Kreis Bergstraße (KB) Digitale Medien und Kommunikationskanäle bieten viele Möglichkeiten – besonders auch für die ältere Bevölkerung. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Bergsträßer Kreisseniorenbeirat. Dieser nutzte während der Corona-Pandemie für seine Sitzungen auch Videokonferenzen. Wie reibungslos die digitalen Sitzungen des Kreisseniorenbeirats ablaufen, davon konnte sich jüngst auch der Bundestagsabgeordnete Dr. Michael Meister überzeugen. Als Gast war er per Videokonferenz der Vorstandssitzung des Seniorenbeirats zugeschaltet, um sich mit dem Gremium zum Thema Pflege auszutauschen.

Deutschland verfügt über eine gut ausgebaute Pflegestruktur, die allerdings noch weiterentwickelt werden sollte, darüber waren sich die Teilnehmenden einig. Darüber hinaus hielten sie fest, dass vor allem Familien eine besonders wichtige Säule bei der Pflege seien. Deswegen sollten bei politischen, organisatorischen sowie technischen Fragestellungen die möglichen Potenziale innerhalb der Familien stärker berücksichtigt werden. Abgesehen davon sei es jedoch, wenn es um die konkrete Umsetzung von Pflege geht, unerlässlich, dass die Akteure aus allen Bereichen der Pflege so eng wie nur möglich zusammenarbeiten.

Von zentraler Bedeutung bei allen Diskussionen über das Thema Pflege sei auch immer die Finanzierung. Insbesondere Gehaltsgrenzen, ab denen Angehörige an den Pflegekosten beteiligt werden, stehen immer wieder im Fokus. Aber auch Fragen dazu, wie Menschen mit geringem Einkommen digitale Techniken und innovative Hilfen, die nicht von den Krankenkassen übernommen werden, nutzen könnten, beschäftigen viele pflegende Familien.

Neben der Finanzierung von Pflege stellt vor allem der Mangel an qualifizierten Fachkräften in diesem Bereich eine weitere große Herausforderung dar. Um diesem entgegenzuwirken, müssten vor allem die Rahmenbedingungen und das Ansehen von Pflegeberufen attraktiver gestaltet werden. „Dienstleistungen am Menschen müssen Wertschätzung erfahren“, brachte es MdB Dr. Michael Meister auf den Punkt.

Zum Ende des Termins wies Dr. Meister, der aktuell parlamentarischer Staatssekretär im Bundesforschungsministerium ist, auf Förderprogramme seines Ministeriums hin. Diese möchte auch der Kreisseniorenbeirat nutzen, um Ideen zu entwickeln, wie neue Produkte und Handlungskonzepte zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürger im Kreis Bergstraße eingesetzt werden können. So wird zum Beispiel bald ein neues Projekt des Kreisseniorenbeirats mit Unterstützung von Dr. Meister starten. Bei diesem sollen alte und in ihrer Leistungsfähigkeit stark eingeschränkte Menschen lernen, wie sie Smartphones und Laptops nutzen können.

Eine aktuelle Übersicht über technische Produkte und Dienstleistungen zur Unterstützung älterer Menschen kann bei der Geschäftsstelle des Kreisseniorenbeirats telefonisch abgerufen werden: 06252-15-5529. Dort freut man sich über Hinweise von Bürgerinnen und Bürgern, die bereits gute Erfahrungen mit technischen Hilfen zur Lebenserleichterung gemacht haben und diese mit anderen teilen möchten.