Foto: jwd archiv

Viernheim (Stadt Viernheim) – Terre des Femmes entwickelte 2001 zum internationalen Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ die Fahnenaktion. Das Viernheimer Frauenbüro hisst am Freitag, 23.11.18 um 10:45 Uhr vor dem Rathaus anlässlich dieses Tages die Fahne „Frei Leben – Ohne Gewalt“.

Viernheim wird auch in diesem Jahr die Fahne hissen.

Die Stadt Viernheim, vertreten durch Bürgermeister Matthias Baaß und durch Birgit Herbold, Mitarbeiterin im Frauenbüro und weitere städtische MitarbeiterInnen und KollegInnen des Rathauses, Mitglieder des Deutschen Gewerkschaftsbundes sowie Projektfrauen des Internationalen FrauenCafés und der Polizei unterstützen diese wichtige Aktion. Alle BürgerInnen sind herzlich zur Hissung eingeladen.

 Jetzt Mädchen stärken! #esistnichtallesrosarot

Die diesjährige Fahnenaktion soll genutzt werden, um auf die zweijährige Mädchenkampagne hinzuweisen, die mit der Petition zu verpflichtenden, bundesweit einheitlichen Vorsorgeuntersuchungen am 25. November startet.

Mit der in den nächsten zwei Jahren laufenden Kampagne „Jetzt Mädchen stärken! #esistnichtallesrosarot“ stellt TERRE DES FEMMES den Schutz von Mädchen in den Fokus. Es sind besonders Mädchen, die von Frühehen, Genitalverstümmelung, Mädchenhandel, Zwangsprostitution, Zwangsverheiratung und sexualisierter Gewalt betroffen sind.

Daher fordert TERRE DES FEMMES neben Mädchenschutz und Gewaltprävention, Aufklärung über die Rechte der Betroffenen und Empowerment von jungen Frauen auch die Schaffung von Aufmerksamkeit für die Situation von gewaltbetroffenen Mädchen. Im Rahmen von Jetzt Mädchen stärken! #esistnichtallesrosarot“ werden wir Forderungen an die Politik stellen, um unsere Ziele gesetzlich zu untermauern und voranzutreiben. Diese erste Forderung zur Verbesserung des Mädchenschutzes lautet, bundesweit einheitlich alle Vorsorgeuntersuchung (bekannt als U-Untersuchungen) zur gesetzlichen Pflicht zu erheben.

Start der Petition zu verpflichtenden Vorsorgeuntersuchungen zum 25.11.

KleinKindesmisshandlung und -vernachlässigung sind in Deutschland ein aktuelles Thema. Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) verzeichnet für das Jahr 2016 in Deutschland über 12.000 Ermittlungs- und Strafverfahren allein nur für sexuellen Kindesmissbrauch. Opfer dieser Straftaten sind zu etwa 75 % Mädchen und 25 % Jungen.

Mit der bundesweiten Verpflichtung der Vorsorgeuntersuchungen für Kinder kann dem präventiv entgegengewirkt werden. Bei neun von zehn der U-Untersuchungen werden die Genitalien der Kinder untersucht, sodass eine Genitalverstümmelung bei Mädchen frühzeitig erkannt werden kann. Bestenfalls können Misshandlungen (Gewalttaten) erkannt und verhindert werden, da die Eltern wissen, dass die U-Untersuchungen verpflichtend sind.

Es besteht ein gesetzlicher Anspruch auf elf kostenlose U-Untersuchungen: die U1 bis U9 und J1. Die Kosten der Untersuchungen U10 und U11 sowie J2 werden dagegen nicht von allen Krankenkassen getragen. Es ist erkennbar, dass an den späteren U-Untersuchungen (U10, U11, J1, J2) weitaus weniger Kinder teilnehmen als an den frühkindlichen.

Wir fordern:

  • Verpflichtende U-Untersuchungen U1 bis U11, J1 und J2
  • Kostenübernahme aller U-Untersuchungen von allen Krankenkassen
  • Sofortige Schutzmaßnahmen bei Kindesmisshandlungen, Kinderrechtsverletzungen und bei Genitalverstümmelungen
  • Umgehende Einleitung von Strafverfolgungsmaßnahmen, wenn eine Straftat vorliegt
  • Bundesweite Evaluation

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