den KSC in der 2. Halbzeit einleitete, doch Krahl machte seinen Fehler wieder gut und verhinderte mit einer starken Parade den Schuss von Farhat. Die Roten Teufel kombinierten sich in der 54. Minute sehenswert über Yokota und den starken Hanslik durch, dessen Flanke Ache nicht zur Führung einnetzen konnte. Vier Minuten später patzte der FCK im Defensivverhalten gleich zweifach. Yokota verhinderte die Flanke und Redondo patzte gegen KSC-Spieler Jung, der die Badener wieder in Führung brachte.  Farhat hatte kurz darauf das 3:1 auf dem Fuß, sein Schuss verfehlte das Tor aber knapp. So blieb der FCK im Spiel und zeigte wieder Moral. Eine Flanke von Heuer fand Hanslik, der mit einem sehenswerten Kopfball in der 64. Minute wieder ausgleichen konnte. Dann wieder der KSC mit einer guten Chance, doch Krahl behielt gegen Wanitzek die Oberhand. Bis zum Ende der Partie lag Spannung in der Luft, die nächste Megachance bot sich dem KSC aber erst in der 90. Minute. Glück für den FCK, dass der eingewechselte Beifus völlig freistehend das Tor verfehlte. Der FCK hatte durch Ache und Sirch in der Nachspielzeit nochmal zwei Torabschlüsse, letztendlich blieb es aber beim leistungsgerechten Unentschieden.

Beiden Teams war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. FCK-Trainer Torsten Lieberknecht, der mit seinem Team die Niederlagenserie in der Fremde zumindest stoppen konnte, bemühte sich, optimistisch zu bleiben. Es sind schließlich auch nur zwei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, aber eben auch nur noch zwei Spiele. Der FCK muss am kommenden Sonntag gegen Darmstadt zwingend gewinnen – und in der wohl spannendsten und verrücktesten Zweitligasaison aller Zeiten auf einen Ausrutscher der anderen hoffen. Der Betze wird gegen die Lilien wohl zum dritten Mal in Folge mit über 49000 Zuschauern ausverkauft sein.